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2,13-Meter-Torwart: SuS Olfen muss am Samstag André Späker gegen Adler Weseke überwinden
Fußball
2,13 Meter groß ist Torwart André Späker von Adler Weseke - eine imposante Erscheinung, die den Bezirksliga-Sieg des SuS Olfen am Samstag verhindern will.
Wenn Stürmer Marvin Böttcher vom SuS Olfen am Samstag allein auf Adler Wesekes Tor zulaufen sollte, wird sich ihm eine Riese entgegenstellen. Wenn Torhüter André Späker mit seinen 2,13 Metern aus dem Tor herauskommt und den Stürmern entgegenläuft, kann ihnen durchaus mulmig zumute werden.
„Auf dem Fußballplatz ist das sicherlich ein Vorteil“, sagt André Späker, „die Autorität ist sicherlich eine andere als bei kleine Torhütern. Und nicht jeder Stürmer wagt sich ins Luftduell mit mir.“
SuS Olfen gegen den größten Spieler der Bezirksliga
Wesekes Torhüter André Späker ist der größte Spieler der Bezirksliga 11. In Deutschland messen nur 0,2 Prozent der Bevölkerung 2,00 Meter oder mehr, meldet das Datenportal „Statista“. André Späker ist nochmal 13 Zentimeter größer, ist 120 Kilogramm schwer und hat Schuhgrößen zwischen 49 und 51. Das Trikot ist - na klar - XL oder XXL, je nachdem wie es ausfällt.
In den USA hätte er eine große Chance, Basketballprofi zu werden. Jeder sechste Amerikaner, der größer als 2,13 Meter ist, spielt in der NBA. Doch Basketball-Allüren hatte André Späkers nie. Als Minikicker fing Späker bei seinem Heimatverein Adler Weseke an.
André Späker war schon immer der Größte in seiner Klasse
Schon damals war er der Längste in seinem Alter. „Das war schon im Kindergarten so“, sagt er. Ein echter Schub kam im Alter von 12 und 13 Jahren. „Keiner konnte mir damals sagen, wie groß ich werde“, erinnert sich Späker. Wachstumsschmerzen, die Jugendliche manchmal haben, wenn der Körper wächst, habe er nie gehabt. „Es ist alles in Ordnung gewesen. Ich hatte nie Probleme mit dem Rücken oder den Knien“, sagt der 28-Jährige, dessen Vater schon 2,00 Meter groß und Torhüter war.
Als der FC Nordkirchen im November auf Weseke traf, hielt Späker seine Adler lange im Spiel mit seinen Paraden, verlor am Ende mit 1:3. Doch Nordkirchen biss sich vor allem am Schlussmann die Zähne aus. Issam Jaber war danach sehr überrascht von den Qualitäten des Torhüters. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass er unten seine Schwächen hat - und dann hält er eine Doppelchance überragend. Von daher lag ich mit meiner These vielleicht falsch“, sagte Jaber hinterher und lachte.
André Späker ist ein akribischer Arbeiter
Dass Jaber sich irrte, liegt auch an jahrelangem Training. „Früher bin ich wirklich nicht gut runtergekommen. Das war mein größer Schwachpunkt“, erzählt Späker. Mittlerweile ist er ein kompletter Torhüter, der mitspielt, wenn er muss, der auf der Linie stark ist, aber auch im Herauskommen ein imposantes Auftreten hat.

Andre Späker hielt gegen den FC Nordkirchen stark. © Sebastian Reith
Bei Westfalia Gemen spielte Späker mehrere Jahre, beim SC Reken kam er dann nicht so zum Zuge. Jetzt ist er wieder bei Weseke gelandet, wird den Verein im Sommer aber zur SG Borken verlassen. „Ich treffe dort auf meinen ehemaligen Torwarttrainer aus Gemener Zeiten. Ich bin lernwillig und positiv gestimmt, dass er mich noch auf ein anderes Level heben kann. Die Landesliga ist eine Herausforderung“, sagt Späker - in der Klasse hat er noch nie gespielt.
Samstag geht´s ins Nachholspiel gegen den SuS Olfen (13 Uhr, Steversportpark): 13. gegen 14. „Wir wollen unbedingt die Klasse halten“, sagt Späker, der der Meinung ist, dass sein Klub besser dastehen könnte. „Wir könnten bestimmt zehn Punkte mehr auf dem Konto haben. Wir können mehr als der Platz, auf dem wir stehen. Jetzt müssen wir die PS auf die Straße kriegen.“ Will Olfen das erste Pflichtspiel 2020 gewinnen, muss der Ball an Späker vorbei ins Tor.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
