
© Jonas Brockmann/Iserlohn Rooster
Achterbahnfahrt der Gefühle für die Iserlohn Roosters vor 408 Pappkameraden
Eishockey
Turbulent und torreich ging es zu im Heimspiel-Doppelpack der Iserlohn Roosters. Doch es blieb still am Seilersee - die Spiele der Deutschen Eishockey-Liga sind eben Geisterspiele.
So waren es nur 408 Pappkameraden auf den Tribünen der Iserlohner Eissporthalle, die vor allem am Donnerstagabend gegen die Düsseldorfer EG eine Roosters-Achterbahnfahrt der Gefühle erlebten.
Das galt bei der 5:6-Niederlage nach Verlängerung auch für den Iserlohner Torwart Janick Schwendener. Bei seinem Debüt in der Deutschen Eishockey-Liga (Penny-DEL) musste er schon im ersten Drittel nach der frühen Führung gleich viermal hinter sich greifen und gab dabei teilweise eine unglückliche Figur ab.
Doch im zweiten Drittel drehten die Roosters auf und gingen innerhalb von 15 Minuten mit 5:4 in Führung. Nach einem Unterzahl-Gegentor zum Ausgleich führte ein Düsseldorfer Konter in der Verlängerung zur 5:6-Niederlage. So mussten sich die Iserlohner im bisher torreichsten Spiel der Saison mit einem Zähler begnügen - im Gegensatz zur Partie zwei Tage vorher an gleicher Stelle.
Starke Iserlohn Roosters gegen die Eisbären
Denn gegen die Eisbären aus Berlin, die als Tabellenführer angereist waren, gewannen stark aufspielende Roosters mit 5:2. Das Besondere dabei: Keiner der sieben Treffer fiel im üblichen Spiel „5 gegen 5“. Den Sauerländern gelangen vier Überzahl-Treffer und ein Unterzahl-Tor durch Neuzugang Casey Bailey ins leere Eisbären-Gehäuse zum Endstand. Die beiden Gegentreffer resultierten aus Powerplay-Situationen der Berliner.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass in den Spielen am Seilersee offenbar ein Torspektakel vorprogrammiert ist. In den bisher absolvierten drei Heimspielen der jungen Saison gegen Wolfsburg, Berlin und Düsseldorf haben die Iserlohner sieben von neun möglichen Zählern geholt und schossen dabei jeweils fünf Tore.
Frühe Tore auch ohne die lautstarken Fans
Dabei haben die Roosters auch ohne ihre lautstarken Anhänger im Rücken immer losgelegt wie die Feuerwehr. Gegen Wolfsburg traf Joe Whitney nach vier Minuten, Casey Bailey gegen Berlin nach zwei Minuten in Überzahl und Brent Aubin nach sechs Minuten gegen Düsseldorf zum jeweiligen 1:0. Zudem profitieren die Roosters auch von ihrer Effizienz, denn in jedem Heimspiel hatte der Gegner mehr Torschüsse. Besonders auffällig war dies gegen Berlin (25:50 Schüsse) und Düsseldorf (24:48) - in diesen Partien gab der Gegner doppelt so viele Schüsse auf Tor ab wie die Mannschaft von Trainer Jason O´Leary.
Im Angriff kann sich das Team besonders auf drei Spieler verlassen: Bailey (sieben Tore und zwei Vorlagen), Whitney (drei Treffer und fünf Assists) und Alexandre Grenier (ein Tor, acht Vorlagen).
Vor dem nächsten Doppelpack gegen die Kölner Haie am Montag (10. Januar, 20.30 Uhr) in Köln und am Mittwoch (12. Januar, 20.30 Uhr) in Iserlohn belegen die Sauerländer mit zehn Punkten aus fünf Spielen den zweiten Platz in der Nord-Staffel der zweigeteilten DEL - der Saisonstart ist gelungen.