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Riesen-Überraschung: SuS Olfen ringt Spitzenteam FC Roj nieder – „Wir sind noch lange nicht tot“
Fußball
Dem SuS Olfen gelingt eine riesige Überraschung und schlägt das Spitzenteam FC Roj. Am Ende ist der Sieg völlig verdient. Die Grundlage für den Erfolg liegt im Spiel von vor einer Woche.
Vermutlich hätten die wenigsten darauf gewettet, dass der SuS Olfen den FC Roj ein Bein stellen könnte, doch den Grün-Weißen gelang genau dieses Kunststück am Sonntag. Der Heimsieg kam dabei nicht durch Glück und Zufall zustande, sondern war am Ende das logische Ergebnis einer starken Leistung der Gastgeber.
Bezirksliga 9
SuS Olfen - FC Roj 2:0 (0:0)
52 Minute dauerte es, bis Daniel Berger schrie: „Jetzt sind sie so weit.“ Was der Defensivspieler meinte, war, dass der FC Roj langsam die Geduld verliert. Bis es so weit war, verging noch einige Zeit, doch Berger behielt am Ende recht.
Bis es aber so weit war, dauerte es. Immerhin musste der SuS Olfen mehr als eine Stunde die Gäste mürbe spielen. Das gelang von Minute eins an. Zwar hatte der FCR deutlich mehr Ballbesitz im ersten Durchgang, gefährlich wurde es aber selten. Lediglich nach zwei Freistößen kam Gefahr für das Olfener Gehäuse auf.
SuS Olfen lauert gegen den FC Roj auf Konter
Im Gegenzug lauerte der SuS auf Konter und versuchte durch lange Bälle, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Allein Mittelstürmer Tim Kortenbusch hatte drei Gelegenheiten, den SuS in Führung zu schießen, scheiterte jedoch zwei Mal am Gästetorwart und verzog einmal knapp. Gäste-Keeper Sasan Mahmud reagierte aber schon jetzt genervt auf die Nadelstiche, die der SuS setzte.
„Wir waren kämpferisch da, wir waren taktisch da“, freute sich Patrick Linnemann darüber, dass seine Mannschaft die Vorgaben umsetzte. „Man merkt, dass langsam die Mechanismen greifen“, so der SuS-Trainer weiter.
Das setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Roj war zunehmend genervt vom couragierten Auftritt der Olfener, insgesamt wurde das Spiel hektischer. Das gipfelte unter anderem in der Roten Karte für Zakriti El Harchaoui, der überhart einstieg und zurecht wegen grobem Foulspiels des Feldes verwiesen wurde.
Die numerische Überlegenheit gab den Olfenern noch einmal Rückenwind. Der SuS übernahm immer weiter das Kommando und war nun die einzige Mannschaft, die nach vorne Drang entwickelte. „Ich kann der Mannschaft nur ein Riesen-Kompliment machen“, lobte Linnemann seine Elf, der man kaum anmerkte, dass viele Stammspieler fehlten.
Eine der Gelegenheiten, die sich der SuS Olfen erarbeitete ließ das Spiel endgültig kippen. Kortenbusch erlief sich einen langen Ball, schirmte diesen ab und wurde dann gefoult – Elfmeter. Der Gelegte trat selbst an und verwandelte sicher (81.).

Lars Meier besiegelte mit dem zweiten Treffer für den SuS Olfen den Sieg seiner Mannschaft. © Henkel
Die folgenden Angriffe des FCR verteidigte Olfen souverän und kurz vor Ende machte Lars Meier den Deckel drauf. Bei einem Konter war der Stürmer zur Stelle und staubte den Ball zum 2:0 (87.) ab. Die restliche Spielzeit überstand der SuS, ohne eine weitere Chance zuzulassen.
Patrick Linnemann ist stolz auf seine Mannschaft
„Ich bin megastolz. Wir haben letzte Woche schon eine gute Leistung gezeigt und heute noch mal einen draufgesetzt“, meinte Linnemann. Die Basis für den Erfolg gegen den FCR sah der Trainer im Spiel vom vergangenen Wochenende. „Da haben wir gemerkt, dass die Jungs jetzt auch dran glauben. Die Köpfe waren da, der Biss war da.“
Und auch aus dem zweiten Sieg der Saison zog Linnemann eine wichtige Erkenntnis: „Wir sind gut zusammengewachsen. Man hat gesehen, dass wir noch lange nicht tot sind.“
SuS: Zöller - Meier, Bluschke, Berger, Wennemann, Scheele, Seypelt (67. Garske), Brinkbäumer, Akti, Breuer, Kortenbusch (90.+3 Schäper)
Tore: 1:0 Kortenbusch (81./Foulelfmeter), 2:0 Meier (87.)
Rote Karte: 65. Zakriti El Harchaoui (grobes Foulspiel)
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
