„Von Anfang an waren die Vinnumer sehr aggressiv. Dagegen habe ich auch nichts, Fußball ist schließlich ein Kontaktsport“, sagt Selcuk Civelek, Spielertrainer beim B-Kreisligisten Kültürspor Datteln. „Aber zum Beispiel der 11er von denen (Leon Bettermann, Anm. d. Redaktion), der hat den Jungs immer wieder auf die Füße getreten, sie mit der Schulter beim Vorbeigehen angerempelt, gekniffen und so weiter.“
Was den Spielertrainer dazu verleitete, sich spät im Spiel doch noch selbst einzuwechseln, um zu testen, ob auch er so behandelt werden würde auf dem Platz. „Ich habe dann meinen Körper vor ihn gestellt und er hat mir einfach auf den Fuß getreten. Ich habe den Schiedsrichter mehrfach darauf hingewiesen, dass von diesem Spieler Provokationen vom Feinsten kommen“, sagt Civelek.
Auch die Ersatzspieler der Westfalia hätten sich laut Civelek von der Bande aus lautstark an den Provokationen beteiligt. „Ich spiele schon jahrelang Fußball und das ist die erste Taktik von deutschen Mannschaften: Da sind Südländer, die sind temperamentvoll“, sagt Civelek. „Mein eigener Trainer meinte sogar mal zu mir, um dieses Temperament auszunutzen: kneifen, provozieren, bis sie aus dem Konzept geraten.“
Trainer von Westfalia widerspricht
Das kann Vinnums Trainer Mario Rast so gar nicht unterschreiben. „Ich würde sowas nie vor einem Spiel vorgeben. Ich hatte mir die Dattelner Mannschaft vorab angeschaut. Die hatten nur wenige Karten bekommen und sind Vierter geworden.“ Deswegen habe er sich auf das Spiel gefreut, sagt Mario Rast.
Civelek ging nach der Partie auf Schiedsrichter Martin Kindermann zu und fragte, ob er ihm seine Meinung zu dem Spiel sagen könne. Bis zur 60. Spielminute habe der Unparteiische laut Civelek gut gepfiffen, danach sei ihm das Spiel allerdings aus den Händen geglitten.
Gelb-Rot für Kültürspor
„Der Schiedsrichter findet das nicht so“, sagt Civelek und ergänzt: „Selbst Fatih Cengiz, der fünf oder sechs Jahre für Vinnum gespielt hat, hat sich echt geärgert. Er hat seinen Ex-Leuten eine Ansage gemacht und sie gefragt, was das soll.“
Er selbst habe zwar „zwei bis drei“ junge Spieler, die „in Zweikämpfen manchmal aggressiver werden“, aber eben mit fußballerischer Härte, nicht mit kleinen Tätlichkeiten hier und dort. „Die kriegen ansonsten sofort was zu hören von mir und dann ist auch gut.“
Die Schiedsrichter sollten deutlich härter durchgreifen, fordert der Kültürspor-Trainer. „Wenn du dann aber auch noch den Schiri gegen dich hast, da kannst du dich gar nicht mehr konzentrieren. Foulspiele werden nicht gesehen“, erklärt Civelek. Stattdessen habe der Unparteiische am Ende sogar gegen seine Mannschaft gepfiffen, behauptet er.
Tahla Aigün, der in der 52. Spielminute ins Spiel kam, erhielt rasch die Gelbe Karte für ein Foul im Mittelfeld. Civelek: „Da war Gelb okay, aber beim zweiten Foul war das ein normaler Zweikampf, er berührt ihn leicht von hinten, nichts Dramatisches. Doch dafür gab es Gelb-Rot. Das war nicht fair. Wieso ist von denen keiner vom Platz geflogen?“
Mario Rast erschrocken
Westfalia Vinnums Trainer Mario Rast sei erschrocken gewesen, als er die Anschuldigungen von Civelek las. „Ich habe das Gefühl, die waren auf einem anderen Platz“, sagt Rast. „Es war ein hart umkämpftes und nickeliges Spiel, aber permanent Abseits und Gelbe Karten zu fordern, geht nicht.“ Das habe Rast auch dem Dattelner Trainer mitgeteilt und sei dafür aufs Heftigste beleidigt worden, erzählt der Westfalia-Trainer.
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