
© David Hennig
Annika Paszehrs nächster Schritt auf der Karriereleiter
Fußball
Die Oberliga ruft: Die Schwerter Fußballschiedsrichterin Annika Paszehr ist aufgestiegen und darf in der nächsten Saison Spiele der höchsten Spielklasse Westfalens leiten.
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Annika Paszehr (28) diesen Satz gesagt hat: „Die Oberliga darf es in den nächsten Jahren noch sein.“ Nun ist es für die 28-jährige Fußball-Schiedsrichterin schneller gegangen als gedacht.
E-Mail mit erfreulichem Inhalt
Denn nur ein Jahr, nachdem sie in die Westfalenliga aufgestiegen ist, durfte sich Paszehr über eine E-Mail mit erfreulichem Inhalt freuen. Der Verbands-Schiedsrichterausschuss des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) hat entschieden, dass die für Holzpfosten Schwerte pfeifende Paszehr erneut aufsteigt und in der nächsten Saison auch Spiele der Oberliga pfeifen darf – im Männerbereich, wohlgemerkt.
Bei Frauenspielen ist die Schwerterin ohnehin schon in der 2. Liga an der Pfeife und fungiert in der höchsten Spielklasse als Assistentin an der Linie.
Aufstieg war keine Selbstverständlichkeit
Der erneute Aufstieg, nach dem sie nun Spiele in der höchsten Spielklasse auf westfälischer Ebene pfeifen darf, war keine Selbstverständlichkeit, sagt Paszehr. „Man hätte ja auch sagen können: Die Saison musste abgebrochen werden, deshalb konnten auch die Schiedsrichter ihre Leistung nicht so bringen – alles bleibt, wie es ist. Umso schöner, dass die Entscheidung anders ausgefallen ist“, meint die Unparteiische.
Dass diese Entscheidung positiv für sie ausgefallen ist, hat Annika Paszehr beinahe beiläufig erfahren. „Ich saß in einem Seminar – und plötzlich bekam ich jede Menge Glückwünsche aufs Handy“, berichtet die Schwerterin.
Geisterspiele der Frauen-Bundesliga
Genauso wie die Aktiven waren auch die Schiedsrichter in den vergangenen Wochen vom Corona-bedingten Saisonabbruch betroffen – von heute auf morgen gab es keine Spiele mehr zu pfeifen.
Doch in ihrer Rolle als DFB-Schiedsrichterin im Frauenbereich konnte Paszehr ihrer Leidenschaft zuletzt wieder nachgehen.
Denn wie die männlichen Pendants setzten auch die Teams der Frauen-Bundesliga ihre Saison fort – natürlich als Geisterspiele nach den Richtlinien des DFB-Hygienekonzeptes. „Da wurde schon sehr strikt drauf geachtet“, berichtet die Schwerterin.
Jeweils am Tag vor einem Spiel sei sie auf Corona getestet worden – jeweils mit negativem Ergebnis.
Dank geht an den TSC Eintracht Dortmund
Seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 29. Mai jagte bis zum letzten Spieltag am vergangenen Wochenende eine Englische Woche die nächste. Da hatte auch Annika Paszehr reichlich zu tun.
Das gehe aber auch nur, weil ihr Arbeitgeber viel Verständnis für das zeitintensive Hobby zeigt, sagt Annnika Paszehr und möchte sich auf diesem Weg bei den Verantwortlichen des Dortmunder Großvereins TSC Eintracht bedanken. Dort leitet Paszehr seit November den Fachbereich Kinder- und Jugendsport.
Im Fußball hat sie es dagegen mit Erwachsenen zu tun. In der nächsten Saison sogar in der Oberliga – die Schiedsrichterin Annika Paszehr hat die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklommen.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
