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Abschied von Bernhard Bußmann wird eine Herausforderung
Kommentar
Das Jobprofil für den Vorsitzenden des SuS Olfen könnte so lauten: Seien Sie etwas jünger, ansonsten am besten genau so wie Bernhard Bußmann - Realist, aber auch Diplomat.
„Es läuft doch alles“ - was viele Olfener in den letzten 17 Jahren davon abhielt, einen Vorstandsposten zu bekleiden, war die gute Arbeit, die Bernhard Bußmann (63) mit seinem Team geleistet hat. Es herrscht Ruhe, der Verein ist gesund. Und solange Bußmann da ist, sah in Olfen bislang niemand ernsthaft einen Grund, warum man etwas ändern sollte.
Damit ist es nun vorbei. Mit Bußmanns Abschiedsankündigung beginnt im größten Sportverein der Stadt eine weitreichende Veränderung. Bußmann unterhielt immer einen guten Draht zur Stadtspitze. Nur so war es möglich, dass der SuS heute von der Terrasse des Vereinsheims mit Hallentrakt auf eine schöne Sportanlage blickt.
Bußmann ist ein Stratege, der auch resolut an Bewährtem festhielt, sich aber auch vom besseren Argument überzeugen ließ. Ein Beispiel: Er sei kein Freund von Gremienlösungen, merkte er mal am Rande der Umstrukturierung der Fußballabteilung vor zwei Jahren an. Dann sah er ein, dass die Lösung funktioniert.
Was Bußmann auch auszeichnet, ist sein Blick über den Tellerrand hinaus. Den SuS Olfen zu einem Großverein mit nationaler Strahlkraft auszubauen, der in mehreren Sportarten ganz oben mitspielt, war nie sein Traum. Er wusste, dass dafür die Mittel fehlen. Bußmann erkannte auch die Rolle, die sein SuS im Leistungssport-Gefüge spielt. Dass sein Sportverein nur ein kleines Rädchen ist, das ab und zu ein Talent hervorbringt und es dann auch ziehen lassen muss, nein, sogar aktiv zu einem Verein, der es besser fördern kann, vermitteln muss.
Wenn Bußmann geht, hinterlässt er große Fußstapfen. Und er braucht einen Nachfolger, der mutig genug ist, in sie zu treten. Damit auch weiterhin alles läuft.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
