
© Nico Ebmeier
Seuchensaison für Spieler von Westfalia Vinnum und kein Ende in Sicht: „Der Wurm ist drin“
Fußball
Sportlich läuft es für Westfalia Vinnum ordentlich, aber abseits des Platzes hat der A-Ligist Probleme: Vinnum muss auf einen Spieler verzichten, der schon eine Verletzungshistorie hinter sich hat.
Verglichen mit der vergangenen Saison durchlebt Westfalia Vinnum eine vergleichsweise entspannte Spielzeit in der Fußball-Kreisliga A. Immerhin hat sich die Westfalia im Mittelfeld etabliert und es sieht nicht unbedingt danach aus, als müsse Vinnum um den Klassenerhalt bangen. Für einen, den es schon in der Vergangenheit übel erwischt hatte, läuft auch diese Saison wieder ziemlich schlecht.
Vom Glück ist Murat Cengiz wahrlich nicht verfolgt. In der vergangenen Spielzeit hatte er ein Ganglion, eine Art gutartiger Tumor, der ihn zur Pause zwang und dafür sorgte, dass er die wegen Corona annullierte Saison fast vollständig verpasste. Und in dieser Spielzeit verpasste der 31-Jährige ebenfalls einige Spiele, erst, weil er einen Schlag auf die alte Verletzung bekam, der ihn zur Pause zwang und dann noch wegen einer Roten Karte. So kommt Cengiz auf nur sieben von zwölf möglichen Einsätzen. Und der Letzte gegen SV Vestia Disteln II ist ein Folgenschwerer.
MRT-Termin bringt Klarheit über die Verletzung
Nicht einmal eine Viertelstunde stand der Offensivmann auf dem Feld, bis er ausgewechselt wurde. „Mein Sprunggelenk ist komplett grün und blau“, meinte Cengiz jüngst. Der Mittelfeldspieler muss in der Folge zum MRT, die die Diagnose gibt: Das Außenband ist gerissen, das Innenband hat einen Teilanriss davongetragen.

Murat Cengiz verletzte sich erneut und wird Westfalia Vinnum fehlen. © Jura Weitzel
An die Szene, die zur Verletzung führt, erinnert sich Cengiz noch gut. Ohne gegnerische Einwirkung bleibt er im Rasen hängen. Der Rest ist Schmerz: „Der Schiedsrichter hat gepfiffen, bevor ich am Boden lag. Ich habe sicher fünf oder sechs Minuten geschrien, das war heftig.“
Wie lange Cengiz ausfallen wird, steht noch nicht fest. „Es könnte eine längere Prozedur werden, die Hinrunde ist aber in jedem Fall gelaufen“, sagt er. Operieren lassen will er such möglichst nicht, in dem Fall könnte er sechs bis acht Wochen nicht arbeiten. Ohne OP könnte sich die Ausfallzeit auf drei bis Wochen verkürzen.
Immerhin muss Cengiz nicht auf Krücken laufen, dafür muss er Schiene tragen, mit der er normal auftreten kann. Unangenehm ist seine Situation aber dennoch: „Vor allem nachts habe ich Schmerzen, da merkt man das Pochen“, so Cengiz. Und bei einseitiger Belastung, wenn er länger steht oder sitzt beispielsweise, meldet sich der Fuß. „Dann muss ich nach einer halben Stunde sofort für eine halbe Stunde kühlen.“
Auch wenn Cengiz seine Verletzung mit Humor erträgt („Der Dämpfer mit dem Fuß bringt mich nicht um, ich will weiter nach vorne schauen“), so sind die aktuelle und die vergangene Saison zwei Jahre zum Vergessen. „Da ist schon der Wurm drin“, meint der 31-Jährige.
Cengiz will Heimspiele von Westfalia Vinnum besuchen
Trotz der Rückschläge und ohne auf dem Platz stehen zu können, will der Mittelfeldspieler aber ein Teil des Teams bleiben. „Ich werde schauen, wie ich die Mannschaft so gut es geht unterstützen kann“, sagt Cengiz. Bei den Heimspielen will er mit dabei sein, auch wenn die Partie am Wochenende gegen den SV Hochlar wohl zu früh kommt, um am Platz anzufeuern. „Ich werde, so gut es geht, aus der Ferne unterstützen, immerhin kommen jetzt zwei Brocken, da ist jeder Support wichtig.“
Selbst auf dem Feld stehen will Cengiz dann wieder im neuen Jahr, sich bis dahin aber schonen: „Ich muss schauen, wie die Winterpause verläuft, die Pause wird mir guttun. Ich hoffe, dass ich in der Rückrunde kicken kann. Hoffe, dass Corona mir keinen Strich durch Rechnung macht. Bock habe ich schon.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
