Der doppelte Flamme Vater und Sohn gehen für SG Eintracht Ergste gemeinsam auf Torejagd

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Vater und Sohn kicken zusammen in einer Mannschaft - gibt‘s doch gar nicht, oder? Doch, gibt es. Auf dem Bürenbruch, bei der SG Eintracht Ergste. Für die zweite Mannschaft der SGE werden David Flamme, über viele Jahre der Top-Stürmer des Schwerter Fußballs schlechthin, und sein Sohn Luca in der kommenden Saison für die zweite Mannschaft der SG Eintracht Ergste in der Kreisliga B am Ball sein.

Eine gehörige Portion Stolz ist aus der Stimme von David Flamme herauszuhören. „Wer kann das schon von sich behaupten?“ so der Vollblutstürmer, der in ein paar Tagen 47 Jahre jung wird. Sohnemann Luca ist 20, absolvierte in der vergangenen Saison bei Holzpfosten Schwerte 05 sein erstes Seniorenjahr, wo er aber nicht so richtig glücklich wurde.

Gemeinsam habe man vor ein paar Wochen überlegt, wie es für Flamme junior fußballerisch weitergehen könnte. „Und dann hat er mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, dass wir was zusammen machen. Das fand ich ziemlich cool von ihm“, berichtet David Flamme.

Zwischen Tür und Angel

Und natürlich hatte diese Idee großen Charme, Seite an Seite mit dem Sohnemann zu kicken. Dann kam es auch noch einem eher zufälligen Zusammentreffen mit Detlev Brockhaus, Trainer der Ergster „Zweiten“ - und die Idee wurde konkreter. Brockhaus sagt: „Es hat sich in der Tat eher zwischen Tür und Angel so ergeben. Aber die beiden sind bei uns mit offenen Armen empfangen worden.“

Und rein sportlich ist der Flamme-Doppelpack für das Team wohl auch eine Bereicherung. Jedenfalls traut Brockhaus dem fast 47-Jährigen noch das eine oder andere Tor in der B-Liga zu. Und die Dynamik des körperlich starken Luca können die Ergster auch gut gebrauchen.

Lang ist es her: David und Luca Flamme bei einem Family-Cup-Turnier vor zehn Jahren.
Lang ist es her: David und Luca Flamme bei einem Family-Cup-Turnier vor zehn Jahren. © Oskar Neubauer

David Flamme selbst weiß noch nicht so recht, was er auf dem Platz noch leisten kann. „Mal sehen, was der Körper noch hergibt“, sagt Flamme, „zuletzt habe ich meine Knochen ja geschont und nur noch Golf gespielt.“ Nun aber ist er wieder auf den Geschmack gekommen - die Perspektive, mit seinem Sohn in einem Team zu spielen, macht es möglich.

David Flamme sagt danke

Und da ist noch etwas, das David Flamme sehr am Herzen liegt: „Ein ganz großes Dankeschön geht an Delle Brockhaus und die ganze Mannschaft, dass sie uns das Ganze ermöglichen. Das ist nicht selbstverständlich“, so der routinierte Stürmer. Nun sei er dabei, sich wieder halbwegs in Form zu bringen. „Ich habe immerhin gut ein Jahr lang vor keinen Ball getreten“, sagt Flamme.

Als bester Schwerter Torjäger erhielt David Flamme (li.) vor sieben Jahren die Torjägerkanone der Ruhr Nachrichten.
Als bester Schwerter Torjäger erhielt David Flamme (li.) vor sieben Jahren die Torjägerkanone der Ruhr Nachrichten. © Bernd Paulitschke

Das hat sich in den vergangenen Wochen aber grundlegend geändert. Soweit es die Zeit erlaubt, ist David Flamme regelmäßig beim Training - und hat einen richtig guten Eindruck von seinen neuen Teamkollegen. „Das ist eine super Truppe“, sagt Flamme - und komplettes Neuland hat er auf dem Bürenbruch ja ohnehin nicht betreten.

Mit SGE Ergste aufgestiegen

Denn mit Ende 30 war Flamme „auf seine alten Tage“ zur SG Eintracht Ergste gewechselt, für die er zunächst in der „Ersten“ spielte und den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte und danach im Dreamteam (Kreisliga C) seine Karriere scheinbar ausklingen ließ - bis es nun zum Comeback in der 2. Mannschaft der Eintracht kommt. Gemeinsam mit seinem Sohn. „Ich freu mich drauf“, sagt David Flamme - ein Satz, der genauso gut von Luca kommen könnte.

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