
Thomas Wotzlawski, Trainer des Geisecker SV. © Bernd Paulitschke
Geisecker SV auf Bezirksliga-Talfahrt - muss man sich Sorgen machen, Thomas Wotzlawski?
Fußball-Bezirksliga
Ziemlich genau einen Monat ist es her, da stand der Geisecker SV auf dem dritten Tabellenplatz der Fußball-Bezirksliga 8 - ein starkes Zwischenresultat für den Klub vom Buschkampweg.
Mit vier Niederlagen in Folge sind die „Kleeblätter“ aber nun in die untere Tabellenhälfte abgerutscht und sind nun Zehnter. Muss man sich deshalb Sorgen machen um den Geisecker SV? Wir haben mit Trainer Thomas Wotzlawski darüber gesprochen.
Herr Wotzlawski, von Platz binnen weniger Wochen auf Rang zehn - zumindest tabellarisch ist das eine rasante Talfahrt. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?
Dazu muss man sich angucken, gegen welche Gegner wir zuletzt gespielt haben. Das waren mit Hannibal, Eichlinghofen und Roj die Top Drei - und dazu die SG Massen, die auch deutlich stärker ist als der aktuelle Tabellenplatz es aussagt.
Und für diese Spitzenmannschaften der Liga ist der Geisecker SV nicht stark genug?
Ich habe es schon vor der Saison gesagt, und dabei bleibe ich auch: Rein vom Potenzial her gehört unsere Mannschaft unter die ersten Sechs. Aber um mit den oberen Mannschaften mithalten zu können, müssten wir zum einen halbwegs verletzungsfrei bleiben. Das ist nicht der Fall - auch wenn ich das nie öffentlich thematisiert habe. Aber dass zum Beispiel Marc Langfeld sich das Kreuzband gerissen hat, dass eigentlich gesetzte Spieler wie Patrick Pietrzinski und Lukas Schäfer wegen Knieverletzungen in dieser Saison noch gar nicht gespielt haben, dass Jannis Kassel seit Wochen mit Achillessehnenproblemen ausfällt, gehört einfach zur Wahrheit. Zum anderen bräuchten wir aber auch mehr Nachhaltigkeit in anderen Bereichen.

Geiseckes Trainer Thomas Wotzlawski musste am Spielfeldrand zuletzt vier Niederlagen hintereinander zur Kenntnis nehmen. © Manuela Schwerte
Was heißt das?
Die Jungs müssten sich mehr auf den Fußball fokussieren. Aber es gibt zu viele andere Baustellen.
Klingt da Kritik an der richtigen Einstellung der Spieler durch?
Natürlich ist die nicht immer in dem Maße vorhanden, wie man sich das als Trainer wünscht. Aber mit diesem Thema bin ich ja nicht alleine - ich glaube, da kann man jeden Trainer im Umkreis fragen, der eine Mannschaft trainiert, bei der nicht irgendwelche Geldgeber für die besagte Nachhaltigkeit sorgen.
Und wie geht man als Trainer damit um?
Natürlich knirscht man hier und da mit den Zähnen, wenn die Trainingsbeteiligung mal wieder zu wünschen übrig lässt. Aber entweder nimmt man es so hin oder man muss aufhören - ich lebe damit. Andererseits muss man aber gerade hier in Geisecke auch demütig sein - und zufrieden mit dem, was man hat. Dass zum Beispiel ein Patrick Filla oder ein Julian Hüser für den Geisecker SV spielen, darüber müssen wir froh sein. Und obwohl wir regelmäßig viele Ausfälle haben, steht ja immer noch eine gute Truppe auf dem Feld.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
