Ein Auswärtsspiel, das zum Heimspiel wurde. Ein Spitzenduell, das so vorher niemand erwartet hatte und ein Sieger, der nun völlig überraschend ganz oben steht. Dass die Verbandsliga-Volleyballerinnen des SuS Olfen vor der Partie gegen den SC Union Lüdinghausen II auf Tabellenplatz eins standen, war das eine – dass man den Derby-Rivalen nun sogar aus der eigenen Halle fegte, das andere.
SuS Olfen schlägt SC Union Lüdinghausen II
Denn eine Sache war schon vor der Saison klar: Die sehr leistungsorientierte Lüdinghauser Reserve ist das Team, das es in dieser Saison zu schlagen gilt. Und die Olfenerinnen schafften am vergangenen Sonntag genau das. Mit einer überragenden Leistung besiegte das Team von Dietmar Köhler den Favoriten deutlich und problemlos mit 3:0.
„Das hätten wir wirklich nicht gedacht. Aber wir hatten einen echten Sahnetag und bei Lüdinghausen fehlten ein paar Spielerinnen. Ich glaube aber, dass wir sie selbst mit einem vollen Kader geschlagen hätten. Wir haben super gespielt“, erinnert sich Köhler an das Spitzenspiel.
Kein einziger Satz (25:17, 25:19, 25:16) war jemals in Gefahr, verloren zu gehen. „Das war praktisch ein Heimspiel. Es waren mehr Olfener als Lüdinghauser in der Halle. Wir waren nicht unter Druck und haben uns einfach auf das Spiel gefreut. Das hat man den Mädchen auch angemerkt. Lüdinghausen musste unbedingt gewinnen“, so Dietmar Köhler.
Angefeuert von vielen Zuschauern war das Duell dann eben von Beginn an eine klare Sache. „Ich hatte schon vorher ein gutes Gefühl, aber dass es so ausgeht, war wirklich spitzenmäßig. Das war schon eine richtige Ansage“, sagt Köhler beim Blick auf den Aufstiegskampf. „Danach war die Stimmung natürlich richtig gut, aber das wäre sie auch gewesen, wenn wir verloren hätten. Es passt gerade einfach bei uns.“

Und so hat der SuS nun sogar einen kleinen Puffer an der Verbandsliga-Spitze. Ein Zähler Vorsprung hat Olfen vor den Verfolgern aus Recklinghausen und Lüdinghausen – und sogar noch ein Spiel in der Hinterhand. Bis zum 10. Dezember und dem Topduell mit dem VC Recklinghausen wird sich daran auch erstmal nichts ändern. Und was wäre, wenn das sogar bis zum Ende der Verbandsliga-Saison genau so bleibt?
„Wieso sollten wir dann nicht aufsteigen und es versuchen“, fragt Dietmar Köhler. „Vermutlich würden dann einen auf den Deckel bekommen, aber wenn wir nicht erfolgreich spielen wollen, bräuchten wir ja gar nicht antreten.“ Der Schlüssel zum Erfolg sei beim Aufsteiger schnell gefunden. „Wir können wieder regelmäßig vernünftig trainieren und auch mal Trainingsspiele machen.“ Das war in der Vergangenheit kaum der Fall.
SuS Olfen an der Verbandsliga-Tabellenspitze
Sonst hat sich das Gesicht der Mannschaft von der Hoddenstraße eigentlich kaum verändert. Topspielerin Kerstin Zieren fehlt zwar weiterhin verletzt, dafür ist Lisa Neuhaus neu dabei. „Eigentlich ist alles beim Alten, aber wenn es dann so gut läuft, geht es natürlich immer etwas leichter“, weiß Dietmar Köhler. „Wir haben jetzt noch zwei Heimspiele in diesem Jahr und dann schauen wir mal, wo wir stehen.“