
© Jura Weitzel
So reagiert der Handballkreis Industrie auf die Entscheidung vom Kreis Hellweg
Handball
Wie geht es mit der Handball-Saison weiter? Der Verband hat ein Konzept vorgestellt. Doch der Handballkreis Hellweg traf eine eigene Entscheidung. Das sagt der Vorsitzende des Kreises Industrie dazu.
Am 9. Januar tagte der Handballverband Westfalen und traf eine Entscheidung, wie es mit der Saison 2020/21 weitergehen soll. Zwei Tage später preschte der Handballkreis Hellweg mit einem eigenen Entschluss voraus. So reagiert der Kreis Industrie darauf.
„Ich bin überrascht davon, dass es so schnell ging“, sagt Holger Kück, Erster Vorsitzender des Handballkreises Industrie. Seine Hellweger Kollegen hatten nämlich die Saison in ihrem Kreis abgebrochen und versuchen erst gar nicht, den regulären Spielbetrieb wieder aufzunehmen, wie es der Verband geplant hatte.
„Wenn ein flächendeckender Spielbetrieb mit mindestens 90 Prozent der Mannschaften ab 1. März 2021 möglich ist, wird in einer Einfachrunde in den aktuellen Staffeln die Saison zu Ende gespielt“, heißt es im veröffentlichten Konzept des Verbands.
Doch der Handballkreis Hellweg hielt diesen Termin wohl nicht für realistisch und gab den 1. April als Startpunkt für einen alternativen Spielbetrieb an. „Ich rechne auch nicht damit, dass die Saison wieder aufgenommen wird“, sagt Kück, aber das sei noch nicht beschlossen.
Es gibt keine Strafen für Nichtantreten
Der Handballkreis Hellweg will ab April mit dem Konzept starten, was der Verband erarbeitet hatte, falls ab März nicht der Rest der Hinrunde zu Ende gespielt werden kann: Eine Einteilung in eine Aufstiegs- und eine Pokalrunde. Absteiger wird es nicht geben.
Noch ist im Kreis Industrie aber die Wiederaufnahme der regulären Saison ab 1. März geplant. Spiele der Vereine, die nicht antreten können oder wollen, werden entsprechend gewertet. Nachholspiele sollen stattfinden. Ordnungsstrafen für Nichtantreten gibt es nicht.
Lukas Scholten, Kapitän der Kreisliga-Handballer des SuS Olfen, sieht den Termin kritisch. „Das ist knapp. Es sind ja nur noch anderthalb Monate. Ich bin kein Pessimist, aber nein. Ich hoffe, dass es schnell weitergeht, aber nicht so schnell. Wir müssen erstmal sehen, wie viele Teams an einem Spielbetrieb teilnehmen können und wollen.“
Im Moment sei noch nicht der Zeitpunkt für solche Überlegungen. „Wenn es sich beruhigt hat, kann man über einen Neustart nachdenken, aber wir sind noch komplett in der Pandemie. Ich arbeite im Einzelhandel, habe fast täglich mit Leuten zu tun. Die Zahlen steigen weiter. Das ist nicht sinnvoll.“
Scholten vermutet auch, dass manche Spieler nicht wieder Handball spielen wollen. „Viele werden auch keine Lust haben. Sie sind die ganze Zeit zuhause. Wir sind Gewohnheitstiere.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
