
Auf den ersten Blick scheint die Trennung von Patrick Linnemann und Oliver Marin logisch sein, die der SuS Olfen da am Dienstagabend vollzog. Zu wild, zu unberechenbar, inkonstant waren die Leistungen des Fußball-A-Ligisten in der zweiten Saisonhälfte.
Vor allem defensiv: 67 Gegentore sind der drittschlechteste Wert der Liga. In den zehn Spielen der Rückrunde fing sich der SuS 36 Treffer – hier haben die Olfener sogar die Rote Laterne. In der zweiten Hälfte konnte dann auch die starke Offensive, die drittstärkste der Liga, nicht mehr die defensiven Defizite kaschieren.
Schwache Serie des SuS Olfen
Daran schuld ist aber nicht allein die Abwehr, jeder einzelne Olfener muss sich fragen lassen, ob er wirklich alles gegeben hat, um die Gegentorflut einzudämmen. Egal ob Trainer oder Spieler. Egal ob auf oder neben dem Feld.
An guten Tagen ist der SuS Olfen sicher in der Lage, jede Mannschaft seiner Staffel zu schlagen. Von diesen gab es aber gerade in der Rückrunde, in der die Olfener nur einen Zähler mehr als die beiden schwächsten Mannschaften (TSG Dülmen II und Arminia Appelhülsen) holten, eindeutig zu wenig. Dass der Verein nun auf den Negativtrend reagiert, scheint logisch.
Allerdings sagt der Hintergrund auch etwas anderes. Immerhin war die Verlängerung mit Linnemann noch im Dezember angekündigt worden, das gemeinsame Projekt also zumindest mittelfristig geplant.
Doch die Voraussetzungen dafür waren einfach die falschen. Das Duo Linnemann/Marin verlangte dem Olfener A-Liga-Team einiges ab, das diesen Weg offenbar so nicht mitgehen wollte. Sowohl der Sportliche Leiter Christian Brüse als auch Linnemann erkannten und bestätigten, dass Anspruch des Trainerteams und Wirklichkeit immer weniger zusammenpassten. Seit der Rückrunde vertiefte sich dieser Riss immer weiter.
Kein böses Blut
Die Frage, ob die Fortsetzung des gemeinsamen Weges sinnvoll ist, hätten sich Trainer und Verein im Sommer stellen sollen, als viele Spieler den SuS Olfen verließen und sich die neue Erste aus ehemaligen Spielern der Bezirksliga-Absteiger und der SuS-Reserve zusammensetzte. So gesehen kommt die Trennung viel zu spät.
Immerhin waren Verein und Trainer ehrlich und weitsichtig genug, nun einen sauberen Schnitt zu machen und sich beide neue Optionen zu öffnen. Auch deswegen gibt es kein böses Blut zwischen beiden Parteien.
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