
© Nico Ebmeier
SuS Olfen muss den Abgang eines talentierten Spielers verkraften
Fußball
Im Sommer wird ein Spieler den SuS Olfen verlassen. Sollte der Ball nochmal rollen verspricht er, sich „nochmal so richtig den Arsch für die Mannschaft aufzureißen“.
Beim SuS Olfen ist einiges in Bewegung. Im Winter reagierte der Fußball-Bezirksligist bereits auf die berufsbedingt Ausfälle von Gordon Zyla sowie Marvin Böttcher und Sven Schlestein. Im Gegenzug kommen Rückkehrer Pablo Tenkhoff Otero, Joshua Denk und Ex-BVB-Spieler Mateusz Ostaszewski an die Hoddenstraße. Im Sommer wird sich das Gesicht der Mannschaft weiter verändern: Ein Abgang steht bereits jetzt fest.
Studium an der Ruhr-Universität Bochum
Nicht mehr für den SuS Olfen auflaufen wird dann Louis Reitemeier. Wegen der Aufnahme eines Studiums an der Ruhr-Universität zieht der Torwart nach Bochum und wird es zeitlich nicht mehr schaffen. „Was ich genau studieren werde, ist noch nicht klar“, sagt Reitemeier, „vermutlich Sport oder Wirtschaftswesen.“

Louis Reitemeier wird den SuS Olfen nach dem Saisonende verlassen. © Matthias Henkel
Damit verliert der SuS Olfen seinen bisherigen Stammtorhüter. Zwar profitierte Reitemeier auch von einer Verletzung seines Kollegen Jan Stember, der mit ihm um den Stammplatz zwischen den Pfosten konkurrierte. Dennoch stand Reitemeier in vier der sechs Spiele bis zur Unterbrechung für die Olfener auf dem Feld.
Dass die Saison noch einmal fortgesetzt wird, glaube Reitemeier indes nicht. „Das könnte viele Probleme mit sich bringen, schließlich muss nur einer an Corona erkranken.“ Zudem sei es unrealistisch, dass die Saison bis Ende Juni zu Ende gespielt werden könne.
Es wäre ein Abgang ohne einen Abschluss im Spiel zu haben, auch wenn sich Reitemeiers Abgang bereits vor der Spielzeit andeutete. „Er hat mit offenen Karten gespielt und schon vor der Saison gesagt, dass er uns verlassen könnte“, sagt Norbert Sander.
Der Sportliche Leiter des SuS Olfen hätte den jungen Torhüter gerne länger behalten. „Er hat gute Leistungen bei uns gebracht. Er ist ein toller Junge, hat sich immer voll reingehauen, ist trainingsbesessen“, berichtet Sander. „Wir hätten ihn gerne länger behalten.“

Louis Reitemeier stand bereits in der Jugend für den SuS Olfen auf dem Platz. © Jura Weitzel
Auch wenn Reitemeier künftig nicht mehr für die Olfener spielen wird, will er seine alten Mannschaftskollegen weiter verfolgen. „Ich werde versuchen, so viele Spiele wie möglich zu sehen, wenn ich in Olfen bin“, sagt er. Immerhin wohnen Teile seiner Familie noch dort, sodass die Verbindung alleine deswegen bestehen bleibe.
Louis Reitemeier will nochmal alles für den SuS Olfen geben
Auch wenn Reitemeier nicht mehr glaubt, dass der Spielbetrieb noch einmal aufgenommen wird, schielt er insgeheim noch darauf. „Ich hoffe es“, sagt er. In dem Fall würde die Priorität des SuS auf dem Kampf um den Klassenerhalt liegen. Reitemeier ist zuversichtlich, dass dieser gelingen kann. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Liga bleiben. Ich denke, dass jeder Spieler Vollgas geben wird für den Verein. Dann spielen wir auch nächstes Jahr in der Bezirksliga.“
Louis Reitemeier selbst würde jedenfalls vorangehen: „Ich hoffe, wir spielen noch“, sagt der Torhüter, „damit ich mir nochmal so richtig für die Mannschaft den Arsch aufreißen kann.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
