Erst mit Schmerzen am Boden, dann Vorlage Kurioses Spiel für Matchwinner des FC Nordkirchen

Erst mit Schmerzen am Boden, dann Vorlage
Lesezeit

Eigentlich geht drei Minuten vor dem Ende nichts mehr. Überhaupt nichts mehr. Ufuk Ekincier liegt mit Schmerzen auf dem Boden und ein Mitspieler muss kommen, um die Beine zu dehnen. Einige Momente später steht der Angreifer wieder und sorgt dann mit seiner Aktion dafür, dass der FC Nordkirchen noch einen Treffer draufsetzen konnte und in der Fußball-Landesliga gegen den VfL Senden mit 3:0 statt mit 2:0 gewann.

Ufuk Ekincier beim FC Nordkirchen auffällig

Das aber hätte der FCN schon eher haben können. „Wir hätten in der ersten Halbzeit mehr machen können, da muss man selbstkritisch sein“, sagt Ekincier. „Wenn wir da 2:0 oder 3:0 in Führung gehen, ist das Spiel entschieden. Zwei- oder dreimal lassen wir was zu und dann kann das Spiel schon in die falsche Richtung gehen.“

Tat es aber nicht, da die in der ersten Halbzeit offensivstarken, aber hinten etwas anfälligen Nordkirchener im zweiten Durchgang den Fokus auf die Defensive zu Ungunsten des Angriffs legten. „Wir haben dann zum Glück noch das dritte Tor gemacht, weil Senden aufmachen musste“, beschreibt Ekincier. „Aber insgesamt war es ein verdienter Sieg, weil wir vor Sendens Offensive keine Angst haben mussten.“

Ufuk Ekincier vom FC Nordkirchen beim Kopfball.
Ufuk Ekincier gehörte zu den besten Spielern des FC Nordkirchen gegen den VfL Senden. © Weitzel

Zum Erfolg trug auch Ekinicer wesentlich bei. Der Stürmer, der früher auch für den SV Herbern aufgelaufen war, sorgte mit dem ersten guten Angriff für die Führung des FC Nordkirchen. Doch nicht nur aufgrund seines Treffers war der Angreifer auffällig. Ekincier war vorne eigentlich immer anspielbar, machte viele Bälle fest, hielt diese in den eigenen Reihen und sorgte mit seinen Durchbrüchen durch die gegnerischen Abwehrreihen immer wieder für Kopfzerbrechen in der Sendener Hintermannschaft.

Ekinicier selbst wollte seine Leistung nicht überbewertet wissen. „Ich habe jetzt zwei Wochen ein kleines Tief gehabt, jetzt wieder etwas mehr für die Mannschaft gearbeitet“, ordnete der schon 15-fache Torschütze dieser Saison ein. „Jetzt läuft es gut und so wie die Mannschaft spielt, spielt es mir in die Karten, weil das Team mich sehr gut unterstützt.“

Ekincier spürt Rückhalt beim FC Nordkirchen

Dass er selbst auch seine Mitspieler unterstützte, sah Ekincier dabei als etwas Selbstverständliches an. „Es ist ja kein Einzelsport wie Boxen. Alle sind vom Team abhängig. Wenn mein Team gut spielt und wir funktionieren, dann mache ich mir keine Sorgen“, gab der Rückkehrer vom TuS Sinsen an.

Symptomatisch dafür ist die eingangs beschriebene Szene. „Einen Krampf hatte ich nicht, aber ich habe ein Zwicken gespürt“, beschreibt Ekincier die Szene drei Minuten vor dem Ende. „Ich wollte die Muskulatur etwas dehnen, um noch etwas Kraft zu mobilisieren. Ich habe da gemerkt, dass es da noch für drei, vier Aktionen reicht. Deswegen wollte ich mir da nochmal Luft nehmen für die entscheidende Aktion.“

Ufuk Ekincier vom FC Nordkirchen läuft einen Gegenspieler an.
Die Abwehrreihen des VfL Senden hatten immer wieder Probleme mit Ufuk Ekincier (l.). © Weitzel

Genau die richtige Entscheidung, denn in der Nachspielzeit traf der FCN zum 3:0-Endstand. Ekincier stürmte auf das VfL-Tor zu, suchte nach einer Lücke und als er keine fand, steckte er zu Lutz Schaemann durch, der den Treffer erzielte. „Heute ist es super gelungen mit einem Tor und einer Vorlage. Das ist ein gutes Spiel“, bilanzierte Ekincier.

FC Nordkirchen spielt bei Vorwärts Wettringen

Den Derbyerfolg gegen den VfL Senden ordnete Ekincier übrigens ganz nüchtern ein: „Klar ist es ein Derby, aber ist ein Sieg wie jeder andere auch. Es sind keine fünf Punkte, die wir bekommen, sondern drei. Jetzt gilt es, dass wir weiter unsere Hausaufgaben machen.“ Die nächste Hürde steht für den FC Nordkirchen bereits am Samstag (16 Uhr) mit dem Spiel bei Vorwärts Wettringen an. Dann wird Ufuk Ekincier wieder gegnerische Abwehrreihen beschäftigen.