Mehr als ein Jahr ist es her, da wagte die Nordkirchenerin Nele Broszat einen großen Schritt. Die heute 20-Jährige ging in die USA, um dort zu studieren und dort am College Volleyball zu spielen. Das hat sich ausgezahlt: Broszat hat nun einen Titel gewonnen – und der ist historisch.
Nele Broszat gewinnt Titel in den USA
Diesen gewann Broszat mit einer neuen Mannschaft. Als sie im Sommer 2023 in die USA ging, schloss sich die Nordkirchenerin zunächst der West Virginia University an. In dieser Saison spielte Broszat aber für die Universität Florida Southwestern State, die in Cypress Lake beheimatet ist.
Und das so erfolgreich, wie fast nur möglich. „Unsere Saison ist sehr gut gelaufen“, erzählt Broszat bescheiden. Denn: Von 27 Partien unterlag die Nordkirchenerin in der regulären Saison mit ihrer Mannschaft in gerade einmal einem Spiel. Die Qualifikation für Finalturniere, war den „Bucs“, wie der Spitzname der College-Mannschaften der Universität lautet, damit sicher.
Über die sogenannten „State Championships“ und das „District Tournament“ qualifizierten die Bucs sich dann für das National Championship Tournament, das in Clarksville, im Bundesstaat Tennessee, ausgetragen wurde. Dort musste Broszat mit ihrer Mannschaft an vier Tagen vier Matches absolvieren. „Es war eine Superstimmung im Team und wir hatten alle richtig Bock, Geschichte zu schreiben“, gibt die Nordkirchenerin einen Einblick.
Und das taten die Bucs dann auch. Durch den Gewinn des Turniers sicherte sich Southwestern State das dritte Mal in Serie den Titel – ein historischer Erfolg, denn das sei noch keiner Frauen-Volleyball-Mannschaft in ihrer Spielklasse, der NJCAA, gelungen. „Komplett sicher war ich erst, als wir den letzten Punkt gemacht haben, weil es kann im Volleyball immer viel passieren“, erzählt Broszat, deren Vater extra für die Finalspiele angereist war.
Southwestern State feiert Titel
Doch das tat es nicht, die Bucs um Nele Broszat kürten sich zum Champion. Anschließend hieß es feiern. „Wir haben erst mal viele Fotos gemacht. Dann durften wir das Netz durchschneiden, damit wir alle ein Stück davon behalten können.“
Tags drauf ging es per Flugzeug zurück nach Fort Myers. „Am Flughafen wurden wir von einigen unserer Fans supertoll empfangen mit selbstgemachten Postern und sowas“, erzählt Broszat. „Als wir zurück an unserem Wohnheim waren, haben uns die anderen Athleten von anderen Sportarten empfangen und uns gefeiert. Jeder, der uns mit dem Pokal gesehen hat, hat uns empfangen. Es wurden Konfettikanonen gezündet, es lief Musik, sie hatten Poster und Plakate. Als wir damit fertig waren, sind wir mit unserem Team noch in den Pool gesprungen, weil das mittlerweile schon zu einer Tradition geworden ist.“

Der Titelgewinn färbte sich auch auf die ganze Universität ab: „Die Stimmung auf dem Campus war toll. In meinen Kursen, die ich hatte, haben alle applaudiert und dann am Mittwoch war ein großes Basketballspiel, um die Saison zu starten. Dort wurden wir auch nochmal erwähnt und durften einlaufen, das Gleiche dann noch bei einem Women’s Basketball-Spiel und dann gab es noch ein Meet & Greet mit uns.“
Nun bleibt noch ein Ziel: „Dass wir zum vierten Mal die National Championships gewinnen“, sagt Broszat. Dann aber ohne die Nordkirchenerin: „Leider mache ich schon im Mai meinen Abschluss an dieser Uni, weil das ein Junior College ist und das geht nur zwei Jahre. Mein Plan ist es, wieder zu einer Vierjahres-Universität zu wechseln, dort dann in zwei Jahren meinen Bachelor zu machen und weiter Volleyball zu spielen.“