Aktionen, mit denen sich Sportvereine gegen eine rechte Gesinnung positionieren, sind grundsätzlich begrüßenswert. Das gilt auch für das, was am vergangenen Wochenende auf der Sportplatzanlage des ETuS Schwerte-Ost im EWG-Sportpark entstanden ist. Dort schmücken nun Graffiti die Rückwand der Pommesbude neben dem Vereinsheim.
„Die Künstler haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen“, sagt Leon Möllmann, 2. Vorsitzender des Vereins. Um wen es sich bei besagten Künstlern handelt, will er lieber nicht verraten - die Sprayer wollen lieber anonym bleiben. Nur so viel: „Die beiden spielen bei uns in der 2. Mannschaft“, so Möllmann „Beim Bierchen nach dem Training“, so Möllmann sei die Idee entstanden, eine Wand zu besprühen.
Staatsschutz ermittelt wegen Hakenkreuzen
Eine Rolle hat dabei offenbar auch gespielt, dass es vor ein paar Wochen Vandalismus im EWG-Sportpark gegeben hatte. Nach Hakenkreuz-Schmierereien am Vereinsheim ermittelte sogar der Staatsschutz - allerdings bisher wohl ohne Ergebnis. „Im Verein ist uns jedenfalls nichts bekannt“, sagt Leon Möllmann. „Das absolute Gegenteil von dem, was wir als Verein unterstützen“ seien diese Hakenkreuze, so der 2. Vorsitzende weiter. Deshalb sei die inhaltliche Botschaft der Graffitis naheliegend gewesen. Weitere Vorgaben an die Künstler habe es von ETuS-Seite aber nicht gegeben, sagt Leon Möllmann.
Im Dunkeln machten sich die Sprayer dann am vergangenen Wochenende an die Arbeit. Sie klebten Papp-Schablonen an die Wand, die sie mit Auto-Scheinwerfern anstrahlten, und besprühten die Fläche. Herausgekommen ist eine Mixtur aus dem Vereins-Emblem, Slogans wie „Der Ball ist unser Dolmetscher“ und einem Fußballer als Zeichenfigur - zusammengefasst unter der Überschrift „ETuS gegen Rechts“.
Fotomontage mit Spielerköpfen
Ergänzt um die Köpfe einiger Spieler der beiden Seniorenmannschaften, in denen jede Menge Nationen vertreten sind, ist eine Fotomontage entstanden, die der ETuS auch in den sozialen Netzwerken verbreitet haben - und die schnell auf Resonanz gestoßen ist. Die Macher der Initiative „Fußballvereine gegen Rechts“ wurden auf die ETuS-Aktion aufmerksam und nahmen mit dem Klub Kontakt auf, so Leon Möllmann. Er habe die Zusage, dass ihm in Kürze ein Schild zugeschickt wird, dass man dann an einer gut sichtbaren Stelle anbringen werde, erklärt der 2. Vorsitzende - um sich eindeutig gegen eine rechte Gesinnung zu positionieren.
