Eine Schwerter Volleyballerin kehrt zur alten Wirkungsstätte zurück

© Eberhard Steuer

Eine Schwerter Volleyballerin kehrt zur alten Wirkungsstätte zurück

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Die Volleyball-Karriere von Anna Hoja geht doch noch in die nächste Runde. Die gebürtige Schwerterin verlässt zwar Bayer Leverkusen, kehrt aber im Sommer an ihre alte Wirkungsstätte zurück.

Schwerte

, 19.05.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Anna Hoja, Schwertes Vorzeige-Volleyballerin, nimmt nun doch keinen Abschied vom aktiven Sport. Die 29-Jährige, die ihre Volleyball-Grundlagen beim damaligen Zweitligisten VC Schwerte legte, wechselt vom Zweitliga-Meister Bayer Leverkusen zum Drittligisten USC Münster 2. Das sei keine Entscheidung gegen Bayer, sondern eine Entscheidung gegen die langen Fahrtstrecken, erklärte Hoja, die in Münster wohnt, in Borken als Gesamtschullehrerin unterrichtet und in Leverkusen von 2015 bis Ende April Volleyball gespielt hat.

Emotionaler Abschied in Leverkusen ohne ihre Eltern

Im Spätsommer ihrer langen und erfolgreichen Karriere kehrt sie damit dorthin zurück, wo sie von 2007 bis 2011 spielte und auch das Sportinternat besuchte. Etwas Traurigkeit blieb dennoch zurück. Beim letzten Saisonspiel von Bayer Leverkusen gegen Dingden Ende April gab es einen emotionalen Abschied. Leider ohne Zuschauer - und leider auch ohne ihre Eltern Ina und Ralf, beides äußerst bekannte ehemalige Leistungssportler. Mutter Ina spielte lange beim Volleyball-Bundesligisten VC Schwerte, Vater Ralf war erfolgreicher Eishockey-Profi und -Trainer ebenso wie Annas Opa Dieter Hoja. „Das war wirklich traurig für mich, ich hätte sie unglaublich gerne dabei gehabt, bei meinem letzten Spiel für Leverkusen nach sechs Jahren, bei meinem Abschied als Kapitänin. Und dazu mit dem Gewinn der Meisterschaft“, erzählt die 29-Jährige erkennbar bewegt.

Im Sand soll es nächstes Jahr weitergehen: Anna Hoja (l.)

Im Sand soll es nächstes Jahr weitergehen: Anna Hoja (l.) ©

Die Doppelbelastung von Beruf und Sport wurde in den letzten Jahren jedoch zu groß, die Zeit im Auto zu lang. Anna Hoja wohnt in Münster, unterrichtet Deutsch und Pädagogik an einer Gesamtschule in Borken und musste zum Training nach Leverkusen. Ein Weg 170 Kilometer. Auf die Dauer einfach zu viel. Irgendwann reifte die Entscheidung sportlich kürzer zu treten. „Ich genieße jetzt einfach diese persönliche Freiheit, habe auch mal etwas Freizeit und freue mich schon auf die Spiele mit dem USC Münster 2 in der 3. Liga“, sagt die 1,82 m große Außenangreiferin: „Ganz loslassen kann ich noch nicht vom Volleyball, ich bin noch zu jung und zu fit, um aufzuhören. Noch tut mir nicht alles weh.“

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In Münster trifft Anna Hoja, die am dortigen Bundesstützpunkt als Trainerin fungiert, auf alte Bekannte, auf Mitspielerinnen aus der ehemaligen Zeit beim USC Münster und der gemeinsamen Zeit im Sportinternat. „Irgendwie“, sagt sie, „ist das so, als komme man nach Hause.“ Wer Anna Hoja kennt, der kennt auch ihren Ehrgeiz, ihre Ambitionen. Sie habe nicht vor, die Spiele in der 3. Bundesliga zu verlieren, das sei nicht ihr Anspruch und sie sei sich sicher, auch nicht der Anspruch ihrer Mitspielerinnen, so Hoja.

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Sie hat also noch einiges vor in den kommenden Jahren. Dazu gehört auch ihre Rückkehr zum Beachvolleyball. Im Sand musste sie zuletzt passen, was aber nicht nur mit der corona-bedingten Zwangspause zu tun hatte. Ihre Schulter machte nicht mehr mit. Nach einer Veränderung der Schlagtechnik will Anna Hoja 2022 angreifen und bei der German Beach Tour auch im Sand wieder durchstarten.

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