War am vergangenen Sonntag eigentlich die 2:6-Pleite des ETuS/DJK Schwerte beim Tabellenzweiten VfR Sölde II der Aufreger des Tages - oder aber die Rote Karte von Jonas Hustadt in der 90. Minute? Betrachtet man das mit dem Abstand einiger Tag, dürfte sicherlich der Platzverweis des Schwerter Keepers für mehr Gesprächsstoff gesorgt haben. Zumal die Diskussion ja noch längst nicht zu Ende ist.
Bereits am Sonntag beim letzten Heimspiel der Saison gegen den Tabellenvierten SpVg Berghofen dürfte die Rote Karte von Jonas Hustadt wieder thematisiert werden, wenn Trainer André Haberschuss mal wieder ins Tor muss. Und das für die nächsten vier Spiele, denn Jonas Hustadt wurde für vier Partien wegen „rohen Spiels“ gesperrt.
Warum wird dieses Thema rund um Jonas Hustadt eigentlich so emotional geführt? Wir fragten nach bei dem erst 19 Jahre alten Torwart, wie er die Situation rund um seinen Platzverweis wertet. Um es vorsichtig auszudrücken. Angenehm ist ihm die Situation allemal nicht. Ganz im Gegenteil, wie er erklärte. „Ich fühle mich in einem echten Tief. Die Aktion am Sonntag war ziemlich unglücklich, es war einfach blöd von mir. Dazu noch in der 90. Minute, es war einfach überflüssig. Zuerst habe ich den Ball nicht bekommen, im zweiten Versuch habe ich dann das Bein des Gegners getroffen“, erklärte Hustadt ausgesprochen schuldbewusst: „Das war einfach ein Spiel zum Vergessen.“
André Haberschuss wieder im Tor
Durch die lange Sperre wird also notgedrungen schon am Sonntag wieder André Haberschuss im ETuS-Kasten stehen, ebenfalls keine Ideallösung mit seinen 45 Jahren. Das Torwartproblem mit einem fehlenden zweiten Keeper wird damit immer offensichtlicher.
Zumal auch Jonas Hustadt keinen wirklich guten Lauf hatte in den vergangenen Wochen, wie er selbst zugibt. Insgesamt 53 Mal musste er in dieser Saison schon das Leder aus seinem Kasten holen, nur der Keeper des BV Brambauer musste noch öfter hinter sich greifen. Im Sommer war der 19-Jährige von den Junioren des VfR Sölde zum ETuS/DJK gewechselt. „Zunächst lief es auch ganz gut bei mir, aber seit geraumer Zeit bin ich nicht mehr zufrieden mit meiner Leistung“, gestand Hustadt selbstkritisch. Auch Trainer André Haberschuss hatte die Formschwäche des Keepers in der Vergangenheit schon angesprochen.
Woran sein Leistungsknick liegt, kann Hustadt nicht erklären. „Am Team liegt es mit Sicherheit nicht, da bin ich mega-zufrieden. Ich fühle mich wohl in Schwerte“, so der Keeper. Der nun vor der schweren Aufgabe steht, trotz seiner Sperre die nächsten vier Spiele des ETuS/DJK vom Spielfeldrand aus mitverfolgen zu müssen. Zumal die Lage wirklich brisant erscheint. Die Östlichen stehen in der Kreisliga A auf einem Abstiegsplatz - und kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht.
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