Jule Hake emotional in Lünen empfangen Olfener Olympia-Medaillengewinnerin gibt Versprechen ab

Jule Hake emotional in Lünen empfangen
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Als Jule Hake pünktlich um 17 Uhr mit dem Auto auf dem Lüner Marktplatz vor dem Rathaus vorgefahren kam, kam Applaus unter den Menschen auf, die gekommen waren, um die Olfenerin zu ehren, die bei den Olympischen Spielen in Paris Silber und Bronze gewonnen hatte. Und auch die für den KSC Lünen startende 24-Jährige konnte und wollte ihr Freude über den ihr bereiteten Empfang nicht verbergen.

Olfenerin Jule Hake in Lünen emotional empfangen

Viele Sportlerinnen und Sportler ihres Heimatvereins waren gekommen und bildeten ein Spalier zur so erfolgreichen Kanutin. Und natürlich waren Vertreter aus lokaler Politik, Sponsoren und wichtige Wegbegleiter bei besten äußeren Bedingungen gekommen, um der Kanutin ihre Aufwartung zu machen.

Vor den Lobeshymnen auf Jule Hake begann die Ehrung aber mit sehr ernsten Tönen. Jürgen Kleine-Frauns bat in Gedenken an den Anschlag von Solingen um einen Moment der Stille, bevor der Lüner Bürgermeister seine Worte an Jule Hake richtete: „Dieser Respekt, den du gezeigt hast, macht dich zu einer würdigen Gewinnerin“, sagte er unter dem Beifall der Anwesenden. „Mit dem, was du geleistet hast, hast du die Erwartungen übertroffen. Wir sind stolz auf dich, auch wenn du nicht aus Lünen, sondern Olfen kommst. Und wir sind stolz auf den KSC Lünen“, fügte Kleine-Frauns hinzu.

 Jule Hake und Friedhelm Deuter präsentieren ein Plakat.
Alle Medaillengewinner der Olympischen Spiele erhielten Poster. Das hier von Jule Hake und Friedhelm Deuter präsentierte Exemplar soll seinen Platz im Vereinsheim des KSC Lünen finden. © Henkel

Ähnlich drückte es auch der Vorsitzende des KSC Lünen und Hakes ehemaliger Trainer, Christoph Deuter, aus, der den Moment von Jule Hakes Ankunft beschrieb: „Als du ausgestiegen bist, da wurde es im Hals sehr eng. Du hast für unsere Stadt Geschichte geschrieben. Das macht uns einfach nur stolz.“

Auch die weiteren Redner, die folgten, hoben die Leistungen Jule Hakes hervor und überreichten kleinere Geschenke, bevor die Geehrte dann selbst sprach. Die 24-Jährige verstand es sofort, die Zuschauer mit ihrer Art für sich zu gewinnen – als wäre das überhaupt noch nötig gewesen. Mit Charme und viel Humor reagierte Jule Hake auf die Fragen.

Jule Hake präsentiert sich charmant und humorvoll

So zum Beispiel, was sie vor dem Start in ein Olympisches Turnier denke. „Ach du Sch...“, meinte Hake mit einem breiten Grinsen und ergänzte: „Die Kunst ist es, das zu verbergen. Im Kopf geht es aber schon ab.“

Und was war ihr bester Moment während der Spiele? „Die Bäckerei im Olympischen Dorf“ – wieder hatte Jule Hake die Lacher der Menge auf ihrer Seite. „Nein, natürlich ist das Erlebnis das Schönste. Mit Pauline (Paszeck, Hakes Partnerin im K2, Anm. d. Red.) auf dem Steg zu sitzen und zusammen mit Ungarn die Bronzemedaille zu gewinnen, das ist mein Moment Nummer eins.“ In einem hochdramatischen Finale, in dem Platz zwei bis vier eine Millimeter-Entscheidung war, landete das deutsche Boot letztlich mit den Ungarinnen auf Rang drei. Minutenlang hatten Hake/Paszeck der Entscheidung entgegen gebangt.

Eine Frau filmt den Auftritt von Jule Hake.
Das Interesse der Zuschauerinnen und Zuschauer am Auftritt Jule Hakes war groß. © Henkel

„Und Nummer zwei“, zählte Hake einen weiteren Höhepunkt auf, „das war, als wir im deutschen Haus die Treppe runtergegangen sind, zusammen getanzt und gesungen haben.“

Ihrem Klub KSC Lünen bedachte Jule Hake ebenfalls bei der Ehrung und brachte ihrerseits ein Geschenk mit. Nicht ihre Medaillen, „denn die kann ich nicht im KSC-Bootshaus hängenlassen, die will ich mir selbst anschauen. Aber ich habe etwas Cooleres als die Medaillen bekommen“, lächelte Hake. Im Bootshaus des KSC werden künftig die beiden Poster von Paris hängen, die die Kanutin als doppelte Medaillengewinnerin bekam.

Jule Hake gibt Treuebekenntnis für KSC Lünen ab

Zunächst aber nur das Poster für ihre Bronzemedaille, denn versehentlich hatte Hake eines der Poster des doppelten Goldmedaillengewinners von Kanukollege Max Lemke eingepackt. „Das silberne hängen wir dann auch noch auf, aber das muss ich erst finden“, sagte Jule Hake lachend.

Zum Schluss dankte die Kanutin ihren Sponsoren sowie den weiteren Unterstützern und hob insbesondere ihren Verein hervor – der emotionale Abschluss der Ehrung. „Ich freue mich, dass so viele hier sind. Ich bin wirklich überrascht“, sagte Jule Hake und gab noch ein Versprechen ab: „Das KSC Lünen ist gut darin, Nachwuchs zu erschaffen. Ich bin superdankbar, dass ich Teil des Vereins sein darf. Ich werde ihn niemals wechseln.“