
© Olaf Krimpmann
Tim Forsmann verspricht: „Das ist kein Ü30-Treffen - wir haben Ziele“
Fußball: Westfalenliga
Wenn bei der Spvgg. Erkenschwick auf eins Verlass ist, dann auf eine funktionierende Gerüchteküche. In der brodelte es schon lange vor allem in einer Personalie: Wird es eine Rückkehr von Tim Forsmann an den Stimberg geben?
Am Freitagabend wurde aus allen Spekulationen Gewissheit, da machte Westfalenligist Spvgg. Erkenschwick offiziell: Tim Forsmann kehrt zur neuen Spielzeit zurück. Kaum eine Personalie wurde in der jüngeren Vergangenheit mit so vielen virtuellen hochgereckten Daumen, mit persönlichen Sprachmitteilungen und mit zustimmenden WhatsApp-Nachrichten begleitet wie diese.
„Es ist schön zu wissen, dass man offenbar in guter Erinnerung behalten wurde“, so der Verteidiger zu Wochenbeginn im Interview. Drei Jahre lang war der gebürtige Olfener, der mittlerweile in Recklinghausen-Stuckenbusch wohnt, Stammkraft bei der Spvgg. unter Trainer Magnus Niemöller. Dass beide nun im Sommer zugleich wieder am Stimberg anheuern, ist kein Zufall.
Wie die Rückkehr des verlorenen Sohnes
„In Kontakt stehen wir immer noch“, sagt der heute 28-Jährige - und meint damit nicht nur Trainer Niemöller, sondern auch etliche andere Kräfte aus der damaligen Oberliga-Mannschaft, die zweimal Vizemeister wurde. Wie Stefan Oerterer und Christoph Kasak, auf die „Forsi“ ebenfalls wieder treffen wird. Es fühlt sich irgendwie wie die Rückkehr eines verlorenen Sohnes an, die sich jetzt anbahnt.
Nach seinem Abschied von der Spvgg. Erkenschwick im Sommer 2016 war Tim Forsmann beim TSV Marl-Hüls und bei TuS Haltern unter Vertrag, ehe er sich für ein Engagement beim Oberligisten SG Wattenscheid 09 entschied. Aus familiären Gründen hatte er dort eine fußballerische Pause eingelegt. Mittlerweile sei das alles vorbei, versichert Tim Forsmann, der Kopf ist wieder frei für Fußball.

So kennt man Tim Forsmann: Kopfballstark und kompromisslos in der Zweikampfführung. © Olaf Krimpmann
Dennoch bleibt die Frage: Ist ein Wechsel von einem Traditionsverein in der Oberliga (Wattenscheid) zu einem anderen Traditionsverein in die Westfalenliga (Erkenschwick) nicht sportlich ein Rückschritt? Zumal Tim Forsmann sich im vielzitierten „besten Fußballer-Alter“ befindet, möglicherweise noch mal in der Regionalliga angreifen könnte.
Erkenschwick ist „auf keinen Fall ein Rückschritt“
„Auf keinen Fall ist das ein Rückschritt“, findet der Verteidiger, und liefert die Begründung gleich mit: „Die Spitzenteams in der Westfalenliga bringen doch alle Oberliga-Niveau mit. Erkenschwick ist von seinem ganzen Umfeld, vom Verein, den Leuten doch gefühlt ein Oberligist.“
Sich einfach eine schöne Zeit machen mit seinen Kumpeln Kasak (30) und Oerterer (34) wolle er aber nicht. Da stehe ja schon Magnus Niemöller vor, der bekanntlich stets ambitionierte Coach. Dafür stehe auch das Team: „Also das wird jetzt kein Ü30-Treffen von uns“, versichert Tim Forsmann: „Dafür haben wir Ziele, dafür sind wir alle zu ehrgeizig.“
Zwei Spiele der Schwarz-Roten hat er in dieser Saison schon gesehen, darunter zuletzt das 4:0 über TuS Hiltrup vor mehr als einer Woche. So sehr sich Tim Forsmann da über den glatten Erfolg seines neuen, alten Vereins gefreut hatte: Noch schöner seien die vielen „Hallos“ gewesen, die freudigen Schulterklopfer, die er von vielen Seiten erhalten hat. Dabei hatte er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht am Stimberg unterschrieben...
Sport ist Mord? Vielleicht. Garantiert ist Sport gesellig, spannend und spaßig - und damit berichtenswert. Wenn nicht gerade die Halbzeitwurst mit Senf lockt, geht’s vorzugsweise in Laufschuhen an die eigenen überzähligen Kalorien. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg - wie der Sport eben so ist.
