Was soll ein Fußballer eigentlich sagen, wenn er nach einer 0:15-Pleite nach den Gründen befragt wird? Klar, es ist schon unangenehm. 0:15 hatten die Holzpfosten Schwerte am Sonntag in Nachrodt verloren, Ende Oktober hatten sie an selber Stelle bereits eine 0:13-Packung im Pokal gekriegt. Peinlich, desaströs. Kapitän Dennis Hegemann meldete sich lieber nicht zurück, mit Torwart Lennart Brand hatten wir Mitleid. Aus gutem Grund. Nach nur 19 Spielminuten musste Brand schon fünfmal hinter sich fassen. Ein undankbarer Job. Also musste mal wieder der Trainer ran: Sebastian Tenspolde
Der hatte Mitte der Hinrunde das Team von Maxi Sonneborn übernommen. „Natürlich ist das ungeheuer unangenehm, zwei Spiele gegen eine Mannschaft aus der Kreisliga A schließen wir mit einem Torverhältnis von 0:28 ab. Der Gegner war ja kein Landesligist. Im Job fragen mich meine Kollegen schon, was denn da los war. Darüber müssen wir nicht diskutieren, das war einfach peinlich?“, sagt Tenspolde. Dass die Holzpfosten Schwerte mit einem Torverhältnis von minus 48 Schlusslicht der Liga sind, versteht sich von selbst.
Ja, was war denn da eigentlich los? Exakt 19 Minuten waren gespielt, da hieß es schon 5:0 für Nachrodt. „Wir wollen uns hinten reinstellen und auf eine Standardsituation hoffen. Das haben wir aber nicht gemacht, stattdessen haben wir riesige Lücken gelassen, waren einfach nicht kompakt, jeder Schuss aufs Tor war ein Treffer“, resümierte der Coach hörbar betroffen.
Von der Trainerbank konnte er das alles nicht mitverfolgen, denn angesichts der extremen Personalnot musste Tenspolde selbst über 90 Minuten auf dem Platz stehen: „Ehrlich gesagt, hatte ich nicht das Leistungsniveau dafür. Ich denke, normalerweise müsste ich erst vier Wochen lang trainieren“ Aber was ist schon normal? Wenn der Coach mit Trainingsrückstand über 90 Minuten auf einer Position spielt, die ihm ziemlich fremd ist, statt als Außenstürmer in der zentralen Defensive aufläuft, dann passt was nicht.
Reihe der Ausfälle lang
„Wir haben noch elf Spieler zusammen bekommen, aber die Reihe der Leistungsträger, die ausgefallen sind, ist genauso lang“, suchte der Coach nach einer Erklärung: „Das soll aber keine Entschuldigung sein für solch ein Ergebnis. Aber es ist nun mal Tatsache, dass wir von unserer Verletztenliste einfach nicht wegkommen. Das bremst natürlich auch die Moral im Training.“ Von einer Magen-Darm-Infektion über Knieschmerzen, Muskelfaserrisse, Bänderrisse bis hin zum Achillessehnenriss sei alles dabei, so der Coach.
Am Dienstagabend war Mannschaftssitzung bei den Holzpfosten Schwerte. Tenspolde bescheinigte seinem Team eine „guten Teamspirit“. „Ich bin ebenso wie die Spieler guter Dinge, dass wir es noch schaffen, den Abstieg zu verhindern. Wir haben noch die gesamte Rückrunde vor der Brust und der ASSV Letmathe II liegt nur fünf Punkte vor uns. Für die Rückrunde wird es Veränderungen geben“, versprach der Coach. Welche, dass wollte Tenspolde noch nicht verraten.
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