
© Matthias Henkel
Bis Saisonende: SuS Olfen hat endlich einen Co-Trainer gefunden – Konstellation ist kurios
Fußball
Der SuS Olfen hat endlich einen Co-Trainer für Coach Patrick Linnemann gefunden – zumindest bis Saisonende. Die Lösung, die der SuS gefunden hat, ist naheliegend und kurios zugleich.
Der Abgang von Matthias Potthoff hat eine Lücke beim SuS Olfen hinterlassen. Seit Patrick Linnemann im Sommer als Coach beim Fußball-Bezirksligisten übernommen hat, hat er keinen Co-Trainer an seiner Seite. Anfang Juni wurde bekannt, dass Potthoff aus verschiedenen Gründen für die Aufgabe nicht mehr zur Verfügung steht. Somit war Linnemann so etwas wie der Alleinunterhalter an der Seitenlinie des SuS Olfen. Das hat jetzt ein Ende.
Der neue Mann an der Seite von Patrick Linnemann ist einer, der den SuS Olfen in- und auswendig kennt. Christian Brüse war langjähriger Spieler, unterstützt seit dem Frühjahr Norbert Sander als gleichberechtigter Sportlicher Leiter und war zuletzt Mitglied im Trainerteam der Olfener A-Junioren. Nun unterstützt er Linnemann in der Bezirksliga-Mannschaft, saß erstmals im Derby gegen den FC Nordkirchen als Linnemanns Assistent mit auf der Bank. „Er kennt den ganzen Verein, die Mannschaft, das ganze Drumherum“, weiß Linnemann.
Mannschaften des SuS Olfen sind eng verzahnt
Das könnte sich als Vorteil erweisen. Die Verzahnung zwischen den einzelnen Mannschaften ist an der Hoddenstraße kaum so eng wie in anderen Vereinen. Zum einen liegt das daran, dass der Verein voll auf die Jugendarbeit setzt. Die A-Junioren nehmen regelmäßig am Training der Bezirksliga-Mannschaft teil. Andererseits verliert der SuS auch die Reserve nicht aus den Augen, „Erste, Zweite und A-Jugend sind eng zusammengerückt“, sagt Linnemann. Das Bindeglied: Christian Brüse.

Christian Brüse saß schon im Bezirksligaderby gegen den FC Nordkirchen mit auf der Bank beim SuS Olfen. © Matthias Henkel
Der neue Co-Trainer ist aber weit mehr als der Kitt zwischen den einzelnen Olfener Teams. „Er hat unheimliche Fußball-Kompetenz“, freut sich Linnemann. Damit sei Brüse eine Bereicherung an der Seitenlinie. „Er ist ein emotionaler Mensch. Er zeigt, wie sehr er den SuS mag und mitfiebert.“
Auch als Ratgeber wird Brüse, der sein Traineramt bei den A-Junioren erst einmal abgibt, gefragt sein. „Man braucht immer jemanden, den man fragen kann: ‚Was mache ich jetzt?‘ Und selbst wenn man einer Meinung ist, ist es super, wenn der eigene Standpunkt bestätigt wird. Und er sieht natürlich Sachen, die ich nicht sehe“, sagt Linnemann.
Bis zum Saisonende wird es nun zu einer kuriosen Situation beim SuS Olfen kommen. Als Trainer ist Linnemann so etwas wie der Vorgesetzte von Brüse. In der Beziehung Coach und Sportlicher Leiter Brüse ist die Konstellation genau umgekehrt.
Linnemann bekleidete Doppelfunktion beim SuS Kaiserau
Für Linnemann ist das kein Problem. „Das mag komisch erscheinen, aber ich war beim SuS Kaiserau stellvertretender Vorsitzender und Trainer der zweiten Mannschaft. Ich kenne es, wenn man in einer Doppelfunktion ist, und weiß, wie man damit umgehen muss.“
Der Trainer nennt außerdem zwei andere Gründe, weshalb er glaubt, dass die Zusammenarbeit reibungslos verlaufen wird. Erstens: „Christian ist für mich die wichtigste Bezugsperson im Verein.“ Und zweitens: „Wenn man mit Christian Brüse nicht klarkommt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
