44-jähriger Alt-Herren-Spieler unterstützt Westfalia Vinnum „Hatten 86 Jahre im Sturm“

Andre Langer hilft bei Westfalia Vinnum aus
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Bei Westfalia Vinnum drückte in der Kreisliga B3 Recklinghausen am Wochenende personell der Schuh. So standen einige Namen im Kader der Mannschaft von Trainer Stephan Böhm, die dort eigentlich nicht mehr spielen. Einer von ihnen war Offensivmann Andre Langer, der seine Karriere vor Jahren beendet hat und eigentlich nur noch bei den Alten Herren spielt.

Westfalia Vinnum schlägt Teutonia SuS Waltrop II

„Der Verein hat mir unter der Woche die Situation mit 15 Ausfällen geschildert. Daher habe ich mich dann zur Verfügung gestellt, um am Sonntag dabei zu sein“, berichtet Andre Langer. „Ich merke es auch zwei Tage nach dem Spiel noch, dass mir das Einsteigen ins Auto ein bisschen schwerer fällt. Aber ich denke, dass das im Laufe der Woche noch verschwinden wird“, so der 44-Jährige.

„Wir hatten mit Stefan Olfens im Mittelfeld und Patrick Fechner, der mit mir im Sturm stand, einiges an Erfahrung auf dem Feld“, erklärt Langer und fügt hinzu: „Ich glaube wir hatten 86 Jahre im Sturm.“ Langer selbst kickt noch bei den Alten Herren der Westfalia. „Ich versuche, auch dort zumindest einmal in der Woche beim Training zu sein“, fügt der zweifache Familienvater an.

Andre Langer trifft für Westfalia Vinnum

Nach dem schnellen 0:2-Rückstand glichen zunächst Sebastian Groß und Daniel Wessels die Partie aus, ehe Langer selbst traf und noch vor der Pause die Führung erzielte. „Wir hatten einen Freistoß im linken Halbfeld. Daniel Wessels hat den Ball reingebracht und ich kam irgendwo zwischen Elfmeterpunkt und Fünfmeterraum frei zum Kopfball“, erzählt der 44-Jährige. Er habe eigentlich damit gerechnet, dass der Keeper rauskommen würde, „aber als er defensiv geblieben ist, konnte ich einnicken.“

Andre Langer von Westfalia Vinnum blickt in die Kamera.
Andre Langer, normalerweise bei den Alten Herren von Westfalia Vinnum aktiv, half am Wochenende im Spiel der Kreisliga B aus. © Privat

Nachdem die Gäste einen Elfmeter verschossen und anschließend noch ein Eigentor erzielten, war das Spiel entschieden. „Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, dass wir das Spiel nochmal aus der Hand geben würden. Aufgrund der sportlichen Situation war das sicherlich auch nicht unwichtig“, fügt der Bankkaufmann an. Er selbst stand rund 85 Minuten auf dem Feld. „Ich habe unserem Trainer Stephan Böhm irgendwann das Zeichen gegeben, dass ich langsam platt bin. Und kurz vor Schluss wurde ich dann auch ausgewechselt“, erzählt er.

Westfalia Vinnum am Sonntag beim SV Borussia Ahsen II

Durch den Sieg kletterte Vinnum auf den neunten Platz. „Ich denke, dass die Situation durchwachsen ist. Aber nach dem Umbruch im Sommer braucht die Mannschaft Zeit. Es sind viele junge Spieler hinzugekommen, die noch Entwicklungszeit brauchen“, meint der Routinier.

Am Sonntag (13 Uhr) geht es für die Westfalia beim Tabellensiebten SV Borussia Ahsen II weiter. Auch wieder mit Andre Langer? „Ich hoffe doch sehr, dass ich nicht nochmal einspringen muss. Eigentlich ist der Kader groß genug. Ich würde es den Jungs gönnen, wenn sie noch ein paar Plätze in der Tabelle nach oben klettern würden“, so Langer abschließend.