Schon vor einer Woche, im Finale des Stever-Lippe-Cups, standen sich Westfalia Vinnum und Borussia Ahsen gegenüber, nun kam es zum schnellen Wiedersehen in der ersten Runde des Fußball-Kreispokals. Im ersten Vergleich zur Vorwoche hatte sich Ahsen deutlich durchgesetzt, den zweiten gestalteten die Vinnumer immerhin knapper, wenn der Sieg des A- über den B-Ligisten am Ende völlig verdient war.
Kreispokal Recklinghausen, 1. Runde
Westfalia Vinnum – SV Borussia Ahsen 0:2 (0:0)
„Wir wurden in zwei Spielen gegen Ahsen brutal gefordert. Hinten raus haben ein paar Körner gefehlt. Ahsen hatte 70, 80 Prozent Ballbesitz, dann läufst du einfach viel hinterher“, fasste Vinnum-Coach Stephan Böhm die Partie aus seiner Sicht zusammen.
Tatsächlich übernahm der Favorit mit dem Anpfiff die Kontrolle über das Spiel. Es waren keine drei Minuten gespielt, da prüfte Darius Salehi Patrick Fechner im Vinnumer Tor. In der zehnten Minute verzog Moritz Kroos. Kurz darauf (13. Minute) war der Ball dann im Westfalia-Tor, der Schiedsrichter entschied aber auf Abseits.
Westfalia Vinnum verteidigt tief gegen Borussia Ahsen
Die Gastgeber näherten sich immerhin einmal dem gegnerischen Tor: Nach einer Freistoßflanke köpfte Lukas Dzierzega knapp über den Kasten. Ansonsten verlegte sich die Westfalia aufs Verteidigen und zog sich tief zurück. Bis zur Pause hielt das Abwehrbollwerk, Ahsen erspielte sich keine weitere Chance, ließ selbst hinten aber auch nichts zu. „Es war das erwartete, eklige Spiel“, kommentierte Borussen-Trainer Philip Stromberg. „Vinnum hat mit Mann und Maus über 90 Minuten verteidigt und das Spielfeld klein gemacht.“
Nach dem Seitenwechsel drückten die Gäste dann noch einmal aufs Tempo – Vinnum zeigte sich durchaus davon beeindruckt und stand hinten nicht mehr ganz so sicher wie im ersten Durchgang. Zunächst ging ein Salehi-Kopfball nach einer Ecke noch drüber (50.). Nach einem Vinnumer Fehler im Spielaufbau kam dann der Ball zu Kroos, der locker einschob (56.).

Elf Minuten später gab es dann die Entscheidung: Wieder war es der steil geschickte Kroos, der allein auf Fechner zuging, den Torwart umkurvte und den Deckel auf die Partie machte (67.). Als Arnd Forsmann dann kurz darauf (69.) die gelb-rote Karte sah, war die Partie endgültig entschieden. Ahsen erarbeitete sich noch eine Chance durch Erwin Besic, die Fechner zunichtemachte. (73.). Den Rest spielte die Borussia souverän runter.
„Ich freue mich, dass wir so geduldig geblieben sind“, lobte Stromberg. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann einfach weitergemacht. Dass wir dann auch so gallig bleiben und auch gegen den Ball arbeiten, das hat mir gut gefallen.“ Außerdem gewann der Trainer eine wichtige Erkenntnis, was seinen Kader angeht: „Der eine oder andere hat die Chance genutzt. Es haben heute vier, fünf, sechs Leute mit Startelf-Potenzial gefehlt. Es ist ein Fingerzeig, dass wir nicht abhängig sind von bestimmten Spielern.“
Liga startet am kommenden Wochenende
Böhm war trotz des Ausscheidens seiner Mannschaft nicht unzufrieden. „Die Jungs haben heute einfach Erfahrung sammeln können. Das war ordentlich und dementsprechend muss keiner den Kopf hängen lassen. Dafür ist Ahsen einfach zu gut. Die waren heute eine ganze Klasse besser als letzte Woche.“
Nun geht es für beide Mannschaft am kommenden Wochenende in den jeweiligen Ligen weiter. „Nicht gegen Vinnum, aber mit Suderwich kommt ein ganz anderes Kaliber auf uns zu. Die werden anders agieren, aber das liebt uns eigentlich, wenn es ein Gegner ist, der mitspielen möchte. Für uns war es ein guter Härtetest. Das sind genau diese Gegner, die uns ein paar Mal das Genick gebrochen haben, weil wir dann irgendwann zu ungeduldig und dann ausgekontert wurden. Das hat mir jetzt hier sehr gut gefallen“, meinte ein zufriedener Philipp Stromberg.
Sein Gegenüber Stephan Böhm meinte abschließend: „Jetzt liegt der Fokus auf Kültürspor, da geht es um Punkte. Wir werden gut vorbereitet dahin fahren.“
Vinnum: Fechner – Kahmann, F. Forsmann, Wessels, Heißler, Asefa, Diening, Bettermann (87. Stanek), A. Forsmann, Deicke, Dzierzega
Ahsen: Börgel – Salehi, Meer (65. Besic), Fliermann, Kilian, Judwerschat, Knoblich, Blasey, Monno, Kroos (82. Music), Laudahn
Tore: 0:1 Kroos (56.), 0:2 Kroos (68.)
Gelb-Rote Karte: A. Forsmann (69./wiederholtes Foulspiel)