Seit elf Jahren ist André Haberschuss der Trainer des ETuS/DJK Schwerte. Damit ist Haberschuss der dienstälteste Coach der Schwerter Fußballszene - aber nur noch bis zum Saisonende. Denn am Donnerstag (30. November) kündigte der 46-Jährige an, dass für ihn am Ende der laufenden Spielzeit als Trainer Schluss sei. „Ich werde nach der Saison als Trainer aufhören - unabhängig davon, ob wir den Aufstieg schaffen oder nicht“, sagt Haberschuss. Am Donnerstagabend informierte er die Spieler über seine Entscheidung, die in einem längeren Prozess gewachsen sei und die er nun unumstößlich für sich getroffen habe, so Haberschuss.
Aber wie kommt es dazu? „Es gibt mehrere Gründe“, erklärt der Trainer. Da ist zunächst mal der private Sektor. „Ich bin jetzt 46 Jahre alt und habe bisher in meinem ganzen Leben dem Fußball fast alles untergeordnet. Ich habe immer alles so geregelt, dass ich sonntags da war“, sagt er. Es sei nun einfach an der Zeit, die Prioritäten mal anders zu setzen. „Einfach mal ein Wochenende wegfahren, wenn mir danach ist“ - diese Freiheit habe er sich in den vergangenen Jahren nicht genommen.
André Haberschuss übt Kritik
Zudem sei er beruflich immer mehr eingespannt - neben seinem Job als Geschäftsführer des Bauunternehmens Hakra auch durch sein Engagement beim Unternehmernetzwerk BNI, für das er als Gebietsdirektor in ganz NRW unterwegs ist, wie Haberschuss berichtet. Und dann gibt es da aber auch noch einen sportlichen Aspekt. „Der heutige Fußball ist nicht mehr der Fußball, wie ich ihn als Aktiver kannte“, sagt Haberschuss. Und weiter: „Die Einstellung, mit der ein Teil der Spieler - nicht alle - ihren Sport betreiben, damit kann ich nur schwer umgehen.“

Trotzdem habe er aber auch bei sich selbst festgestellt, dass er sich als Trainer verändert hat. So gehe er heute zum Beispiel ganz anders mit Niederlagen um. Wenn ihn früher ein verlorenes Spiel „auf die Palme“ gebracht, so reagiere er heutzutage weitaus weniger emotional auf verlorene Spiele - was letztlich aber auch ein Zeichen dafür ist, „dass es Zeit ist, mal eine Pause zu machen.“
Junger Torwart kam vom VfR Sölde zum ETuS
Wer in Haberschuss Fußstapfen an der Seitenlinie des EWG-Sportparks tritt, steht noch nicht fest. Sehr wohl steht dagegen fest, dass André Haberschuss „seinem ETuS“ erhalten bleiben wird - in welcher Form auch immer. Ein Engagement im Vorstand oder im Sponsoring-Bereich könne er sich gut vorstellen, sagt der Mann, der 1997 als junger Torwart vom VfR Sölde zum ETuS kam und sich seitdem als Spieler, Sportlicher Leiter und (Spieler)-Trainer um den Klub aus Schwerte-Ost verdient gemacht hat.
Wie sich André Haberschuss den weiteren Saisonverlauf bis zu seinem Trainer-Abschied vorstellt, liegt auf der Hand: „Natürlich ist es das Ziel, am Ende der Saison aufzusteigen. Dafür werde ich in den nächsten sechs Monaten Vollgas geben“, verspricht der Trainer.
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