
© Sebastian Reith
Sportlicher Leiter von Westfalia Vinnum äußert sich zur Trennung von Trainer Michael Nachtigall
Fußball
Am Freitagmorgen gab Westfalia Vinnum die Trennung von Trainer Michael Nachtiga bekannt. Der Sportliche Leiter Patrick Roser sprach mit uns über die Gründe - und findet klare Worte.
Bereits am Mittwoch trennte sich Westfalia Vinnum von seinem Trainer Michael Nachtigall. Die Bekanntgabe durch den Fußball-A-Ligisten erfolgte aber erst am Freitagmorgen.
Patrick Roser, Sportlicher Leiter bei Westfalia Vinnum, machte dafür sportliche Gründe verantwortlich. Die Westfalia hatte zuletzt fünf Liga-Spiele in Serie verloren und war außerdem aus dem Kreispokal ausgeschieden. Nach dem ordentlichen Saisonstart mit vier Punkten aus zwei Spielen rutschte Vinnum durch die Niederlagen-Serie bis auf Tabellenplatz 15 ab.
Nachfolger für Michael Nachtigall steht noch nicht fest
Zur Entlassung sagte Roser: „Es ist immer ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Wir wollten aber neue sportliche Impulse setzen.“ Wer diese setzen soll, ist allerdings noch unklar, ein Nachfolger steht noch nicht fest. „Wir haben aber ein paar Kandidaten“, sagte Roser.
Der Sportliche Leiter bedauerte die Trennung vom Trainer, dessen Vertrag erst in der vergangenen Winterpause verlängert worden war: „Von der menschlichen Seite ist das extrem schade. Wir haben eng und gut miteinander zusammengearbeitet, von daher tut es schon weh“, meinte Roser und fügte an: „Der Verein steht aber im Vordergrund.“
Westfalia Vinnum nimmt die Mannschaft in die Pflicht
Die Trennung sei einvernehmlich erfolgt, hieß es in der Vereinsmitteilung von Freitagmorgen. Roser habe am Mittwoch Nachtigall, der im Sommer in sein zweiter Jahr in Vinnum als Trainer gegangen war, über die Trennung informiert, die Mannschaft erfuhr einen Tag später von der Trennung. Das Team habe ähnlich wie die sportliche Leitung, mit Bedauern, auf die Entscheidung reagiert.
Der Verein betonte, dass er jetzt gerade die Mannschaft in der Pflicht sehe. „Westfalia Vinnum zieht mit dieser Entscheidung die 1. Mannschaft in die Verantwortung“, hieß es in der Mitteilung.
Patrick Roser richtet klare Worte an die Mannschaft
Auf Nachfrage bei Patrick Roser fand dieser klare Worte in Richtung der A-Liga-Mannschaft: „Sie weiß, dass sie in der Verantwortung steht. Die Zeit für Ausreden ist vorbei.“ Dennoch war es Trainer, der nun seinen Hut nehmen musste.
Noch unter der Woche hatte Roser bei der Mannschaft, bei der er selbst als Torwart aktiv ist, eine „Lethargie“ bemängelt, die offenbar auch Trainer Nachtigall nicht beheben konnte.
Einen Vorteil hat der Verein nun: Durch den Lockdown und die Aussetzung des Fußballs hat der Verein nun Zeit, einen Nachfolger zu finden - wohl bis mindestens Anfang Dezember, bis der Lockdown endet.
Ob es dann aber bereits auf den Platz weitergeht, ist allerdings fraglich. Nicht nur die Corona-Infektionszahlen könnten da einen Strich durch die Rechnung machen, auch witterungsbedingt könnte die Fortsetzung der Saison auch erst ins nächste Jahr rutschen - wenn sie nicht sogar vorzeitig abgebrochen wird.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
