Ereignisreich, packend und Spannung bis zur letzten Sekunde - alles Attribute, die auf das Bezirksliga-Duell zwischen dem SC Berchum/Garenfeld und dem Kirchhörder SC zutreffen. Am Ende jubelten die Kirchhörder über einen 4:3-Sieg.
Das erste vieler Highlights ließ in der Partie zwischen dem Fünft- und Drittplatzierten der Bezirksliga 6 nicht lange auf sich warten. Somit geriet Berchum/Garenfeld bereits nach sechs Minuten in Rückstand. Nach scharfer Hereingabe von außen stand KSC-Stürmer Stefan Thier genau richtig und brachte den Ball aus kurzer Entfernung im Netz unter (6.).
Berchum/Garenfeld holt Zwei-Tore-Rückstand auf
Die Garenfelder Antwort auf den frühen Rückstand gelang dann in der 23. Spielminute. Nach ansehnlicher Passstafette erreichte der Ball letztlich Daniel Schmidt. Dieser hatte im Strafraum genug Zeit den Ball anzunehmen, aufzudrehen und per Flachschuss ins linke Eck für den Ausgleichstreffer zu sorgen.
Nur drei Minuten später allerdings trafen die Gäste aus Kirchhörde zur erneuten Führung. Die Garenfelder Abwehr kriegte den Ball nah am eigenen Tor nicht richtig geklärt, was der KSC folglich eiskalt ausnutzte. So ging es mit einem 1:2-Rückstand aus Sicht der Platzherren in die Kabinen.

Das schönste Tor des Tages gelang KSC-Spieler Dominik Marx kurz nach der Halbzeit: Eine missglückte Flanke senkte sich ins lange Eck und wurde somit zum Traumtor (49.). „Wir kriegen dann natürlich ein unglückliches 1:3“, weiß auch Garenfeld-Coach Sascha Engelberg.
In der 71. Minute war es dann Finn Meierling, der den Startschuss für die Garenfelder Aufholjagd setzte. Zuerst setzte sich Nico Lisewski sehenswert durch, indem er seinen Gegenspieler per „Zidane-Rolle“ aussteigen ließ. Sein Pass in den Rückraum fand mit Meierling einen Abnehmer, der den Rückstand auf 2:3 verkürzte.
Berchum/Garenfeld verliert bitter in Überzahl
Es folgte eine Druckphase der Garenfelder, bei welcher der KSC sich oftmals nur mit langen Bällen tief in die gegnerische Hälfte zu helfen wusste. In Spielminute 77 passierte dann das, was sich seit dem Anschlusstreffer vermuten ließ: Nach einem Einwurf in den 16-Meter-Raum verlängerte Jerome Nickel den Ball zu Patrick Borchert. Dieser stand goldrichtig und verwandelte zum verdienten 3:3-Ausgleichstreffer. „Wir sind immer wieder angelaufen und haben uns belohnt“, sagte Engelberg.
Eine unschöne Aktion ereignete sich knapp sechs Minuten vor Schluss. Dabei wurde Lisewski aus vollem Lauf per eingesprungener Grätsche von den Beinen geholt. Folgerichtig sah der Kirchhörder Ilias Boualili die Rote Karte (84.).
Garenfeld drängte daraufhin weiter auf den Siegtreffer, aber es kam anders: Die Gäste aus Dortmund bekamen in der 90. Minute unerwartet einen Elfmeter zugesprochen - zum Garenfelder Glück traf Jonas Telschow nur den Pfosten.
Sascha Engelberg: „So ist Fußball“
Wer dachte, diese Aktion ist der Schlusspunkt der Partie, lag falsch. Denn mit dem Schlusspfiff gelang dem KSC doch noch der Siegtreffer: Ein langer Befreiungsschlag der KSC-Abwehr wurde zur Vorlage für den Matchwinner, Jonas Telschow. Dieser nutzte die Fehleinschätzung von Garenfeld-Keeper Vinzenz Heinecke gnadenlos aus, indem er sich den Ball am Torhüter vorbeilegte und frei aufs leere Tor laufen konnte. Es war der Treffer zum 3:4, der eine bittere Niederlage für Garenfeld amtlich macht.
Denn während der Siegtorschütze sich von seiner Mannschaft feiern ließ, pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. „So ist Fußball dann halt auch mal - so grausam kann es sein“, meinte Trainer Engelberg zur späten Niederlage seines Teams. Auch wenn Engelberg seine Mannschaft als „unverdienten Verlierer“ sieht, überwiegt nicht die Enttäuschung. Denn das Fazit des SC-Trainers lautet: „Wir haben ein fantastisches Spiel gemacht gegen eine Mannschaft die aufsteigen möchte.“
SC Berchum/Garenfeld - Kirchhörder SC 3:4 (1:2)
Berchum/Garenfeld: Vinzenz Heinecke, David Weßnitzer, Patrick Borchert, Finn Meierling (74. Maximilian von Dewitz), Vladimir Kunz, Nico Lisewski, Benjamin Mulzer (69. Marcel Katrakazos), Christian Deuerling, Daniel Schmidt, Osman Armutcu (65. Joel-Samuel Ahlin), Jerome Nickel.
Tore: 0:1 (6.), 1:1 Schmidt (23.), 1:2 (26.), 1:3 (49.), 2:3 Meierling (71.), 3:3 Borchert (77.), 3:4 (90.+3).
Rot: Ilias Boualili (KSC, 84, grobes Foulspiel).
Bes. Vork.: 90. Jonas Telschow (KSC) verschießt Elfmeter.