Kein Durchkommen: Der Torwart bleibt bei diesem Elfmeter während der Europameisterschaft 2008 Sieger. © dpa
Fußball
Vom Punkt kein Erfolg: Ein Elfmeterkiller berichtet, wie er Schützen keine Chance ließ
Vor 130 Jahren wurde der Elfmeter erfunden, vor 50 das Elfmeterschießen. Meist landet der Ball im Netz. Aber nicht, wenn Elfmeterkiller im Tor stehen. Einer von ihnen gibt sein Geheimnis preis.
Als William McCrum vor 130 Jahren vorschlug, bei einem Foul im Strafraum einen Elfmeter zu verhängen, hätte der irische Torwart wohl nicht gedacht, welche Diskussionen er bis heute auslösen würde. Schließlich gibt es im Fußball kaum einen größeren Zankapfel darum, ob die Entscheidung auf oder gegen einen Strafstoß richtig ist. Die Auswirkungen können immerhin entscheidenden Einfluss auf den Ausgang eines Spiels nehmen.
Wer einer solchen Diskussion relativ gelassen entgegenblicken konnte, ist Christian Götz. Zumindest war das im Frühjahr 2018 so. Im Trikot des SuS Olfen hielt der Torwart fünf von acht Strafstößen, die gegen die Mannschaft von der Hoddenstraße verhängt wurden.
Christian Götz verrät sein Geheimnis
Uns hat der Polizist, der selbst nicht mehr auf dem Feld steht, sein Geheimnis verraten: „Es ist ganz einfach: Ich habe den Gegenspielern in die Augen geblickt. Haben sie kurz in eine Ecke geschaut, dann haben sie dahin geschossen. Haben sie länger in eine Ecke geschaut, dann haben sie da nicht dahin geschossen.“
Christian Götz wurde im Frühjahr 2018 für den SuS Olfen vom Elfmeterpunkt ein fast unüberwindbares Bollwerk. © Reith
Allerdings meint Götz, dass es kein „Allheilrezept“ sei, wie er selbst zugibt. „Ich habe mir das so angeeignet und auf meine Intuition vertraut und es hat halt meistens geklappt“, so der Torwart lapidar.
Ein Erfolgsgarant sei das aber nicht. „Damals hatte Jens Lehmann (beim Elfmeterschießen zwischen Deutschland und Argentinien bei der WM 2006, Anm. d. Red.) einen Zettel im Schuh, auf dem draufstand, wohin die meisten Schützen schießen“, berichtet Götz, gibt aber zu: „Auf den unteren Ebenen ist das aber natürlich schwierig.“
Einen Rat kann Götz aber Schützen dann doch geben: „Am besten ist es, den Torwart auszuschauen. Dazu sollte man möglichst lange warten, bis der Torwart sich bewegt und die andere Ecke wählen.“ Eine Ausnahme gibt es aber: „Das gilt, außer, man ist ein super Schütze, der den Ball richtig platziert. Dann kommt der Torwart ohnehin nicht dran.“
Elfmeter sind beim SuS Olfen kein großes Thema
Auch wenn es bei Götz‘ Ex-Klub Olfen in der bisherigen Saison noch nicht richtig rund lief, sind Elfmeter immerhin kein großes Thema an der Hoddenstraße. Louis Reitemeiter, Torwart der Bezirksliga-Mannschaft, parierte bereits einen Strafstoß.
Über den SuS informiert sich Götz immerhin noch sporadisch, schaut sich die Ergebnisse an und hat noch Kontakt zu einigen ehemaligen Weggefährten. Eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen: „Ich werde versuchen, demnächst ab und zu bei den Alten Herren mitzutrainieren“, so Götz.
Dass auch die Erste die schwachen Ergebnisse nach dem Ende des Lockdowns wettmachen kann, ist Götz sich sicher. „Die Mannschaft muss einfach weiterkämpfen und zusammenhalten. Das war immer unsere Stärke. Wenn sie das schaffen, kommen sie da auch wieder raus.“
Und falls sich der SuS Olfen zu viele Elfmeter-Gegentore einfangen sollte, kann das Team ja Christian Götz fragen. Vielleicht gibt es doch noch einen Tipp, den er noch nicht verraten hat.
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