Nach der Massenschlägerei wehrt sich Kunibert Gerij gegen Anschuldigungen gegen seinen Klub und erneuert seine Kritik. © Sebastian Reith
Nach Massenschlägerei
Kunibert Gerij: „SV Herta Recklinghausen muss seiner Verpflichtung nachkommen“
Westfalia Vinnum sieht nach Michael Gassners Stellungnahme die Rollen von Opfern und Tätern verdreht. Gassners Verständnis von Recht und Moral - für Vinnums Vereinschef unverständlich.
Wenige Tage vor der Sportgerichtsverhandlung am Mittwoch, 27. November, in Recklinghausen zur Massenschlägerei auf dem Sportplatz von Westfalia Vinnum mit Beteiligung des SV Herta Recklinghausen, spitzt sich der Streit zwischen den beiden Vereinen zu. Kunibert Gerij, Vereinschef von Westfalia Vinnum, hat auf die Aussagen von Ex-Geschäftsführer Michael Gassner reagiert: „So schnell können aus Tätern Opfer werden.“
Ausgangspunkt war ein veröffentlichtes Schreiben von Westfalia Vinnum an den Fußballkreis Anfang des Monats. Darin warf Westfalia Vinnum dem SV Herta Recklinghausen Verschleierung und einen fehlenden Beitrag zur Aufklärung der Massenschlägerei vor. Die Konsequenz aus dem Unterstützungsverhalten gegenüber Straftätern könne nur der Vereinsausschluss sein.
Der langjährige Geschäftsführer Michael Gassner, beratendes Mitglied des Vorstandes, wehrte sich daraufhin vehement. Er sagte, dass der Verein Konsequenzen gezogen habe, dass es Provokationen gegeben haben soll, und fühle sich angegriffen, wenn man ihn als „Täter“ bezeichnet.
Kunibert Gerij reagiert auf Michael Gassners Aussagen
Das rief jetzt Gerij auf den Plan. „Das Selbstverständnis von Recht und Moral können wir nicht teilen und sollte zum Nachdenken anregen“, schrieb Gerij in seiner Stellungnahme.
Kunibert Gerij © Gerij
Scharf kritisierte er die Unterstellungen gegenüber Westfalia Vinnum. „Michael Gassner war zwar nicht vor Ort, aber er vermutet, dass es Provokationen seitens der Vinnumer gegeben habe. Welche Provokationen rechtfertigen den Tathergang, Zuschauer krankenhausreif zu prügeln?“, sagte Gerij und weiter: „Der Kapitän der zweiten Mannschaft, Ali Mahmoud, hat in seiner Stellungnahme vom 19. September die Schuldfrage nicht diskutiert, sondern auch im Namen des Vereinsvorsitzenden Ahmad Omayrat klargestellt, dass Hertha die ‚Schuld nicht auf andere schieben kann‘ und sich bei unserem Verein für die Vorgänge entschuldigt.“
SV Herta stehe jetzt in der Verantwortung
Es könne „keine unterschiedliche Meinung geben“, dass der SV Herta Recklinghausen in der Verantwortung steht, „an der Aufklärung und Benennung von Namen mitzuwirken.“ Dem schwebenden Verfahren hätten sich die Spieler der ersten Mannschaft durch ihren Vereinsaustritt jedoch entzogen. „Das Ergebnis der Spruchkammersitzung kann daher vermutet werden“, sagte Gerij. Es ist davon auszugehen, dass die Verfahren schnell eingestellt werden.
„Der Hinweis, dass Vorstand, erste Mannschaft, zweite Mannschaft und dritte Mannschaft autark im Verein agieren, ist aufgrund der Ereignisse ein favorisiertes Vereinsmodell von Herta, allerdings in der Verbandssatzung nicht verankert“, schreibt Gerij, „auch der älteste und nicht fusionierte Verein muss seinen Verpflichtungen aus dem Vereins- und Satzungsrecht nachkommen.“
Und dann wurde Gerij noch ein wenig sarkastisch: „Abschließend können wir versichern, dass die Vinnumer Verletzten sich nicht gegenseitig verprügelt haben.“
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