Kurz nach dem Jahreswechsel wurde bekannt, dass Leon Broda, Nico Sonnen und Lukas Richter den Schloßpark verlassen. Das Trio hatte sich erst vor der Saison Fußball-Landesligist FC Nordkirchen angeschlossen. Dafür gingen Robin Schwick und Philo Gremme zuvor den umgekehrten Weg. Ist der Kader besser geworden oder gibt es eine Schwächung?
Mario Plechaty antwortet auf diese Frage nicht sofort. Der Nordkirchener Trainer betonte als Erstes: „Es ist schade, dass die Jungs bei uns aufgehört haben. Aber das hat auch Gründe.“
FC Nordkirchen verliert „gute Jungs“
Der FCN-Coach führt aus: „Leon hatte mit Verletzungen zu kämpfen. Die Spieler müssen topfit hierhin kommen. Das haben einige Spieler unterschätzt.“
Bei Sonnen war es am Ende ein anderer Grund, der den Ausschlag gab. „Da hat es beruflich kaum gepasst“, erklärt Plechaty. „Zum Training hat er es meistens nur mit einer halben Stunde Verspätung geschafft.“ Der Coach betonte, zwei gute Fußballer zu verlieren, die auch „menschlich zwei gute Jungs“ seien.

Bei Richter liegt der Fall insofern etwas anders, als dass er unter anderen Voraussetzungen in den Schloßpark kam. Der Sprung in die Landesliga für den aus der A-Jugend von Westfalia Wethmar gekommenen Spieler erwies sich offenbar als zu groß. „Mir war das von vornherein klar und ich habe früh gesagt, dass es schwierig wird“, berichtet Plechaty. „Das hat er selbst schnell gemerkt. Er konnte dann auch nicht mehr trainieren. Am Ende steht der Aufwand in keiner Relation.“
Auf der anderen Seite sind eben Schwick von Westfalenligist TuS Hiltrup und Philo Gremme von Westfalia Wethmar als Neuzugänge gekommen. „Als Verein und Trainer versucht man, die besten Spieler der Region zu holen. Langfristig wollen wir Spieler nach Nordkirchen zurückholen, die sich dann hier durchsetzen“, erklärt Plechaty die Transferstrategie.
Gremme zunächst zum SV Herbern
Gremme hätte der FCN dabei schon gerne vor eineinhalb Jahren geholt, damals entschied sich der Neu-Nordkirchener aber für den SV Herbern. Nun hat sich das aber geändert. Gremme selbst betonte in den Gesprächen mit den Offiziellen, in Nordkirchen spielen zu wollen, was sich einfach besser mit seinem Job, in dem er Wechselschicht arbeitet, verbinden lässt.
„Er wird mit der ersten Mannschaft trainieren“, kündigte Plechaty an. „Der erste Eindruck ist gut.“ Allerdings heiße das nicht, dass er auch automatisch in der ersten Mannschaft auflaufen werde. „Er weiß, dass er in der zweiten Mannschaft spielt, wenn er nicht im Kader steht.“ Zu dieser Regelung hatte Gremme bereits seine Zustimmung signalisiert.
Plechaty war aber auch wichtig, zu betonen, dass diese Tatsache kein Dauerzustand sein müsse: „Viele Spieler gehen zu früh, haben keine Geduld mehr. Als Trainer in Mengede haben Leute in der Zweiten gespielt, die heute teilweise in der Oberliga auflaufen“, gibt Plechaty eine Perspektive auf Einsätze in der Landesliga-Mannschaft.
Diesen Umweg wird Robin Schwick voraussichtlich nicht gehen. „Das ist eine tolle Sache, dass es geklappt hat“, freut sich Plechaty. „Er bringt uns qualitativ sofort weiter. Das hat er schon in Herbern gezeigt.“ Der FC Nordkirchen profitiert nun auch davon, dass Schwick in Nordkirchen arbeitet und in Münster studiert. Damit sind die Fahrtzeiten für den Angreifer deutlich kürzer.
Qualitätsgewinn für den FCN
Und ist der Kader nun besser oder schlechter geworden? „Das ist schwierig zu sagen, findet Plechaty. „Philo ist körperlich richtig weit, ein Brecher. Leon gehörte fußballerisch zu den Besten, da hat von der Fitness einiges gefehlt. Auch Nico ist ein guter Fußballer, kam aber nicht so mit der Härte in der Landesliga zurecht. Robin bringt aus der Westfalenliga eine ganz andere Qualität mit“, erläutert der Coach. „Er ist ein Gewinn und wir sind froh, dass er bei uns ist.“
So sei es eben schwierig zu sagen, ob der Kader besser oder schlechter ist. Letztlich prognostiziert Mario Plechaty aber: „Ich denke schon, dass wir an Qualität dazugewonnen haben.“
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