Bob: Weltcup

Erline Nolte: Auf Abschlussfeier folgt Montagshektik

Der erste Tag nach einer Weltmeisterschaft kann schon mal ernüchternd sein. Nicht nur, weil sie dann vorbei ist, sondern weil am Tag zuvor die Abschlussfeier stattfand. Bei der Bob-WM in Innsbruck wurde kräftig gefeiert. Mittendrin: Erline Nolte.

SCHWERTE

, 18.02.2016 / Lesedauer: 3 min

„Alle Ziele erreicht“ – die Anschieberin Erline Nolte ist ihrer Saison mehr als zufrieden.(A) WeiSS

Lachend erzählt sie, dass sie am Montag - der Tag nach der Feier - mittags aus ihrem Zimmer musste. Sie musste direkt weiter nach Berchtesgaden reisen, wo in der nächsten Woche der letzte Weltcup der Saison stattfindet. Angenehm war die Hektik für sie nicht, schließlich wurde am Vorabend lange gefeiert, aus zweierlei Gründen: der WM-Titel ihrer Stammpilotin Anja Schneiderheinze und ihr eigener siebten Platz mit Mariama Jamanka.

Nach Tag eins unzufrieden

Die Top-8 war das Ziel, das haben die beiden erreicht. Sie können sich vor allem darüber freuen, weil sie vor der WM noch nie zusammen einen Wettkampf gefahren sind. Nach den ersten beiden Läufen waren die beiden dennoch unzufrieden. Da standen sie zwar auch schon auf Platz sieben, "die Startzeiten haben aber nicht gepasst, weil wir zu kurz gelaufen sind", sagt Nolte. Es folgte eine Videoanalyse - und eine kurze Nacht. "Nach dem Rennen konnte ich nicht so gut einschlafen", erzählt die 26-jährige Anschieberin.

Also setzte sie sich mit anderen Bob-Kollegen noch auf den Hotelgang. Irgendwann war die Enttäuschung weg. Irgendwann schlief sie ein. Und am nächsten Morgen lief es auch schon deutlich besser. "Wir hatten das Ziel, den siebten Platz zu halten, darüber haben wir uns dann auch gefreut", sagt Nolte.

Im letzten Jahr wurde sie bei ihrer WM-Premiere Vierte. Auf ihrer Heimbahn in Winterberg. Nolte gibt zu, in Innsbruck ein bisschen weniger "WM-Feeling" gespürt zu haben. Über die Unterstützung ihrer Eltern freute sie sich dabei umso mehr. Die Schwerterin ist übrigens kein bisschen wehmütig, dass sie nicht im Bob der etwas überraschenden neuen Weltmeisterin Schneiderheinze saß. Ihre Kollegin Annika Drazek war gesetzt. "Ich habe mich unglaublich für die beiden gefreut", sagt sie.

Weiter im A-Kader

Platz sieben hat einen schönen Nebeneffekt. Er ist nämlich eine Wildcard für den A-Kader, in dem sie auch schon im vergangenen Jahr war. Der bietet beispielsweise bessere finanzielle Förderungen. Obwohl der letzte Weltcup noch aussteht, sagt Nolte: "Ich habe alle Ziele erreicht in dieser Saison." Am Sonntag fährt sie noch einmal zurück nach Innsbruck, dann feuert sie Matthias Sommer an. Und freut sich dann sicher auf einen etwas ruhigeren Montag als in dieser Woche.