
© Nico Ebmeier
SV Südkirchen bricht endlich den Auswärtsfluch: „Last fällt von den Schultern“
Fußball
Nicht ein Spiel gewann der SV Südkirchen in der Hinrunde in der Fremde. Dieser Bann ist nun gebrochen. Die Erleichterung ist groß. Der Erfolg soll dem SVS Schub geben.
Endlich. In acht Spielen – der kompletten Hinrunde – holte der SV Südkirchen keinen einzigen Sieg in der Fremde. Dabei verließt der Fußball-B-Ligist sieben Mal als Verlierer das Feld, holte nur einen Punkt in Auswärtsspielen. Bis Sonntag: Bei der Reserve des VfL Senden erspielte sich der SV Südkirchen durch das 2:0 endlich den lang ersehnten Erfolg auf fremdem Geläuf. Die Erleichterung beim SVS darüber ist groß.
„Man kann das eigentlich kaum glauben“, sagt Henrik Brinkmann, Schütze des zweiten Treffers in der Nachspielzeit. „Die Stimmung nach dem Spiel war entsprechend und wir haben einige Witze gemacht, weil es jetzt endlich geklappt hat. Es war eine Befreiung, eine Last ist uns von den Schultern gefallen.“
SV Südkirchen lässt viele Chance liegen
Fabian Baake hatte den SVS früh in Führung gebracht (5. Minute). Danach war Südkirchen die dominante Mannschaft, erspielte sich eine Chance nach der anderen, ohne eine zu nutzen. Dann aber kamen die Gastgeber besser ins Spiel. „Man hat gemerkt, dass Senden Druck gemacht hat“, meint Brinkmann.

Henrik Brinkmann erlöste den SV Südkirchen durch seinen Treffer in der Nachspielzeit. © Nico Ebmeier
Doch auch der SVS blieb gefährlich, ohne jedoch zu treffen. „Wir hätten das Spiel viel eher zumachen können. Da muss ich mir aber auch selbst an die eigene Nase fassen“, gibt sich Brinkmann selbstkritisch.
Es dauerte dann bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, bis Brinkmann dann doch den Deckel auf die Partie machte. „Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen“, erzählt er. Der Mannschaft ging es da nicht anders. „Es pusht uns, dass wir auch auswärts gewinnen. Das treibt auch die Mannschaft an“, ist der 20-Jährige hoffnungsvoll.
Das dürfte auch Brinkmanns Trainer Michael Luppus wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Der kritisierte indirekt die Einstellung seiner Mannschaft bei den bisherigen Auswärtsspielen. Brinkmann stimmt seinem Coach in dessen Einschätzung zu: „Oft hat man beim Aufwärmen schon gemerkt, dass wir bei Heimspielen disziplinierter sind.“
FC Nordkirchen wartet im Gemeindederby
Woran das liege, wisse er selbst nicht genau. „Vielleicht liegt es an den Zuschauern“, mutmaßt der Außenbahnspieler. „Zuhause ist man vielleicht motivierter, weil man die Fans kennt und sie beeindrucken möchte.“ Genau könne er das Problem aber nicht ausmachen.
Wichtig ist ohnehin nur eine Sache „Wir werden sehen, ob wir das Verhalten abgelegt haben. Dieser Sieg bringt uns für das nächste Spiel schon Motivation.“
Allerdings sollte der unbedingte Siegeswille ohnehin gegeben sein. Zum einen spielt der SV Südkirchen wieder vor eigenem Publikum, zum anderen wartet das Gemeindederby gegen den FC Nordkirchen II. „Nordkirchen hat eine sehr gute Mannschaft und ist zurecht Tabellenzweiter. Aber der Sieg für uns ist möglich. Das Potenzial dafür haben wir“, meint Henrik Brinkmann. Auf der Anlage am Friedhofsweg hat das das drittbeste Heimteam schon häufig bewiesen.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
