Quälen im Homeoffice: RN-Mitarbeiter Nico Ebmeier nahm am Online-Training des SuS Olfen teil. © Nico Ebmeier

Handball

Handball-Profi trainiert SuS Olfen via Skype - und die Ruhr Nachrichten quälen sich mit

Am Freitagabend übernahm ein Profisportler das wöchentliche Online-Training bei den Handballern des SuS Olfen. Außerdem schaltete sich RN-Mitarbeiter Nico Ebmeier mit ein.

Olfen

, 25.01.2021 / Lesedauer: 4 min

Der Corona-Lockdown wird Mal für Mal verlängert und die Hoffnung, dass bis Sommer tatsächlich nochmal der Amateursport zurück auf die Sportplätze zurückkommt, schwindet mehr und mehr. Besonders bei den Handballern wird es immer unwahrscheinlicher, dass eine Saison auf die Beine gestellt werden kann, sodass einige Handballkreise dieses Unterfangen längst ad acta gelegt haben. Die Olfener Handballer haben das Sofasitzen, Fernsehgucken und abwarten aber längst so satt, dass sie regelmäßig online via Skype trainieren - am Freitagabend mit zwei besonderen Gästen.

Denn mit einer großen Ankündigung luden die SuSler einen echten Handball-Profi ein, der das Training leiten sollte und die Kreisligisten einmal richtig an ihre Grenzen bringen sollte. Da aber auch hier in der Redaktion im Homeoffice das ein oder andere Kilo auf den Hüften dazu gekommen ist, hat sich auch RN-Mitarbeiter Nico Ebmeier am Abend dazu geschaltet und mit trainiert.

Typisches Workout für Max Höning

Dabei handelte es sich bei dem Trainings-Profi wenig überraschend um Max Höning, Bruder des zuletzt in den Handball-Ruhestand gegangenen Benedikt Höning und jahrelangem Spieler in der deutschen Bundesliga. Aktuell geht Höning allerdings in der Schweiz für TSV St. Otmar St. Gallen auf Torejagd und wollte uns am Freitag einen kleinen Einblick in ein typisches Workout als Leistungssportler geben. „Das sind alles Übungen, die ich ganz normal zum Aufwärmen und mal im Alltag mache“, kündigte er an.

Max Höning spielt mittlerweile in der Schweiz beim TSV St. Otmar St. Gallen. © TSV ST. OTMAR ST. GALLEN

Ich selbst hatte vor dem Training eigentlich gehofft, dass wir uns noch ein wenig über den schwachen Auftritt der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Spanien unterhalten können, doch Max Höning kam direkt zur Sache. „Hoffentlich gebt ihr alle Gas. Dann wird es zum Ende auch richtig weh tun“, waren Worte, die mir wie ein kalter Schauer über den Rücken liefen. Besonderen Respekt hatte ich dabei vor den spezifischen Handball-Übungen, die der Wahl-Schweizer ankündigte, denn abgesehen von einem kurzen, einjährigen Intermezzo als Linksaußen bei einem Amateur-Klub in Ostwestfalen, hatte ich den kleinen beharzten Ball immer gerne durch das Spielgerät am Fuß ausgetauscht.

Beginn vor zehn Spielern des SuS Olfen

Zunächst begann Höning vor zehn SuS-Spielern sowie Abteilungsleiter Michael Scholten mit einfachen Lockerungs- und Aktivierungsübungen, die auch für die meisten Beteiligten nicht zum größten Problem wurden. Generell war es spannend zu sehen, wo die Olfener ihre Workouts erledigten. Während Scholten aus seinem Fitnessraum zuschaltete, zeigten sich beispielsweise Tobias Nocke und Nicolas Bölken aus dem eigenen, im Lockdown ordentlich vollgestellten Wohnzimmer.

Nach etwa 20 Minuten und der ersten Kraft-Einheit wurde es dann aber auch richtig anstrengend. Während Max Höning die Übungen teilweise absolvierte, als gäbe es in St. Gallen keine Schwerkraft, kamen einige Spieler und auch ich selbst hier schon an unsere Grenzen. Aber dem Ex-Bundesligisten war es dabei auch wichtig, immer wieder zu erklären, wofür die Übungen gut sind und welcher Sinn dahinter steckte.

Max Höning (u.l.) leitete das Training am Freitagabend. © Nico Ebmeier

So streute Höning eher Trizeps- als Bizepseinheiten ein, da der „Trizeps im Handball vielleicht einer der wichtigsten Muskeln ist“ und auch in den Trinkpausen ließ uns der Schweizer nicht allein und ordnete Koordinationsübungen an. Spätestens als es hier dann darum ging, zwei Bälle hochzuwerfen und mit der jeweils anderen Hand zu fangen und dann zu allem Überfluss auch noch ein Auge zu schließen, war ich mit meinen handballerischen Qualitäten am Ende. Wenigstens war ich damit nicht alleine, denn auch bei den SuSlern sah ich immer wieder Spieler, die wild ihren heruntergefallenen Bällen durch die ganze Wohnung hinterherjagten.

Schonung für das Spiel am nächsten Tag

Nach einer knappen Stunde und insgesamt vier Durchgängen hatte Max Höning uns dann aber auch genug gequält und endete mit den Worten, dass das Training ja nun nicht allzu schwer gewesen sei und er denkt, dass alle ganz gut mitkamen. „Morgen ist ja auch schließlich ein Spiel, da trainieren wir sowieso nie so hart“, fügte Scholten-Sohn Lukas mit ironischer Stimme hinzu, wohlwissend, dass am Samstag nicht der SuS, sondern die deutsche Nationalmannschaft gegen Brasilien spielte. Denn ich und auch der ein oder andere Spieler waren zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich „am Pumpen“ und hätten einen weiteren Durchgang wahrscheinlich auch gar nicht mehr ausgehalten. Das typische Freitagabend-Getränk hatten wir uns nun alle redlich verdient.

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