
© Sebastian Reith
SuS Olfen: Starker Auftakt gegen Union Lüdinghausen - aber zu wenige Tore
Fußball
Der SuS Olfen schlägt Union Lüdinghausen mit 2:1. Die Tore waren schön rausgespielt - und es hätten mehr sein können. Von Lüdinghausen ging insgesamt zu wenig Gefahr aus.
Die ersten drei Punkte sind unter Dach und Fach. Fußball-Bezirksligist SuS Olfen feierte zum Ligaauftakt einen Derbysieg gegen Union Lüdinghausen. 2:1 stand es nach 90 Minuten und einer langen, fünfminütigen Nachspielzeit für den SuS. Der Erfolg war verdient.
Das erkannte nach dem Spiel auch Ingo Witschenbach, gemeinsam mit Daniel Schürmann derzeit Interimstrainer bei Lüdinghausen, an und raunte Olfens Jupp Ovelhey beim obligatorischen Abklatschen zu: „Aufgrund der Chancen verdient.“ Olfen hatte sich mehr und bessere Chancen herausgespielt, scheiterte aber mehrmals am dritten, möglicherweise vorentscheidenden Treffer.
So landete Felix Schröders Freistoß etwa am Pfosten (69.) und SuS-Innenverteidiger Sven Schlestein verhinderte kurz danach nach einem Olfener Eckball unfreiwillig das 3:1 (72.) per Kopf, weil er den Ball auf der Linie blockte. Auch Schröder vergab nach Pass von Robin Maikötter (75.). Die Chancenverwertung, gab auch Ovelhey hinterher zu, sei etwas, „woran wir noch arbeiten müssen.“
In Hälfte eins presste Union Lüdinghausen in der Anfangsphase hoch und setzte Olfen unter Druck. Defensiv presste Lüdinghausen das Spiel mit zwei dicht gestaffelten Ketten in die Enge. Es dauerte etwas, bis Olfen sich darauf eingestellt hatte - nach dem typischen Abtasten aber bescherte Schröder, der auf die Reise geschickt worden war, mit einem wunderschön Heber das erste Saisontor.

Felix Schröder (l.) erzielt das 1:0 für Olfen. © Sebastian Reith
Gefahr sendete Union danach bei Standards aus - bessere Möglichkeiten hatte dann aber der SuS. Niklas Mählmann versprang der Ball nach Daniel Bergers Pass vor dem Tor noch (33.), dann verfehlte Berger selbst knapp (35.).
Berger bereitet das 2:0 vor
Mustergültig steckte Berger aber zwei Minuten vor der Pause auf Sebastian Rast durch, der legte auf Mählmann quer - und der wusste, bei wem er sich bedanken musste. Fast wäre mit dem Pausenpfiff sogar noch das 3:0 gefallen. Miguel Schürmann hatte die Fußspitze im Weg und fälschte knapp über das Lattenkreuz ab.
„Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich sehen will, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben“, sagte Jupp Ovelhey - dazu gehörten aggressives Zweikampfverhalten und eine gute Ordnung. Das erfüllte Olfen in der ersten Hälfte, zu Beginn der zweiten Hälfte führte dann ein Abstimmungsfehler zum 1:2. Louis Reitemeier lief bei einem hohen Ball weit raus und machte sich durch den Torwart-Ruf bemerkbar, Kapitän Olfens Darius Brüggemann ging zum Kopfball - beide behinderten sich gegenseitig und am Ende war Nils Husken Nutznießer (51.).
SuS Olfen hat einen Plan - Union ließ diesen vermissen
„Die Mannschaft hat verinnerlicht, dass wir einen Plan haben, nach dem wir arbeiten wollen“, lobte Ovelhey hinterher. Denn seine Mannschaft fand wieder in die Spur. Torschüsse spielte sich Lüdinghausen zwar noch heraus, aber keine Hundertprozentigen. Reitemeier hatte alles unter Kontrolle und belehrte Union-Coach Daniel Schürmann, der zum Spiel „keinen Kommentar“ abgeben wollte, an der Außenlinien eines Besseren.
Schürmann hatte während des Spiels über den Platz gerufen und seine Mannschaft aufgefordert, öfter auf das Tor zu schießen, weil er Reitemeier offenbar als Schwachpunkt ausgemacht hatte: „Der hält nicht einen!“

Daniel Schürmann und Union Lüdinghausen mussten eine Niederlage einstecken. © Sebastian Reith
Am Ende hielt Reitemeier aber alles, was er halten musste, und musste sich bei den Union-Versuchen nie wirklich strecken. Dafür war Lüdinghausen an diesem Nachmittag einfach zu ungefährlich und fiel eher durch einige härtere Fouls auf. So hatte Muhamed Demir bei seinem Einsteigen von hinten gegen Rast Glück, dass der Schiedsrichter es bei Gelb beließ.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
