Rechtsverteidiger des SuS Olfen macht im Sommer Schluss - mit erst 23

© Sebastian Reith

Rechtsverteidiger des SuS Olfen macht im Sommer Schluss - mit erst 23

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„Der Verein könnte mir auch Geld bieten, ich würde es nicht annehmen, weil ich immer aus Spaß Fußball gespielt habe“, sagt der Olfener Spieler, der im Sommer aufhört. Ersatz steht bereit.

Olfen

, 04.02.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Gute Außenverteidiger sind auf dem Fußball-Markt rar. Jetzt hat sich ein Fußballer des Bezirksliga-Kaders des SuS Olfen entschieden, im Sommer die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Der Abgang überrascht, denn der Spieler ist erst 23 Jahre alt. Und er hat keine körperlichen Beschwerden.

Daniel Czempik war über mehrere Jahre eine Bank auf der rechten Seite. Als Rechtsverteidiger mit ausgeprägtem Offensivdrang spurtete er auch mal mit nach vorne. „Aus beruflichen und privaten Gründen habe ich leider nicht mehr so viel Zeit für Fußball“, sagt Czempik, der die laufende Saison aber noch durchzieht. „Ich habe mir überlegt, dass ich erst im Sommer aufhöre, weil ich die Saison so gut es geht zu Ende spielen möchte. Mitten in der Saison aufzuhören, ist für mich keine Option gewesen“, sagt er.

Daniel Czempik (l.) verlässt den SuS Olfen im Sommer.

Daniel Czempik (l.) verlässt den SuS Olfen im Sommer. © Sebastian Reith

Schon im letzten Jahr wollte er aufhören

Die Entscheidung fiel ihm nicht schwer, wie er erklärt, „da ich schon letztes Jahr mit den Gedanken gespielt habe aufzuhören. Jetzt aktuell kann mich, glaube ich, nichts umstimmen, mit Fußball weiter zu machen. Da könnte der Verein mir auch Geld bieten, ich würde es nicht annehmen, weil ich immer aus Spaß Fußball gespielt habe, und nicht das Ziel hatte, damit Geld zu verdienen. Der Zug ist abgefahren.“

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Viel mehr waren es Freunde, die ihn beim Sport hielten. „Das Meiste, was ich vermissen werde, ist die Zeit mit meinen Kumpels.“ Durchaus kann sich Czempik vorstellen, in naher Zukunft wieder mit Freunden in der zweiten Mannschaft zu kicken. Die Entscheidung sei unabhängig vom Trainerwechsel im Sommer gefallen.

SuS Olfen ist sein Heimatverein

Czempik spielte schon immer für den SuS - seit der Jugend. „Für mich gab es immer nur den SuS. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, von hier wegzugehen. Alle meine Freunde spielen hier und das ist für mich immer etwas ganz Besonderes gewesen“, sagt er.

Daniel Czempik

Daniel Czempik © Reith

„Für mich gab es immer nur den SuS. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, von hier wegzugehen.“
Daniel Czempik

„Der SuS macht für mich dieses sehr Familiäre aus. Jeder kennt jeden, alle haben Spaß mit einander und helfen sich gegenseitig. Außerdem kommen auch fast alle Spieler aus der eigenen Stadt und nicht von irgendwo und werden dann auch noch dafür bezahlt. So was haben nicht viele Vereine“, sagt Czempik.

Michael Karwot ist sein Cousin

In der Mannschaft hat Czempik auch Familie: „Außerdem war es für mich immer ein Traum, mal mit meinem Cousin in der ersten Mannschaft zu spielen. Als kleiner Bengel habe ich oft mit Micha im Garten gezockt und wollte immer mit ihm zusammen spielen. Jetzt nach vier Jahren ist die Zeit reif, aufzuhören.“

Die Rede ist von Michael Karwot, der im Sommer die Schuhe auch an den Nagel hängt. Nach Torhüter André Milewzyk und seinem Cousin ist Czempik Stammspieler-Abgang Nummer drei - keiner wechselt aber zu einem anderen Klub.

In der laufenden Saison lief es auch für den 23-Jährigen nicht ganz reibungslos. Er kam auf zehn Einsätze bis zum Winter, nur dreimal spielte er durch. „Ich war teilweise vier Wochen nicht beim Training und habe dann sonntags auch bei der Zweiten gespielt“, sagt er.

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Hinzu kam die zunehmende Konkurrenz: Robin Maikötter, Julian Klask, Jens Wennemann und Jonas Frings können alle rechts hinten spielen. „Aber jetzt in der Rückrunde werde ich alles geben und voll dabei sein, damit ich der Mannschaft so gut es möglich ist helfen kann“, sagt Czempik.

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Denn das Ziel ist klar: „Dass wir die Klasse halten. Wenn ich schon die Schuhe an den Nagel hänge, dann will ich mit viel Stolz und Spaß meine letzte Saison ausleben.“

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