Moritz Wendel (l.) und Aboubacar Diallo (r.) lieferten sich ein Dauer-Duell.

© Ebmeier

Westfalia Vinnum verzweifelt gegen den Tabellenzweiten – und dann kommt der „Gerleve-Flieger“

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Gegen SW Röllinghausen wächst Westfalia Vinnum über sich hinaus und ringt dem Tabellenzweiten ein Remis ab. Und trotzdem wäre am Ende noch mehr drin gewesen.

Vinnum

, 05.12.2021, 18:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war ein Fußball-Drama, was vor dem Beginn eigentlich keiner so richtig für möglich gehalten hatte. Beim Kreisliga-Duell zwischen SW Röllinghausen und Westfalia Vinnum war der Underdog sogar eindeutig die bessere Mannschaft und verzweifelte am Ende an sich selbst. Trotzdem ist man bei der Westfalia ganz klar hochzufrieden mit dem Punktgewinn.

Kreisliga A2 Recklinghausen

SW Röllinghausen - Westfalia Vinnum 1:1 (0:0)

Denn klar, wenn der Tabellenzweite den Neunten empfängt, sind die Voraussetzungen eindeutig und zumindest in der ersten Minute schien sich das auch zu bewahrheiten. Der Gastgeber aus Röllinghausen starteten wie die Feuerwehr und hatten nach handgestoppten 25 Sekunden die erste Riesen-Chance, die Torwart Patrick Fechner stark parierte.

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Diesen Moment brauchte Vinnum, um aufzuwachen und bot danach stark Paroli. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Robin Hagenmeyer sogar noch selbst die große Möglichkeit, doch völlig freistehend zielte er knapp links am Tor vorbei. Der Favorit wurde nach der Pause nun langsam ungeduldig und drückte auf die Führung, doch die Westfalia-Abwehr hielt sich wacker und vereitelte Angriff um Angriff, bis es dann doch nicht reichte.

Arnd Forsmann (r.) war einer der besten Spieler auf dem Feld.

Arnd Forsmann (r.) war einer der besten Spieler auf dem Feld. © Ebmeier

Nach einem schönen Angriff passte SW-Stürmer Dennis Eichel mit der Hacke auf Can Altunok, der traumhaft aus 20 Metern den Ball im Torwinkel von Patrick Fechner versenkte (58. Minute). „Wir stehen viel zu tief“, mahnte Abwehrchef Timo Tetzlacht währenddessen auch an und quasi mit dem Führungstreffer änderte sich das Spiel komplett.

Westfalia Vinnum trotzt SW Röllinghausen einen Punkt ab

Plötzlich war Vinnum die bessere Mannschaft und hätte fast im direkten Gegenzug ausgleichen können. Hagenmeyer wurde geschickt, legte die Kugel am herausstürmenden Röllinghausen-Schlussmann vorbei und wurde dabei zu Fall gebracht. Nicht nur, dass es nun per Elfmeter die große Chance zum 1:1 per Strafstoß gab, nach seiner zweiten Gelben Karte musste auch noch Torwart Tobias Konert den Platz verlassen (60.).

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So stand nun mit Moritz Wasinski der komplett unaufgewärmte Ersatztorwart im Kasten des Tabellenzweiten, doch dieser machte seine Sache überragend. Erst hielte er den Strafstoß von Fatih Cengiz im linken Eck und wenig später noch einen schönen Fernschuss von Helmut Stolzenhoff. Es bahnte sich ein echtes Drama auf dem Recklinghauser Ascheplatz an.

„Es war am Ende unterm Strich dann doch zu wenig, weil wir noch ein paar große Chancen hatten. Aber es war trotzdem ein geiles Spiel“, sagte Spielertrainer Dennis Gerleve nach dem Duell, der selbst dafür sorgte, dass die Westfalia den Fehlschüssen nicht mehr so richtig hinterher trauert.

Denn nach 79 Minuten war es der Coach selbst, der einen langen Ball aus der Abwehr gut verarbeitete, am Torwart vorbeispitzelte und dann mit Vollspann in den Winkel schoss. Seinen dritten Saisontreffer unterstrich Gerleve ikonisch mit einem „Flieger-Jubel“, der vielleicht bald in Vinnum zur Tradition werden könnte.

Dennis Gerleve erlöst seine Mannschaft

„Ich habe mich absolut gefreut. Wir hatten vorher den Elfmeter noch verschossen und dann haben die sich eigentlich nur noch hinten rein gestellt. Das war dann natürlich eine Erlösung, wenn wir das Ding trotzdem noch machen“, beschreibt der spielende Trainer seine Emotionen nach dem 1:1, das bis zum Ende Bestand haben sollte.

Vinnum: Fechner - Wessels (11. Asemann), Tetzlacht, Gerleve, Stolzenhoff, Wendel (78. Rosowski), Cengiz, Demir, Hagenmeyer, Forsmann, Beck

Tore: 1:0 Altunok (58.), 1:1 Gerleve (79.)

Gelb-Rote Karte: Konert (wiederholtes Foulspiel/60.)

Bes. Vorkommnis: Wasinski hält Elfmeter von Cengiz (61.)