Arne Werner, vor ein paar Tagen 27 Jahre jung geworden, hat noch nicht allzu viele Trainerjahre auf dem Buckel. Aber selbst wenn er schon länger an der Seitenlinie unterwegs wäre - so etwas wie am Sonntag wäre ihm auch als erfahrenem Trainer wohl noch nicht widerfahren.
0:10 - mit einer zweistelligen Pleite gegen den SV Brackel 06 hat sich Fußball-Kreisligist TuS Holzen-Sommerberg aus dem Kreispokalwettbewerb verabschiedet. Okay, der Gegner spielt als Landesligist zwei Klassen höher. Aber zumindest insgeheim hatte der Holzener Trainer schon gehofft, als ambitionierter A-Ligist den aktuellen Tabellenvorletzten der Landesliga 3 aus dem Pokalwettbewerb kegeln zu können.
Aber davon waren die Holzener meilenweit entfernt. Viel mehr war es aus ihrer Sicht ein Spiel zum Vergessen, vor allem die erste Halbzeit. Mit 8:0 führten die Brackeler schon zum Seitenwechsel - stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie konnte das passieren? Gemünzt ist diese Frage auf zwei Aspekte, die dieses einseitige Pokalspiel geprägt haben. Da ist zum einen das rekordverdächtig früh gefallene Führungstor der Gäste. Anstoß, ein Rückpass, ein langer Ball in den Holzener Strafraum, wo der durchgestartete Brackel-Rückkehrer William Valenti zur Stelle war - ganze acht Sekunden waren gespielt, als der bedauernswerte Holzener Keeper Sam Kucza den Ball zum ersten Mal aus dem Netz holen musste.
Probleme mit hohen Bällen
„Es war auffällig, dass wir extreme Probleme bei hohen Bällen hatten. Wir werden die Gegentore aufarbeiten. Sie sind viel zu leicht gefallen“, stellt Trainer Werner fest. Hinzu kam, dass beim Gegner in Sachen Torabschluss dann auch so ziemlich alles klappte. Mehr als einmal zappelten Brackeler Volleyschüsse oder direktabnahmen im Holzener Netz - Tore, die in dieser Form auch nicht alle Tage gelingen.
So stand unter dem Strich besagte zweistellige Pleite - und Arne Werner musste die Frage beantworten, ob er in seiner Karriere jemals zur Halbzeit schon mal 0:8 hinten gelegen hat. Seine Antwort: „Es ist gut ein Jahr her, dass wir beim Hörder SC mit 0:7 verloren haben. Damals habe ich auch schon gesagt, noch nie so hoch verloren zu haben.“
Weckruf zur richtigen Zeit?
Nun aber kam es noch dicker - und der Holzener Trainer ist gefordert, die richtigen Schlüsse aus diesem krassen Negativerlebnis zu ziehen. Arne Werner versucht es mit einer positiven Sichtweise. „Ich hoffe, es war ein Weckruf zur richtigen Zeit“, sagt der Coach. Im Testspiel am Dienstagabend (31. Januar) gegen den Dortmunder Klub Rot-Weiß Germania 11/67 (19.30 Uhr, Eintrachtstadion) und erst recht am Sonntag zum Rückrundenauftakt beim SV Körne am Sonntag wolle man „das wahre Holzener Gesicht“ zeigen, wünscht sich der Trainer.