Spieler des SC Capelle hört mit 44 auf Reinhard Behlert holte ihn einst über Facebook zurück

Stefan Wagner hört mit 44 beim SC Capelle endgültig auf
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Der 6:1-Erfolg über den BSV Roxel III war beim SC Capelle letztlich eine schöne Nebensache. Emotionaler Höhepunkt waren die kleinen Zeremonien vor und nach Spielbeginn, bei denen der langjährige Coach Reinhard Behlert und einige weitere Akteure des Fußball-B-Ligisten verabschiedet wurden.

Einer, der an diesem Sonntag zum letzten Mal seine Schuhe an der Gorfeldstraße schnürte, ist Stefan Wagner. Der 44-Jährige wurde beim Kantersieg in der zweiten Hälfte eingewechselt. Dass für ihn jetzt definitiv Schluss ist, hat vor allem einen Grund.

„Ich höre auf, weil Behle auch aufhört. Natürlich habe ich aber auch das entsprechende Alter erreicht und irgendwann muss mal Schluss sein“, sagt Wagner. „Wenn Behle noch ein Jahr geblieben wäre, hätte ich vielleicht auch nochmal weitergemacht. Aber der neue Trainer (Tobias Temmann, Anm. d. Red.) will ja bestimmt dreimal in der Woche trainieren, das ist dann nichts mehr für mich. Bei Behlert brauchte ich ja auf gut Deutsch nicht zum Training zu kommen“, lacht er.

Stefan Wagner vom SC Capelle steht lachend neben Manuel Lachmann, der in ein Mikrofon spricht.
Manuel Lachmann dankte Stefan Wagner (r.) für vier Jahre im Dienst des SC Capelle. © Marek Neppl

Die Beziehung zu seinem Coach in Capelle sei seit ihrer gemeinsamen Zeit in Kaiserau eine sehr besondere: „Er kennt mich, seitdem ich zwölf Jahre alt bin. Wir haben viel miteinander erlebt“, erzählt Wagner, der in Dortmund wohnt. 2019 habe ihn Behlert dann über Facebook kontaktiert, um zu fragen, ob er nicht beim SC Capelle aushelfen könne. „Ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, dass er überhaupt noch als Trainer tätig ist. Aber ich habe das natürlich sehr gerne gemacht. Wenn Not am Mann war und ich nicht anders verplant war am Wochenende, war ich immer da.“

Stefan Wagner bleibt SC Capelle verbunden

Ab jetzt seien die Sonntage anderen Dingen vorbehalten. „Ich habe ja eine Familie und Kinder, die bespaßt werden wollen. Vielleicht geht es dann sonntags mal auf den Trödelmarkt“, scherzt Wagner.

Aber durch seine vier Jahre in Capelle sei ihm auch der SCC so weit ans Herz gewachsen, dass es jetzt nicht „aus den Augen, aus dem Sinn“, heißt. „Die Verbindung nach Capelle bleibt. Wenn ich Zeit habe, werde ich mir bestimmt ein paar Spiele anschauen“, kündigt er an.

Die Veranstaltung am vergangenen Sonntag sei wirklich ein runder Abschluss gewesen. Alle scheidenden Mitglieder der SCC-Familie erhielten unter anderem einen SC-Capelle-Schal und durften sich lobende Worte von ihrem langjährigen Teamkollegen Manuel Lachmann anhören. „Ich fand es sehr emotional“, sagt Wagner. „Ein, zwei Tränchen musste ich dann auch verdrücken.“

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