Christoph Pajdzik segelt auf Westfalenliga-Kurs Trainer freut sich auch für seinen Ex-Klub

Christoph Pajdzik segelt auf Westfalenliga-Kurs: Vom Abstiegstrainer zum Erfolgscoach
Lesezeit

Der eine oder andere Beobachter der heimischen Amateurfußball-Szene mag sich im vergangenen Sommer gewundert haben, als die Spielvereinigung Hagen 11 ihren Trainer für die neue Saison präsentierte: Als ambitionierter Landesligist mit Christoph Pajdzik einen Coach zu verpflichten, der gerade mit dem VfB Westhofen aus dieser Spielklasse abgestiegen war, kam durchaus überraschend.

Aber der Erfolg gibt den Hagener Verantwortlichen recht. Nach der Hinrunde führen die Hagener die Tabelle der Landesliga 2 mit sieben Punkten Vorsprung an - da kann auch der Trainer nicht allzu viel falsch gemacht haben. „Es läuft super hier“, sagt Pajdzik zu seinem Job bei den „Elfern“.

Nur drei Niederlagen für Hagen 11

Als Trainer eines künftigen Westfalenligisten will sich Pajdzik zwar noch nicht bezeichnen lassen. „Aber sieben Punkte Vorsprung sind schon ein echtes Brett. Das hätten wir sofort unterschrieben, wenn uns das jemand vor der Saison gesagt hätte“, so der Trainer. 11 von 15 Saisonspielen haben die Hagener gewonnen, einmal haben sie unentschieden gespielt und nur drei Niederlagen gab es im Verlauf der Hinrunde.

Vor etwa einem halben Jahr wurde Christoph Pajdzik (re.), hier mit Geschäftsführer Marcus Wiesehöfer, als Trainer des VfB Westhofen verabschiedet.
Vor etwa einem halben Jahr wurde Christoph Pajdzik (re.), hier mit Geschäftsführer Marcus Wiesehöfer, als Trainer des VfB Westhofen verabschiedet. © Nils Foltynowicz

Damit bewegt sich Christoph Pajdzik mit seinem neuen Klub in völlig anderen Landesliga-Sphären, als dies mit dem VfB Westhofen in der Saison davor der Fall war. Zur Erinnerung: Mit mickrigen zehn Pünktchen aus 30 Spielen stiegen die Westhofener am Ende der Spielzeit 2023/24 aus der Landesliga ab - allerdings aus der Parallelstaffel 3. „Wenn man sich die komplette Liga anschaut, ist die Staffel 3 qualitativ sicher einen Tick besser als die Staffel 2“, meint der ehemalige Westhofener Coach.

Mehrere Spieler mit höherklassiger Erfahrung

Dies ist aber wohl nicht der Hauptgrund für Tabellenplatz eins der Spielvereinigung Hagen 11. Viel mehr ist es die schlichtweg die fußballerische Qualität des Kaders, in dem mehrere Spieler mit höherklassiger Erfahrung zu finden sind. Kapitän Tim Bodenröder zum Beispiel, ehemaliger Jugendnationalspieler, der in jungen Jahren das Trikot des FC Schalke 04 trug.

Oder erst recht der im Sommer verpflichtete Valdet Rama, der in seinen Glanzzeiten einst für Real Valladolid in der höchsten spanischen Liga kickte. Auch der Ex-Berchum/Garenfelder Stürmer Nicolas Külpmann und der frühere Geisecker Schlussmann Tim Helmdach, waren schon in höheren Spielklassen unterwegs. Helmdach, in der Hinrunde der Stammkeeper des Tabellenführers, wird im letzten Spiel vor der Winterpause am Sonntag beim SC Neheim wegen eines gebrochenen Fingers jedoch fehlen.

Ein weiterer Faktor für den Erfolg seiner Mannschaft ist laut Pajdzik die Trainingsbeteiligung, die deutlich höher sei, als dies in Westhofen der Fall war. „Wir haben viele Studenten in der Mannschaft, die immer beim Training sind. In Westhofen dagegen hatten wir einige Schicht-Arbeiter - da ist es dann schwierig, kontinuierlich zu trainieren.“

Tim Helmdach, hier 2020 im Trikot des Geisecker SV, ist Landesliga-Stammtorwart der SpVg Hagen 11.
Tim Helmdach, hier 2020 im Trikot des Geisecker SV, ist Landesliga-Stammtorwart der SpVg Hagen 11. © Bernd Paulitschke

Immerhin sechs Jahre war der 39-Jährige vor seinem Engagement in Hagen der Trainer des VfB Westhofen - da versteht es sich fast von selbst, dass er das Geschehen rund um den VfB weiterhin aufmerksam verfolgt. „Es freut mich, dass sie so gut in die Saison gestartet sind. Schade nur, dass sie nach dem Sieg gegen Eichlinghofen ein paar Punkte liegen gelassen haben“, meint der Ex-Westhofener Coach, der zu einigen seiner ehemaligen Spieler oder auch zum Vereins-Chef Jürgen Rump zumindest noch sporadischen Kontakt hat.

„Klar - gelegentlich telefoniert oder schreibt man miteinander“, sagt Pajdzik - warum auch nicht, schließlich hat er die Westhofener ja nicht im Unfrieden verlassen.