Ralf Bülskämper bleibt dem Fußball erhalten FC Nordkirchens Aufstiegsheld spielt noch mit 52

Ralf Bülskämper bleibt dem Fußball erhalten
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Es war eines der bittersten Spiele der letzten Jahre für den FC Nordkirchen: Im letzten Saisonspiel Ende Mai verlor der FCN mit 0:2 gegen Preußen Espelkamp und stieg damit in die Fußball-Landesliga ab.

Aufstiegsheld Ralf Bülskämper sah Abstieg des FC Nordkirchen live

Das alles geschah vor den Augen eines Mannes, der den meisten Nordkirchenern vor allem als Aufstiegsheld in Erinnerung sein wird. Ralf Bülskämper schaffte mit dem FCN in der Saison 2008/2009 als Spielertrainer den Sprung von der Kreisliga A in die Bezirksliga.

Ende Mai wollte der Ex-Coach nun den Klassenerhalt des FC Nordkirchen in der Westfalenliga feiern – doch daraus wurde nichts. „Die Mannschaft hat irgendwie gehemmt gewirkt. Sie war in dem Spiel chancenlos“, sagt Bülskämper, der sich die 90 Minuten vom Spielfeldrand aus anschaute.

Die Geschehnisse bei seinem Ex-Verein verfolgt Ralf Bülskämper weiterhin aufmerksam. „Ich war in dieser Saison ein paar Mal am Platz. Wirklich eng an der Mannschaft dran bin ich aber nicht“, so der ehemalige Nordkirchener.

Ein kleines Urteil erlaubt er sich aber trotzdem. „Ich denke, dass Nordkirchen auch in der Landesliga gut aufgehoben ist. Durch den Abstieg wird die Welt nicht zusammenbrechen“, findet Bülskämper.

Ralf Bülskämper als Zuschauer.
Ralf Bülskämper (r.) sah sich das letzte Saisonspiel des FC Nordkirchen persönlich an. © Patrick Schröer

Westfalenliga und Landesliga – das waren Sphären, von denen Ralf Bülskämper zu seiner Zeit beim FC Nordkirchen nur träumen konnte. Seine Zeit als Spielertrainer beim FCN startete in der Kreisliga A, in der Bülskämper regelmäßig als offensiver Mittelfeldspieler auflief. 2008 verpasste seine Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga noch knapp, ein Jahr später war es dann endlich soweit.

„Es war der vorletzte Spieltag, und wir haben bei über 30 Grad auf dem damaligen Ascheplatz von BW Alstedde gespielt“, erinnert sich Bülskämper. „Vor lauter Staub haben wir kaum etwas gesehen. Alle haben sich sowas von reingekniet“, meint der frühere Spielertrainer.

„Als wir dann kurz vor Schluss das 3:1 erzielt haben, war klar, dass wir aufsteigen würden. Da brachen alle Dämme“, erzählt Bülskämper. Der Aufstieg sei seine schönste Erinnerung an die Zeit in Nordkirchen, auf die Ralf Bülskämper sehr positiv zurückblickt.

Ralf Bülskämper im Zweikampf
Der große Moment des Ralf Bülskämper: Auf dem Ascheplatz von BW Alstedde feierte der Spielertrainer 2009 den Aufstieg in die Bezirksliga. © Theo Wolters

„Es war eine sehr schöne Zeit. Ich habe viele Erinnerungen gesammelt und tolle Leute kennengelernt“, sagt der ehemalige Spielertrainer. Auch deswegen lasse er sich immer wieder auf der Nordkirchener Sportanlage blicken, so Bülskämper.

Nach dem Aufstieg spielte der 52-Jährige noch eine Saison lang in der Bezirksliga beim FC Nordkirchen, legte in der Folge eine Pause vom Fußball ein. 2012 heuerte er dann bei BW Ottmarsbocholt in der Kreisliga A an und trainierte den Verein noch drei Jahre lang. Doch Schluss mit Fußball war für Bülskämper danach immer noch nicht.

Denn der ehemalige Nordkirchener läuft seit langem für die Alten Herren von BW Ottmarsbocholt auf, außerdem ist er als Jugendtrainer bei dem Verein tätig. Zwei Kinder hat Ralf Bülskämper mittlerweile – den älteren Sohn trainiert er aktuell selbst in der B-Jugend.

Ralf Bülskämper spielte mit 52 Jahren immer noch

Doch wie schon zu seiner Zeit beim FC Nordkirchen hielt es Ralf Bülskämper nicht dauerhaft auf der Trainerbank aus. Im vergangenen Jahr half er in einem Spiel für ein paar Minuten sogar noch für die erste Mannschaft von BW Ottmarsbocholt in der Kreisliga A aus, in diesem Jahr sammelte er Kurzeinsätze für die zweite Mannschaft in der C-Liga.

„Man merkt, dass man selbst langsamer wird und die anderen schneller“, findet der 52-Jährige. Weitere Einsätze seien nun erstmal nicht mehr geplant. „Irgendwann ist auch mal gut. In meinem Alter muss ich da nicht mehr unbedingt mitmachen“, sagt Bülskämper.

Dem Fußball wird der Ex-Coach des FC Nordkirchen aber definitiv erhalten bleiben. „Der Sportplatz ist mein zweites Zuhause und das wird auch immer so bleiben“, stellt der 52-Jährige klar.