Von einem Sieg und den ersehnten drei Punkten ist Westfalia Vinnum derzeit weit entfernt. Der letzte Lichtblick liegt bereits sechs Spieltage zurück, als das Team von Trainer Mateusz Ostaszewski einen 2:0-Erfolg gegen SV Hochlar 28 II feiern konnte. Seitdem reiht sich Niederlage an Niederlage. Der Tiefpunkt: ein bitteres 1:5 vergangenes Wochenende gegen den TuS Henrichenburg. Coach Ostaszewski ist die Schwachstelle in seiner Mannschaft bewusst, doch aktuell kann er sie nicht abstellen.
Westfalia Vinnum in der Krise
„Fußball ist ein Mannschaftssport“, leitete Vinnums Coach ein. „Am Ende zählt die Teamleistung, aber wenn nicht jeder Einzelne bereit ist, 100 Prozent zu geben, wird es eben schwer, Spiele zu gewinnen.“ Damit sprach Ostaszewski das große Personalproblem an der Borker Straße offen an.
Wie schon in den Spielen zuvor standen ihm kaum ausreichend Spieler zur Verfügung. „Wenn ich selbst mit einem kaputten Bein auflaufen muss, weil uns jedes Wochenende einfach die Leute fehlen und wir nur zwei angeschlagene Spieler auf der Bank haben – dann kann man am Ende auch nicht allzu viel erwarten“, so der Trainer.
Auch unter der Woche habe er das Problem deutlich gespürt. „Die Jungs kommen einfach nicht regelmäßig zum Training. Wir haben im Durchschnitt nur zwölf Spieler im Training. Dadurch können wir manche Spielsituationen gar nicht richtig üben“, berichtete er.

Für den Vinnumer Coach steht fest, dass im Sommer ein Umbruch nötig ist. „Der Verein muss im Sommer auf jeden Fall ein paar Spieler holen“, verkündete Ostaszewski. „Es muss ein stärkerer Kader aufgebaut werden, mit Spielern, auf die man sich verlassen kann. Nur so lässt sich auch die aktuelle Kabine wieder aufbauen.“
Im Sommer übernimmt der Ex-Trainer des PSV Bork, Sanmi Ojo, das Team, und schon jetzt steht fest, dass er nicht allein kommen wird. Neben mehreren Borker Spielern verkündete Vinnum via Instagram, dass sich nun auch der Borker Nils Bauer den Schwarz-Gelben anschließen wird.
Ostaszewski erhofft sich durch die Neuzugänge vor allem eines. „Aktuell passieren noch zu viele individuelle Fehler. Das Problem ist, dass ein Spieler, der merkt, dass er nach einer schlechten Leistung ausgewechselt wird oder sogar in der nächsten Woche ersetzt wird, seine Einstellung komplett ändert.“
Trainer erklärt Probleme
Besonders stört Ostaszewski vor allem eine Sache: „Ich habe das meiner Mannschaft auch schon mehrfach gesagt, dass ich mich nie darüber ärgern werde, wenn ein Spieler einen schlechten Ball annimmt oder einen misslungenen Pass spielt. Aber was den Charakter und den Kampfgeist angeht, das kann ich von jedem Spieler verlangen, und da fehlt es uns einfach.“
Helfen würde da laut dem Vinnum-Coach nur die Sommerpause. „Zuerst muss die Mannschaft neu aufgebaut werden, damit sich die Spieler besser miteinander finden. Nur so kann man sicherstellen, dass die Stimmung in der Kabine stimmt“, so der Trainer.
Mateusz Ostaszewski gibt nicht auf
Doch der Vinnumer hat noch nicht aufgegeben. „Wir starten jedes Spiel bei 0:0 und gehen nicht mit dem Gedanken auf den Platz, dass wir in der Vorwoche verloren haben“, so Ostaszewski. Der Coach erkennt auch Fortschritte im Team: „Man sieht, dass wir vom Ansatz her versuchen, strukturiert und ordentlich Fußball zu spielen.“
Daran will er weiter anknüpfen. „Ich werde weiterhin versuchen, der Mannschaft meine Sichtweise vom Fußball beizubringen“, betont er. Im Spiel gegen Eintracht Waltrop (27. April, 15 Uhr) soll dann endlich wieder ein Sieg her. „Ich verlange, dass wir das nächste Spiel auf jeden Fall gewinnen und die drei Punkte holen“, sagt der Coach deutlich. „Weil – andersrum – brauchen wir gar nicht erst aus der Kabine rauszugehen.“