Seine Mannschaftskameraden vom Fußball-Bezirksligisten Geisecker SV staunten nicht schlecht, als Lukas Schäfer vor einigen Wochen mit der Sporttasche in der Kabine stand und sich für das anstehende Training fertig machte. Seit mehr als anderthalb Jahren hatte Schäfer nicht mehr gegen den Ball getreten. An seine vorerst letzte Partie vor einer langen Verletzungspause kann er sich noch ganz genau erinnern. „Es war am 28. November 2021 in Brambauer. Danach hatte ich Corona und habe mein Knie checken lassen, weil ich schon lange Schmerzen hatte“, erzählt Schäfer.
Die Schmerzen kamen nicht von ungefähr. Auf beiden Seiten wurde eine Patellasehnenentzündung festgestellt, die den Geisecker Stürmer lange außer Gefecht setzen sollte. Doch bei der ersten Diagnose blieb es nicht. Nachdem sich Schäfer bereits über ein Jahr mit den Schmerzen im Knie herumgeplagt hatte und zahlreiche Arztbesuche hinter sich gebracht hatte, musste er im vergangenen Januar einen weiteren Schock verdauen. „Im rechten Knie habe ich Arthrose zweiten Grades. Daher resultierten die Schmerzen. Ich war sehr schockiert und traurig, am Anfang war es sehr schwierig, darüber zu reden“, betont Schäfer in aller Offenheit.
Schäfer trifft kurz nach Comeback
Im Auswärtsspiel bei BW Alstedde vor anderthalb Wochen stand Schäfer dann erstmals wieder im Kader des Geisecker SV. Beim 6:2-Sieg, der gleichzeitig den Klassenerhalt sicherte, bekam er seine ersten Spielminuten. Am vergangenen Sonntag stand er beim 12:0-Kantersieg gegen die U23 des ASC 09 Dortmund erneut auf dem Platz – und damit nicht genug. In der 57. Minute eingewechselt, dauerte es nur fünf Minuten, bis Schäfer zum 8:0 für die „Kleeblätter“ traf - ein emotionaler Moment für den Comebacker.

„Es war ein geiles Gefühl. Vom Ergebnis war es nicht so besonders, aber das Gefühl, nochmal den Ball über die Linie zu drücken, das macht schon Spaß. Aber da zu stehen, wo du als Stürmer stehen musst, verlernt man halt nicht“, sagt er mit einem Schmunzeln. Seine beiden Einsätze waren mit Trainer Thomas Wotzlawski im Vorfeld bereits abgesprochen, wie Schäfer erklärt. „Ich habe mit dem Trainer gesprochen, ich wollte unbedingt nochmal auflaufen. Zum Glück hat es am Sonntag sogar etwas länger geklappt.“
Mit 28 ist Schäfer noch im besten Fußballeralter. Sein Tor gegen Aplerbeck könnte aber auch sein letztes in seiner Amateurfußball-Karriere gewesen sein. Aufgrund seiner Verletzung ist ein vorzeitiges Karriereende nicht unwahrscheinlich. Zumindest raten ihn dazu die behandelnden Ärzte. „Es sieht nicht so gut aus, wie es in Zukunft weitergeht. Die Ärzte empfehlen, dass ich aufhöre. Dann ist man auch schnell reif für ein künstliches Knie. Das war für mich ein Schlag ins Gesicht, als ich das gehört habe. Der Trainer würde mich gerne über den Sommer hinaus behalten, aber dreimal die Woche Training kann ich definitiv nicht“, so Schäfer.
Schäfers Knie meldet sich
Zu groß seien die Schmerzen vor allem nach einer Belastung im Training oder im Spiel. Eine Entscheidung hat Schäfer noch nicht gefällt. „Am liebsten würde ich natürlich weitermachen, aber ich merke nach jeder Einheit, dass sich das Knie meldet. Die Schmerzen will man ja auch nicht mit in den Alltag schleppen. Aber ich kann es jetzt noch nicht klar sagen.“