Eintracht Waltrop will nicht Mittelmaß sein - Saisonziel ist Kampfansage

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Eintracht Waltrop will nicht Mittelmaß sein - Saisonziel ist Kampfansage

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„Wir wollen ungeschlagen aufsteigen!“ Man könnte meinen, Dominic Schenkel, der Spielertrainer des C-Ligisten Eintracht Waltrop, lehnt sich weit aus dem Fenster. Doch er ist überzeugt davon.

Waltrop

, 29.12.2021, 19:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der Coach des Herbstmeisters in der Kreisliga C4 ist sich sicher: „Wenn wir das abrufen, was wir können, hält uns niemand auf.“

Sollte Eintracht Waltrop auch am Ende der Saison Tabellenführer sein, würde dies den zweiten Kreisliga-B-Aufstieg für den 2004 gegründeten Verein bedeuten.

2008 schaffte die Mannschaft schon einmal den Sprung in die höhere Liga. Mit 73 Punkten war die Eintracht damals Tabellenzweiter, punktgleich mit dem Primus SV Hullern. Dann war aber wieder Schluss mit der Herrlichkeit.

Sie wurden als die „Unaufsteigbaren“ gehandelt

Seit der Saison 2011/12 zockt die Eintracht wieder in der Kreisliga C, hat sich in der Zeit den Ruf der „Unaufsteigbaren“ eingehandelt. Trainer wie Gerd Schrödter oder Andreas Reisch waren stets mit großen Ambitionen in die Spielzeiten gestartet, standen am Ende aber mit leeren Händen da.

Spannend wurde es im Vorfeld der Saison 2019/20, als Vereinschef Guido Siekirka den neuen Spielertrainer Dominic Schenkel vorstellte. „Ich hatte damals für zwei Saisons zugesagt, bekam dann aber schnell ein neues Angebot“, erinnert sich der 36-Jährige zurück. Er unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag, ist mittlerweile auch zweiter Vorsitzender des Fußballvereins.

Mit ihm kam nicht nur eine Menge Erfahrung mit ins Spiel. Als Spitzenreiter ging die Eintracht am 20. Oktober 2019 in die Partie gegen den direkten Verfolger SV Borussia Ahsen II. „Da sind wir verpfiffen worden“, ist Schenkel noch heute überzeugt. Das Tor zum 3:2 sei seiner Mannschaft aberkannt worden. „Dann waren die Köpfe unten, wir verloren 2:4 und stiegen wir wegen des schlechteren Quotienten am Ende der abgebrochenen Saison nicht auf.“

Jonas Kollmann (re,) - hier im Zweikampf mit Daniel Heider (VfB Waltrop II) - hatte beim 5:2-Derbysieg das Tor zum 4:1 erzielt.

Jonas Kollmann (re,) - hier im Zweikampf mit Daniel Heider (VfB Waltrop II) - hatte beim 5:2-Derbysieg das Tor zum 4:1 erzielt. © Christine Horn

Die wenigen Spiele in der wegen Corona früh beendeten Saison 2020/21 hat er längst abgehakt. Umso engagierter fokussierte er sich auf die aktuelle Spielzeit. Dass er Jonas Kollmann für einen Einsatz am SpoNo gewinnen konnte, habe die Qualität des Kaders immens gesteigert. „Er hat früher weitaus höher gezockt. Dann kamen aber Verletzungen dazwischen und sein Job als Fahrlehrer. Ich hatte ihm gesagt, dass es auch reichen würde, wenn er nur einmal in der Woche zum Training kommt“, erzählt Schenkel.

Mit acht Treffern ist der 28-jährige Linksaußen, der aber auch zentral in der Spitze spielt und beidfüßig ist, der dritterfolgreichste Torschütze seiner Mannschaft - hinter Stefan Starick (12) und Schenkel (10). Apropos Tore: Bereits 74 Buden hat seine Mannschaft in der laufenden Saison erzielt. „Es hätten weitaus mehr sein können, wenn nicht gar müssen“, so Schenkels Kritik - auf sicherlich sehr hohem Niveau.

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Eine überragende Leistung bislang attestiert Schenkel auch Emir Tavalioglu. „Er hat einen großen Anteil an unserem Erfolg.“ Mit zwölf Einsätzen stechen derweil drei Spieler hervor: Neben Mike Lellinger und Timo Siekirka hat Tavalioglu bislang am häufigsten auf dem Feld gestanden.

Hat nach Ansicht von Trainer Dominic Schenkel maßgeblichen Anteil am Erfolg: Emir Tavalioglu (M.).

Hat nach Ansicht von Trainer Dominic Schenkel maßgeblichen Anteil am Erfolg: Emir Tavalioglu (M.). © Christine Horn

Einen Grund für den aktuellen Höhenflug seiner Mannschaft sieht Schenkel in der Systemumstellung. Wie genau diese aussieht, verrät er nicht. Nur so viel: „Wir spielen nicht mehr ganz so offensiv.“ Sein Sechser Mike Lellinger sei der „Zerstörer“. Timo Siekirka hat der Trainer von der rechten Seite in die Innenverteidigung gepackt - an die Seite von Julian Hülshoff. 23 Gegentore in 13 Spielen lautete die eigentlich gute Bilanz. „Das waren trotzdem zu viele Gegentore“, meckert der Trainer.

„Timo Siekirka lebt Eintracht Waltrop“

Zurück zu Timo Siekirka: „Er lebt Eintracht Waltrop. Gemeinsam mit seinem Papa, Martin Jesse und Sascha Bögeholz“, lobt Schenkel die Identifikationsfigur Nummer eins innerhalb seiner Mannschaft. Der Coach hat jedoch nicht nur im sportlichen Bereich Dinge verändert. „Wir haben jetzt einen Besprechungsraum, den zuvor wenig ansehnlichen Verkaufsraum haben wir wieder auf Vordermann gebracht und neue Trikots konnte ich auch besorgen. Die Jungs merken, dass wir hier etwas aufziehen wollen“, so Schenkel.

„Wir spielen den attraktivsten Fußball der Liga“

„Wir alle im Verein haben das Ziel, dass wir aufsteigen. Ich lege noch einen drauf und sage, wir wollen ungeschlagen bleiben. Wir spielen schließlich den attraktivsten Fußball der Liga“, sagt Schenkel selbstbewusst. Am 16. Januar steigt die Mannschaft in die Vorbereitung ein, wenn viele andere Vereine wieder längst trainieren. „Ein Monat reicht“, sagt Schenkel nicht minder selbstbewusst.

Kreisliga C4:
  • 1. Eintracht Waltrop 13 Spiele - 10/3/0 - 74:23 Tore - 33 Punkte
  • 2. VfB Waltrop II 14 Spiele - 10/1/3 - 53:26 Tore - 31 Punkte
  • 3. SV Bossendorf II 13 Spiele - 9/3/1 - 65:21 Tore - 30 Punkte
  • 4. W. Vinnum II 14 Spiele - 8/4/2 - 40:19 Tore - 28 Punkte