Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Norbert Sander sein Amt als Sportlicher Leiter bei den Fußballern von A-Ligist SuS Olfen niederlegt. Viele Olfener nahmen die Entscheidung mit gemischten Gefühlen auf: überrascht und verständnisvoll.
So beispielsweise Patrick Linnemann. „Grundsätzlich ist das für den SuS superschade. Er ist eine Ikone“, würdigte der Trainer des A-Liga-Teams den nun ehemaligen Sportlichen Leiter. „Es ist schwierig vorzustellen, dass er nicht mehr dabei ist. Für die Gesundheit ist das aber sicher besser und das ist das Wichtigste. Ich bin für die Zeit, die er da war, dankbar.“
SuS Olfen stellt sich neu auf
Ähnliche Worte waren aus der Vereinsführung zu hören. „Wir haben es hochinteressiert und mit Bedauern zur Kenntnis genommen“, sagte der Gesamtvereinsvorsitzende Ralf Danielczyk. „Irgendwann gibt jeder seine Funktion ab, aus welchen Gründen auch immer. Die Fußballabteilung ist eine gesunde, gut aufgestellte Abteilung. Natürlich ist das ein Verlust, aber die Abteilung wird sich neu aufstellen und sicher nicht schlechter.“
Auch aus der Abteilung selbst gab es Bedauern über die Entscheidung. „Es ist schade, weil eine Menge Know-how weg ist, auch wenn Norbert gesagt hat, dass er immer parat steht“, sagte Pressesprecher Markus Besemann, der das Verständnis der Abteilung zum Ausdruck brachte: „Die Gesundheit geht komplett vor.“

Der große Vorteil für den SuS Olfen: Der Verein ist bestens aufgestellt, da Christian Brüse den Job als Sportlicher Leiter seit mehr als eineinhalb Jahren an der Seite Sanders übernahm. „Wir machen keinen radikalen Schnitt, weil Christian gut eingearbeitet ist“, erklärt Besemann. „Der Übergang ist da super gelungen.“
Damit ändert sich für Coach Linnemann auch nicht viel, der nun eben nur noch einen, aber einen ihm bekannten Ansprechpartner hat. „Da ist der SuS super besetzt“, findet der Trainer, der ebenfalls betont, dass es auch darüber hinaus im Verein eine Menge Sachverstand gebe: „Alle anderen im Verein wären auch keine schlechte Wahl gewesen. Jeder, der hier tätig ist, macht es mit Herzblut. So etwas habe ich selten erlebt. Für Christian und mich ist es keine große Umstellung. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und mache mir da keine Bange.“

Zumal der Kontakt zu Sander erhalten bleiben wird. „Für mich gibt es überhaupt keine Veränderung, was die Beziehung zu Norbert angeht“, betont Linnemann. „Das wird bleiben. Wenn ich eine Entscheidung brauche, ist es eben nicht Norbert, sondern Bernie (Brüse, Anm. d. Red), zu dem ich gehe. Das ist alles, was sich ändert.“
Austausch findet weiter statt
So werden sich Sander und der Coach der Ersten auch weiter intensiv austauschen. „Wir sind beide taktisch sehr verliebt“, erzählt Linnemann. „Wir mögen es, Kleinigkeiten rauszukitzeln.“ So treffen sich die beiden häufig, um sich einfach nur über Fußball zu unterhalten und Taktik zu erläutern. „Wir haben häufig verschiedene Ansichten, das macht es spannend. Es ist schon oft vorgekommen, dass einer den anderen überzeugen konnte, dass die eigene Meinung für den Moment die bessere war. Das macht es interessant.“
So profitieren beiden voneinander, einer jedoch ein Stück weit mehr: „Wir haben beide voneinander gelernt, aber ich aufgrund der großen Erfahrung von Norbert etwas mehr. Er ist war wie ein zweiter Mentor, den ich noch einmal bekommen habe“, schwärmt Linnemann und kündigt an: „Unser Kontakt wird nicht weniger.“
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