Eintracht-Neuzugang Andreas Stolzenberg „Ich bin ehrgeizig - manchmal auch zu ehrgeizig“

Eintracht-Neuzugang Andreas Stolzenberg: „Ich bin ehrgeizig - manchmal auch zu ehrgeizig“
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Andreas Stolzenberg hat schon unzählige Treffer in seiner Fußballer-Laufbahn erzielt. Nachdem er sich mit David Krück, Trainer von SW Meckinghoven, im Frühherbst 2022 überworfen hatte, kickt er nun nach seinem Winterwechsel für den B-Ligisten Eintracht Waltrop. Unter anderem mit seinem alten Kumpel Dominic Schenkel, der Spielertrainer beim Aufsteiger ist.

„Das stimmt schon, ich bin mit Emotionen schnell dabei. Aber so bin ich halt“, erzählt der 35-Jährige im Interview. Sein Ehrgeiz habe ihm schon das eine oder andere Mal Steine in den Weg gelegt. „Aber ich bin Stürmer. Und ich will in jedem Spiel ein Tor schießen“, begründet „Stolle“.

Gemeinsam mit „Domme“ (Dominic Schenkel) habe er bereits in Datteln auf der Straße gezockt. „Aber ich kannte auch einige andere Eintracht-Spieler zuvor. Das macht schon richtig Bock, mit denen zu spielen.“

Hinzu kommt: Sein älterer Bruder Matthias ist nun auch mit von der Partie. Erst vergangenen Sonntag (12.2.) gegen den TuS Henrichenburg (2:2) wurde Matthias in der 70. Minute eingewechselt. Wie Andreas auch, hatte Matthias in der Jugend von SW Meckinghoven mit dem Fußball angefangen. Doch immer wieder bremsten ihn Verletzungen aus. Zunächst, als er für Germania Datteln spielte, später bei GW Erkenschwick. „In der Vorbereitung schaute er sich die Spiele bei der Eintracht an und meinte, er hätte wieder Lust zu spielen.“

Matthias (l.) und Andreas Stolzenberg, Eintracht Waltrop
Matthias (l.) und Andreas Stolzenberg - sie spielen nun beide für Eintracht Waltrop. © Christine Horn

Der dreifache Familienvater Andreas Stolzenberg lebt mit seiner Partnerin Dejana sowie den zwei Töchtern (13, 5) und einem Sohn (1) in Datteln. Bald steht der Umzug in ein Haus an. Einst platzte ein Wechsel von Kültürspor Datteln zum Verbandsligisten DSC Wanne-Eickel, weil er keinen Führerschein hatte.

Selbst als sich der gelernte Maler und Lackierer, der aktuell als Dachdecker arbeitet, selbständig gemacht hatte, war dies kein Problem. „Ich hatte meinen Papa angestellt und er hatte mich immer gefahren.“

Aber jetzt ist es bald soweit. „Die Theorieprüfung habe ich schon gemacht. Jetzt fehlen nur noch die zwei Autobahnstunden, dann kann ich die praktische Prüfung machen.“ Wieso er sich dazu entschloss, ausgerechnet jetzt die „Fleppe“ zu machen? „Meine Frau hat Druck gemacht“, erzählt er lachend. Drei Kinder wollen schließlich kutschiert, Einkäufe erledigt werden.

Besonderes Tattoo am Unterarm

Mit seinem alten Kumpel Dominic Schenkel hat Andreas Stolzenberg neben vielen gemeinsamen Jahren auch noch etwas anderes gemeinsam. Ein bestimmtes Tattoo. Es zeigt das Ziffernblatt einer Uhr. Als Schenkel es dieser Redaktion in einem Interview vor knapp zwei Jahren mal zeigte, waren noch keine Zeiger eingefügt. Das wird sich in den nächsten Wochen aber ändern, denn er erwartet mit seiner Lebensgefährtin ein Kind.

Andreas Stolzeberg ist da schon einen Schritt weiter. Er hat die Geburtszeit seiner Tochter Kiara tätowieren lassen: 12.06 Uhr.

Das Tattoo von Andreas Stolzenberg zeigt die Geburtszeit seiner Tochter Kiara: 12.06 Uhr.
Das Tattoo zeigt die Geburtszeit seiner Tochter Kiara: 12.06 Uhr. © Privat

Andreas Stolzenberg startete in der Jugend von SW Meckinghoven seine Laufbahn. Trainer war damals sein Vater Michael. In der B-Jugend wechselte der Dattelner zu GW Erkenschwick. „Da spielte ich mit Dennis Apitzsch, Timo Ostdorf und den anderen allen zusammen. Dann bekam ich eine Freundin und hörte für sechs Jahre auf“, blickt „Stolle“ zurück.

Dann juckte es aber doch wieder in den Füßen, Stolzenberg startete bei Eintracht Datteln, dann bei Kültürspor Datteln. „Dann fragte mich Domme, ob wir nicht nach Habinghorst gehen wollen. Ich fragte, welche Liga? Da sagte er, dass die in der Landesliga spielen. Das fand ich gut und ging mit.“

Weg führt immer wieder nach Meckinghoven

Unter Dieter Beleijew und Daniel Kuhn spielte er dort, ging dann zu Kültürspor. „Ja, da wechselte ich von der Landes- in die Kreisliga B“, blickt Stolzenberg zurück. Weiter ging es zu seinem Heimatverein SW Meckinghoven, ehe ihn dann Michael Nachtigall mit zu Westfalia Vinnum nahm. Hier wurde der Vertrag letztlich aufgelöst, und erneut entschied sich Stolzenberg für einen Wechsel in den Dattelner Süden. „Im ersten halben Jahr hatte ich 17 Tore gemacht, im nächsten dann mehr als 25. Dann habe ich mich mit David Krück überworfen und bin zur Eintracht nach Waltrop gegangen.“

Es sei ein „Mega-Spaß“, in dieser Mannschaft zu spielen. „Domme und ich verstehen uns blind. Auf dem Platz weiß jeder, wie der andere tickt.“ So sind auch bereits Tore gefallen: Flanke Schenkel, Tor Stolzenberg.

Andreas Stolzenberg macht einen rundum zufriedenen Eindruck. Und er ist heiß darauf, für seinen neuen Verein noch viele weitere Tore zu schießen. Ehrgeizig genug ist er ja allemal.

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