Zum Jahreswechsel hat sich der SuS Olfen neu erfunden. Zumindest, was die Jugendarbeit angeht, hat sich in den letzten vier Monaten so einiges getan. Der Klub hat ein völlig neues Jugendkonzept auf die Beine gestellt und orientiert sich dabei stark an den Inhalten des DFB-Sportdirektors für Nachwuchs und ehemaligem Bundesliga-Trainer Hannes Wolf.
SuS Olfen nimmt an DFB-Workshops teil
Was genau der SuS nun anders macht, kann Olfens Koordinator für den Trainings- und Spielbetrieb, Mario Pongrac, erklären: „Die Idee dahinter ist, dass wir mit dem Jugendkonzept eine einheitliche Trainings- und Spielphilosophie auf den Weg bringen möchten. Von der F-Jugend bis hoch zu den C-Junioren geht das. Es kann aber auch die höheren Junioren einschließen.“
Die Trainingsinhalte sowie das Konzept stammen dabei von Hannes Wolf. Durch die Teilnahme an zahlreichen DFB-Workshops, geleitet von Hannes Wolf persönlich und in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, schafft der SuS es, seine Jugendarbeit zu optimieren und umzustellen. Hinzu kommt die Integrierung einer eigens entwickelten App.

„In Zusammenarbeit mit einer Fußball-Organisation haben wir eine App entwickelt. Dabei haben wir die Inhalte zur Verfügung gestellt und unser Partner hat es nach unseren Wünschen entwickelt“, erklärt Pongrac. Auch ein selbst zusammengestelltes Heft für jede Altersgruppe wurde entworfen. „Da stehen Trainingsinhalte und Angaben zur motorischen und psychischen Entwicklung der jeweiligen Altersgruppe drin.“

Die App soll vor allem Eltern und Trainer unterstützen, die wenig fußballerische Erfahrung besitzen. So können sich unerfahrenen Trainer an den Inhalten orientieren und zur Entwicklung der jungen Kicker beitragen, wie Pongrac betont.
Von allen Seiten gibt es dazu auch nur positive Resonanzen. „Das läuft jetzt seit ungefähr drei bis vier Monaten und wir haben so unseren eigenen Weg umgesetzt. Sowohl die Spieler als auch die Eltern sind dafür sehr dankbar und die Motivation und der Spaß im Training sind auch sichtbar gestiegen“, berichtet der Koordinator.

In der Praxis sieht es dann folgendermaßen aus: Es wird vermehrt auf kleinen Spielfeldern mit kleinen Toren trainiert, damit jedes Kind – unabhängig vom Leistungsstand – mitgenommen werden kann. Es sollen möglichst viele Kinder gleichzeitig spielen und die Entwicklung weg vom isolierten Training soll weiter vorangetrieben werden.
Mario Pongrac: „Marathon und kein Sprint“
Kleine Resultate kann Pongrac schon jetzt feststellen: „Wir sehen, dass die Beteiligung und die Intensität gestiegen sind. Trainer und Spieler haben extrem viel Spaß an der Sache. Die Ergebnisse, die man sich daraus aber erhofft, wird man erst langfristig sehen. Das ist ein Marathon und kein Sprint.“
Hinzu bietet der Klub regelmäßig ein Fördertraining mit Coach Marco Jedlicka an, an dem Kinder aller Altersgruppen teilnehmen können. „Dort werden die Kinder nochmals separat geschult. Das ist aber alles freiwillig und wird auch gut angenommen“, sagt Pongrac.
Den Verein zum Umdenken bewegt haben die schwindenden Anmeldezahlen im Jugendfußball. Pongrac erklärt: „Wir müssen uns im Amateurfußball mehr einfallen lassen, um die Kinder zu begeistern. Alles andere ist alternativlos. Deswegen haben wir unsere Prinzipien und Methoden auf unsere Philosophie abgestimmt und wollen nun mit neuem Schwung in die Zukunft starten.“