Der VfL Schwerte läuft in der Liga zwei alten Weggefährten hinterher

© Bernd Paulitschke

Der VfL Schwerte läuft in der Liga zwei alten Weggefährten hinterher

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Einst führten sie gemeinsam einen Schwerter Bezirksligisten, heute lehren sie mit einem direkten Konkurrenten den Ruhrstädtern das Fürchten und wollen das auch in den nächsten Jahren noch tun.

Schwerte

, 26.11.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Sommer 2012 hatte er den Bezirksligisten VfL Schwerte als Trainer übernommen. Seine dritte Saison am Schützenhof fand im September 2014 aber ein plötzliches Ende. Wenig später verabschiedete sich auch sein Partner.

Vor dem Derby gegen den ETuS/DJK Schwerte trat Benjamin Hartlieb von seinem Amt zurück - aus persönlichen Gründen. Auch Co-Trainer Andi Feiler machte Schluss bei den Blau-Weißen, stand aber beim Derby noch an der Seitenlinie und fungierte als Interimstrainer. Für Feiler waren es sportlich Gründe.

VfL Schwerte mit drei Siegen gestartet

Dabei waren die Blau-Weißen doch mit drei Siegen in die Saison gestartet. „Aber darunter war kein einziges überzeugendes Spiel. Am besten war die Leistung noch danach gegen Wetter, als wir 0:2 verloren haben – und dann kam Breckerfeld. Für diesen Auftritt habe ich mich geschämt“, war die 0:4-Pleite die Initialzündung für Feilers Entschluss, das Handtuch zu werfen.

Benjamin Hartlieb, hier noch als Trainer des VfL Schwerte, ist Sportlicher Leiter beim VfL-Konkurrenten Königsborner SV.

Benjamin Hartlieb, hier noch als Trainer des VfL Schwerte, ist Sportlicher Leiter beim VfL-Konkurrenten Königsborner SV. © Manuela Schwerte

Das Lokalduell gewann der VfL dann sogar klar mit 3:0, doch am Abschied der Trainer war nicht mehr zu rütteln. Hartlieb stieg eine Woche später beim Hombrucher SV, siegloses Schlusslicht der Westfalenliga, ein. Bei den Hombruchern war mit Uwe Kallenbach ein anderer Trainer mit Schwerter Vergangenheit (DJK Schwerte und Geisecker SV) zurückgetreten.

Sportlicher Leiter und Trainer

Doch dies ist alle lange her. Inzwischen ist Benjamin Hartlieb Sportlichen Leiter beim Bezirksligisten Königsborner SV und Andreas Feiler ist dort Trainer. Königsborn ist Ligakonkurrent des Schwerter Trios VfL Schwerte, ETuS/DJK Schwerte und Geisecker SV in der Staffel 6. Und dies sehr erfolgreich, denn nach dem Aufstieg aus der Kreisliga A Unna mischt Königsborn nun auch in der Bezirksliga ganz vorne mit. Nach fünf Spielen rangiert der KSV auf Rang zwei der Tabelle.

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In der zurzeit unterbrochenen Saison hat der KSV bereits gegen alle drei Schwerter Vereine gespielt. Dabei kamen der Geisecker SV mit 1:7 und der ETuS/DJK Schwerte mit 0:8 böse unter die Räder. Nur der VfL konnte dem damaligen Spitzenreiter ein 0:0 abtrotzen, mit dem Königsborn dann auch den Lokalrivalen SSV Mühlhausen vorbeiziehen lassen musste.

Ein Bild aus vergangenen Zeiten auf der Trainerbank beim VfL Schwerte: Andreas Feiler (Mitte) und David Ringel (li.) schauen mit Schrecken zu. Benjamin Hartlieb schlägt voller Entsetzen die Hände vor sein Gesicht.

Ein Bild aus vergangenen Zeiten auf der Trainerbank beim VfL Schwerte: Andreas Feiler (Mitte) und David Ringel (li.) schauen mit Schrecken zu. Benjamin Hartlieb schlägt voller Entsetzen die Hände vor sein Gesicht. © Oskar Neubauer

Doch auch in der Corona-Pause plant der Verein weiterhin seine sportliche Zukunft. Die Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter verlängert - kein Wunder, läuft es doch prächtig. Die Einigung gilt dabei auf unbestimmte Zeit. Hartlieb erhält quasi einen Freifahrschein.

„Ein großartiges Zeichen, dass wir da setzen können, gerade in der momentan schwierigen Zeit“, meint Abteilungsleiter Daniel Krahn. Auch Lukas Bronner, Vorstand Sport, zeigt sich sehr zufrieden: „Damit können wir weiterhin gesichert die Zukunft planen und gemeinsam unseren Weg weiter gehen.“

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Auch Hartlieb ist voller Zuversicht für die Zukunft. „Wir sind erst am Anfang unseres in der jüngeren Vergangenheit durchaus erfolgreichen Weges, den ich sehr gerne weiter mit meinen Kollegen aus dem gesamten Vorstand gehen möchte“, so Hartlieb.

Der Trainer ist für ihn ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor: „Mit Andreas Feiler haben wir einen hervorragenden Trainer, den ich sehr schätze und mit dem ich aufgrund unserer langjährigen Zusammenarbeit perfekt harmoniere. Ich bin sehr glücklich, mit Andy in Königsborn unsere gemeinsame Philosophie weiterentwickeln zu können.“

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Der Sportlichen Leiter verlängerte gleich mit dem Trainer. Beide Seiten einigten sich dabei gleich auf die nächsten drei Jahre. Sportlich habe man noch einiges vor und Hartlieb hofft, „dass der eingeschlagene Weg noch lange nicht zu Ende ist“. Die derzeitige Konstellation in Königsborn sei „auch deshalb so schön, weil sie in mein Privat- und Berufsleben hervorragend herein passt.“

Beim Konkurrenten der drei Schwerter Klubs läuft es also derzeit rund und der Königsborner SV will auch nach der Zwangspause weiter oben mitspielen – mit zwei Ex-Schwertern auf der Kommandobrücke.