Eine Frau an der Platte der Herren-Bezirksklasse - wie geht das denn, Amelie Tschirbs?

© Manuela Schwerte

Eine Frau an der Platte der Herren-Bezirksklasse - wie geht das denn, Amelie Tschirbs?

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Wer bei der Mannschaftsaufstellung der zweiten Tischtennis-Herrenmannschaft des TuS Holzen-Sommerberg vom vergangenen Sonntag genau hingeschaut hat, konnte stutzig werden.

von Linus Jäger

Holzen

, 24.02.2020, 18:33 Uhr / Lesedauer: 1 min

Denn beim Holzener 9:5-Sieg in Letmathe spielte an Position fünf für Holzen mit Amelie Tschirbs eine Frau – in der Herren-Bezirksklasse.

Wir haben mit Amelie Tschirbs darüber gesprochen.

Amelie, wie ist es möglich, dass Frauen und Herren in einem Team zusammenspielen können? Wie ist da im Tischtennis die Regelung?

Diese Konstellation ist möglich, allerdings dürfen nur die Frauen bei den Herren spielen und nicht die Herren bei den Frauen. In der Hinrunde wurde ich auch schon mal als Ersatz in der dritten Herrenmannschaft aufgestellt. Deswegen war die Situation am Sonntag nicht völlig neu für mich.

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Wie fühlt es sich an, nicht gegen Damen, sondern gegen Herren zu spielen?

Das ist nichts Neues für mich. Ich spiele im Training gegen Herren und auch in der Jugend. Ungewohnt ist für mich die Anzahl der Spieler. Bei den Herren spielen sechs Männer pro Mannschaft und es geht bis neun, bei den Frauen bestehen die Teams aus vier Spielerinnen und es geht bis acht. Zudem hat man bei den Herren-Spielen maximal zwei Einzel, während bei den Damen es auch ein drittes Einzel geben kann.

Macht es einen Unterschied, gegen einen männlichen Gegner zu spielen? Worin liegen die Unterschiede zwischen dem weiblichen und dem männlichen Spielstil?

Es gibt schon einen kleinen Unterschied. Bei den Damen wird häufiger Abwehr gespielt, während bei den Herren die Spiele offensiver ausgerichtet sind. Aber am Sonntag habe ich gegen zwei Jugendspieler gespielt, die ich schon kannte. Deswegen gab es kein richtiges Duell gegen einen Herren.

Fühlst Du dich bei den Damen oder Herren wohler?

Ich spiele bei beiden Teams gerne, denn ich verstehe mich mit meinen weiblichen und männlichen Teamkollegen super. Deswegen fühle ich mich auch in beiden Teams wohl. Beide Konstellationen haben etwas Schönes, sodass ich keinen direkten Favoriten habe.