Erst Münster, dann USA, nun Erfurt Schwerter Volleyballerin freut sich auf Schwester-Duell

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Als der Volleyball-Zweitligist Schwarz-Weiß Erfurt im Juni dieses Jahres seine neue Außenangreiferin vorstellt, postet er ein kurzes Instagram-Video. Pia Mohr verrät hier fünf Fakten über sich. Unter anderem auch ihr Lieblingsessen: Currywurst mit Pommes vor einem BVB-Spiel.

Auch auf YouTube gibt es ein Video über Pia Mohr, das vor zwei Jahren als Bewerbung fürs Junior College zusammengeschnitten wurde. In diesem zehnminütigen Highlight-Film schmettert Mohr die Bälle an ihren chancenlosen Gegnerinnen vorbei. In einer anderen Szene wuchtet sich die die 1,82 Meter große Schwerterin so hoch übers Netz, dass sie scheinbar mühelos einen Angriff abblockt. Wer Pia Mohr hier spielen sieht, erkennt ihr Talent sofort.

Pia Mohr: Rasant nach oben

Dieses Talent hat sie zu einer Volleyball-Vagabundin gemacht. Dabei hat die Holzenerin erst 2014 als Zwölfjährige mit dem Sport beim VV Schwerte angefangen. Seitdem jedoch geht’s für sie rasant nach oben. 2017 zog sie aufs Sportinternat nach Münster und avancierte bereits zwei Jahre später zur Bundesligaspielerin beim USC.

Ein Foto aus früheren Zeiten: Pia Mohr im Trikot des VV Schwerte.
Ein Foto aus früheren Zeiten: Pia Mohr im Trikot des VV Schwerte. © Bernd Paulitschke

Nach dem Abitur 2021 entschied sie sich, für zwei Jahre in die USA zu gehen. Aufs Hillsborough Community College in Tampa, Florida. Binnen acht Jahren war Pia Mohr eine spektakuläre Karriere gelungen: von der Volleyball-Anfängerin in Schwerte zur professionellen Spielerin eines College-Teams. „Die zwei Jahre in den USA“, sagt Mohr heute, „haben mich im Volleyball mental stärker und menschlich offener gemacht.“

SW Erfurt ist ambitioniert

Seit Mai ist Mohr zurück in Deutschland. Schon in den USA hatte sie sich darum gekümmert, wie es weitergehen könnte. Schwarz-Weiß Erfurt, ein ambitionierter Verein aus der 2. Bundesliga Pro, hatte sie kontaktiert. Es passte schnell. „Der Verein, das Team und die Umgebung liegen mir schon nach zwei Monaten am Herzen“, erzählt Mohr. „Die Professionalität, das leistungsorientierte Umfeld – das Gesamtpaket in Erfurt stimmt einfach.“

Ihr Lehramtsstudium setzt sie parallel an der Universität Jena fort. Mit dem Saisonstart am vergangenen Wochenende heißt das: Pia Mohr hat ein ziemliches stressiges Leben. Fünf Balleinheiten pro Woche, drei Krafttrainings, ein Spiel am Wochenende, zudem noch Videoanalysen und Physiotherapie. Es ist genau die Professionalität, die die Schwerterin kennt. Und will. „Ich würde lügen, wenn die Bundesliga nicht noch einmal ein Traum von mir wäre“, gesteht Mohr.

In der 2. Bundesliga Pro

Mit Schwarz-Weiß Erfurt möchte die ehemalige Junioren-Nationalspielerin aber erst einmal in der neu formierten, eingleisigen 2. Bundesliga Pro ankommen. Die führt sie unter anderem nach Bayern, Hamburg und mehrmals in ihre Heimat NRW. Am 26. November kommt es dann zu einem ganz speziellen Auswärtsspiel. Dann trifft sie mit Erfurt auf die Allbau Volleys Essen. Und damit auf ihre zwei Jahre jüngere Schwester Hannah, die zu Beginn dieser Saison vom VV Schwerte nach Essen gewechselt ist.

Am selben Wochenende feiert Pia Mohr auch noch ihren 21. Geburtstag. Und der BVB hat ein Heimspiel. Vielleicht gibt’s dann zum Geburtstag und Schwestern-Duell auch ein ganz besonderes Geschenk: endlich mal wieder eine Currywurst mit Pommes.