
© Sebastian Reith
SuS Olfen verliert gegen den SV Gescher mit 0:3 - und ist wieder tief im Abstiegskampf
Fußball-Bezirksliga
Der SuS Olfen unterlag dem SV Gescher im vorgezogenen Bezirksliga-Spiel mit 0:3. Das Ergebnis war völlig verdient. Gescher war drei Treffer besser.
Um 21.06 Uhr setzte sich Michael Krajczy in die mit Plexiglas verkleidete Ersatzbank des SuS Olfen. Zuvor hatte Olfens Coach schon zehn Minuten schweigend an der Bande gelehnt.
Den Platzwechsel in das windgeschützte Häuschen bereits eine Viertelstunde vor de eigentlichen Anpfiff könnte man als Zeichen für die klirrende Kälte werten. Aber auch dafür, dass Krajczy eingesehen hatte: Gegen den SV Gescher würde der SuS Olfen an diesem Abend nichts mehr holen.
Krajczy stellt lautstarken Support ein
Krajczy war sehr still geworden und hatte den lautstarken Support eingestellt. Es stand bereits 0:3 im vorgezogenen Bezirksliga-Fußballspiel auf dem Olfener Kunstrasenplatz. Wenigstens wurde es nicht mehr bitterer für den SuS an diesem Abend, weil Tim Völker das leere Tor nicht traf (75.). Die 0:3-Niederlage war in der Höhe am Ende völlig verdient.
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Olfens Trainer noch viel gestikuliert, seine Spieler immer wieder angefeuert. Da war Olfen noch gewollt, einen 0:2-Pausenrückstand aufzuholen. Dafür hatte Krajczy seine Doppel-Sechs mit Julian Klask, der erst kurzfristig für den erkrankten Felix Schröder in die Startelf gerückt war, aufgelöst und in Sebastian Rast einen weiteren Stürmer gebracht.
Sebastian Rast gibt Torschuss ab
Rast war es schließlich auch, der zehn Minuten vor dem Abpfiff einen wirklich gefährlichen Schuss abgab. Der flog aus etwa 25 Metern gut einen Meter am linken Lattenkreuz vorbei. Den anderen nennenswerten Torschuss gab Dustin Brüggemann (48.) ab, war aber kein Problem für Geschers Torwart. Krajczy jedenfalls blieben Olfens beste Offensivaktionen nicht im Gedächtnis: „Ich weiß gar nicht, ob wir eine Torchance hatten.“
Olfens Drangphase endete in Minute 60 mit dem 0:3, einem wirklich sehenswerten Freistoß von Raphael Busert. Aus zentraler Position – Sven Schlestein hatte hier gefoult – verlieh Busert dem Ball Flügel. Oben rechts im Winkel endete die Reise des Balles.
SuS Olfen zum Start geschockt
Geschockt lag Olfen schon nach 6 Minuten mit 0:2 zurück. Zwei Ballverluste in der eigenen Hälfte flankten Leon Bürger (2.) und Busert (6.) jeweils von links. In der Mitte hieß der Abnehmer der Querpässe zweimal Eric Büger. Weder Schlestein noch Julian Wilhelm, der überraschend als Innenverteidiger auflief, konnten Büger stoppen.
„Die ersten beiden Gegentore haben wir fast selbst vorgelegt. Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Gescher hat das gemacht, was wir in Haltern gemacht haben: Dieses Anlaufen, dieses Draufgehen, dieses Gierige“, sagte Krajczy, „ich kann gar nicht sagen, woran es lag.“
SV Gescher klettert weiter
Geschers Trainer Frank Schulz sagte: „Das, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat, haben wir heute auch wieder präsentiert.“ Vier der letzten sechs Spiele gewann Gescher und ist aus dem gröbsten Abstiegskampf erstmal raus.
Ausschlaggebend war für Olfens Trainer vor allem der schwache Start. „Entweder bist du voll da. Aber wenn du es nicht bist, kommst du nicht mehr rein und dann kommt so ein Spiel zustande“, sagte Krajczy, der Zweikampfverhalten und Fehlpassquote kritisierte. „Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so ein schwaches Spiel von uns gesehen habe. Ist schon lange her“, sagte Krajczy.
SuS Olfen könnte noch weiter unten rein rutschen
Wenn die Ergebnisse des 18. Spieltags alle gegen seine Mannschaft laufen, überwintert der SuS nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. Immerhin gab es eine faire Geste von Dustin Brüggemann, der dem Schiedsrichter den Wink gab, an der Seitenauslinie nicht gefoult worden zu sein – für die Fairplay-Aktion (77.) gab es Applaus, keine Punkte.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
